"Die tun dir nichts, wir sind ja dabei" erinnerte Karal leise seinen jungen Freund.

Ungläubig starrte ich Kai für einen Moment an, verbarg dann aber lieber hastig meine Gesichtsregungen - und meine Gedanken ebenfalls. Eher hätte ich geglaubt, dass man ihn hier rausschmeißt, als dass er so weit kommt. (Hätte die Königin jetzt schon als Freund angesehen, hätte ich mich wohl erst Mal einem Heiler bergeben )
'Das Glück gehört Kai' dachte ich einfach nur, war dabei aber zudankbar, dass wir gehen durften. So wirklich zu Hause, merkte ich langsam, fühlte ich mich hier längst nicht mehr. Früher, für einige Jahre, hatte ich hier gerne gelebt, aber längst war mir bei so einigem hier nicht mehr wohl.
Solang man uns zu unseren Räumen brachte schwieg ich, tat damit also nichts anderes, als ich vorher schon die ganze Zeit getan hatte.

Natürlich widersprach ich Karal nicht, aber so ganz sicher war ich mir da nicht was er sagt. Zögernd stand ich auf und klopfte den Schmutz von meinen Sachen, obwohl das nichts brachte, sauber würde ich die so nicht mehr bekommen.

Kai lief neben Lifaen und hatte dabei seine Hände in den Taschen vergraben. Das mit den Waffen war ein Risiko, dass er eingehen musste, obwohl der Vogelmensch keinerlei Waffen, außer seine Magie uns seine Zähne, bei sich führte. ,,Warum so schweigsam?´´, fragte er schließlich den Elf und sah Li dabei schmunzelnd an. ,,Ist doch noch ganz gut gelaufen, dafür das Fenryl meine Pläne total durcheinander geworfen hat´´.

"Fürchte die Taschen haben die Elfen, also kannst du dich vorher nicht umziehen" murmelte der Vampir leise, stand nun aber ebenfalls auf.

"Ich genieße die Landschaft" war meine Antwort auf seine Frage, jedenfalls bis wir bei dem Haus ankamen. Sobald wir eintraten lies man uns aber wenigstens allein. "Du hast das ganze geplant?" hakte ich nun ungläubig nach, starrte Kai dabei direkt an. Verständnislos schüttelte ich den Kopf.

´Na super´´, dachte ich, es behagte mir gar nicht auch noch schmutzig dort aufzutauchen.

,,Ich hatte es geplant´´, antwortete der Vogelmensch zögernd. ,,Ich hatte es zumindest alles soweit geplant, dass die Elfen uns finden wenn ich den Baum da ein wenig ankokel, aber als Fenryl dann weg war, konnte ich meinen ganzen Plan vergessen´´, erklärte er Lifaen und sah sich neugierig in der Wohnung um. ,,Sobald der kleine Kater aber da ist wird er erstmal was von mir zu hören kriegen´´.

"Oder willst du meinen Mantel haben?" bot Karal schließlich -zögernd - an.

"Von mir auch - so eine fantastische Illusion hab ich noch nie gesehen" stellte ich fest, während ich zum Fenster ging. Über Kai schüttelte ich derweil nur leicht den Kopf. Der Vogelmensch war schon irgendwie verrückt. "Warum wolltest du mich eigentlich dabei haben?" hakte ich nun doch verständnislos nach, wunderte mich dass schon die ganze Zeit.

Ich schüttelte sofort meinen Kopf, wusste ja wie sehr Karal darauf achtete, dass man ihn nie ohne Umhang sah. ,,Lass uns einfach losgehen´´, sagte ich, wollte es jetzt lieber hinter mich bringen.

,,Tze... ich meinte eigentlich eine Standpaucke weil er sich einfach davon gemacht hat´´, entgegnete Kai grummelnd und legte seine Tasche beiseite, bevor er die Wohnung genauer in Augenschein nahm. ,,Weil ich dich bestimmt noch brauche, immerhin bist du ein Elf und ohne dich hätte man mich hier bestimmt nicht reingelassen´´, rief er aus den Nebenzimmer

Schweigend lief Karal los, lauschte dabei aber doch auf die Umgebung - auch wenn dies ihm gegenüber den waldgewohnten Elfen wohl eh nichtviel brachte.

"Nichts da, du wirst meinem Neffen keine Standpauke dafür halten, dass er endlich seine Fähigkeiten nützt" protesterte ich nun, verfolgte Kai dabei sofort.
"stimmt, ohne mich hättest du längst nähere Bekanntschaft mit den Elfen gemacht" murmelte ich, belies es aber lieber dabei. Für einen Moment hatte ich anfangs doch gedacht, dass eienr der Elfen unsere berühmte Beherrschung verlieren würde. Aber war ja zum Glück nicht passiert - wobei Kai sich mit seinem Verhalten bestimmt keine Freunde gemacht hatte.

,,Natürlich werd ich das, immerhin ist er einfach abgehauen und jetzt stell dir vor, das wäre in irgendeiner gefährlichen Situation passiert, dass er einfach davon rennt´´, sagte Kai und warf Li einen flüchtigen Blick zu.

"War aber nicht gefährlich und im Grunde war seine Reaktion doch gut - immerhin ist er kein Kämpfer, warum also sollte er dann da bleiben wo ihm was passieren sollte?" entgegnete ich prompt, stur.

,,Eben weil er hilflos ist in dem Sinne und dann auch noch von denen wegläuft, die ihn beschützen könnten´´, entgegnete Kai und blieb genauso stur wie der Elf.

Derweil lief ich einfach nur neben Karal her, weil ich keine Ahnung hatte wohin wir mussten.

"Hmm.. na gut" murrte ich. "Aber ist kein Grund ihn anzuschnauzen" stellte ich - weiterhin stur fest. "seine leistung war trotz allem phänomenal" beharrte ich.

Karal hatte derweil auch nicht wirklich eine ahnung, wohin er musste- weigerte sich aebr dies einzugestehen und lief daher einfach Mal zwischen den Bäumen entlang.

Kai grummelte einfach nur als Lifaen das sagte. Er würde trotzdem dabei bleiben. ,,Sach mal... bist du eigentlich Vegetarier?´´, fragte der Vogelmensch schließlich, hatte inzwischen nämlich die Küche erreicht.

Dicht lief ich neben Karal und sah mich dabei unruhig um, als die beiden Elfen, die uns suchten, abfingen.

"Natürlich" entgegente ich prompt - recht erstaunt bei der Anfrage. Nun doch neugierig geworden -ich war schon so lange nicht mehr hier gewesen, dass ich einiges vergessen hatte -folgte ich ihm.

Karal schlang locker seinen Arm um Fenryl. "Abend, wir suchen die zwei die ihr vohin mitgenommen habt" erklärte der Vampir in aller Ruhe.

Kai:
,,Ok, dann verstehe ich den Inhalt. Hoffentlich kriegst du damit auch Fenryl satt´´, sagte ich und machte die Schränke wieder zu und sah mich neugierig nach den Schlafzimmern um. ,,Ne, also überall das Grünzeug könnte ich nicht haben, das ist viel zu viel´´.

Ich machte mich etwas kleiner als ich war, irgendwie jagten die Elfen mir Angst ein. Schweigend folgte ich Karal, als die zwei uns zur Stadt brachten.

"Ist doch fantastisch" schwärmte ich, halb lächelnd. Den Teil mochte ich dann doch - nicht umsonst glich das Schlafzimmer und überhaupt die ganze Wohnung eher einem Wald als sonst etwas.

Beschwichtigend strich Karal über Fenyls Seite, war sich allerdings längst nicht mehr sicher, wie er den Katzenmenschen beschwichtigen sollte.