Vrael:
Ich hatte ausnahmsweise mal nichts dagegen, dass Baren mich zu sich zog, aber dabei beließ ich es dann auch schon, mehr musste ja wirklich nicht sein wenn sein Bruder dabei war. Als Baren aber seinen Vater erwähnte, sah ich ungläubig zwischen den Brüdern hin und her. ,,Ihr veralbert mich oder? Der Schuldirektor in seiner modernen Welt des 21. Jahrhunderts trainiert eine alte Kampfkunst?´´.

"Eben nicht... ich glaub seit Aremion auf die Welt gekommen ist hat er nicht mehr traini... ach nee stimmt nicht, er hat Li anfangs geholfen... aber egal, darum geht's nicht... mein Bruder ist definitiv untrainiert" erklärte ich, konnte ja nicht wissen ob mein Vater irgendetwas trainierte oder nicht.

"Und was genau hat das jetzt mit seiner Freundin zutun und dem eigentlichen Verlobten?", fragte ich, hatte noch nicht ganz verstanden worum es jetzt eigentlich ging. Da es hier drinnen recht warm war, zumindest im Vergleich zu draußen, zog ich meine Kapuze ab. Hätte Baren mich nicht festgehalten, hätte ich mich schon längst meines Capes entledigt.

"Ihr Verlobter hat mich herausgefordert und der Gewinner darf sie heiraten" erklärte Armion, während seine Tochter längst in seinen ARmen eingeschlafen war.

Ich schüttelte meinen Kopf und sah Aremion irritert an. "Auf solche Ideen könnt auch nur ihr Zwerge kommen", sagte ich, löste mich dann aber doch von Baren und zog mein Cape aus. "Und wehen der Herrausforderung musst du kämpfen können oder wie?".

"Nun, es gibt wohl drei... Herausforderungen" stellte Aremion etwas zögernd fest, allerdings wusste auch ich nichts genaues darüber- hatte mich früher nie interessiert. "Und dass wird vermutlich eine davon sein."

"Naja, aber wenn du nur mehr gewinnen musst als dein Gegner, dürftest du diese Disziplin ja verlieren, wäre nur schlecht wenn du so stark verletzt wirst, dass du dann nichts mehr kannst. In der weit umfassenden Familie von euch gibt es aber genügend die dir was beibringen könnten, fragt sich nur wie willst du es zeitlich regeln und wie lange hast du überhaupt Zeit bis die Herrausforderung ist? Dir ist hoffentlich schon klar, dass man dich auf den Level eines Profisportlers setzen muss was dein Training betrifft? Also nur morgens joggen und abends Dehnen ist nicht, du müsstest schon den ganzen Tag was machen", sagte ich und tigerte dabei gegen den Raum, wobei ich immer aufpassen musste um nicht gegen die Lampe zu stoßen. Aremion und Baren waren als Mischlinge ja nicht so klein wie Zwerge, aber eben auch nicht sonderlich groß.

Schmunzelnd holte ich mir meine Nichte zurecht, während Aremion einfach nur ratlos drein sah. "Hab einen Monat" erklärte er schließlich, verbarg dabei - mühsam - sein Erstaunen über Vraels Verhalten. Die zwei hatten ja eh nie viel Kontakt und dass letzte Mal, wo die zwei länger geredet hatten, war damals gewesen als Vrael ihn eigentlich umbringen wollte...

"Tja, dann such dir mal ganz schnell einen Trainer der dir zusagt. Ich denke die Waffenwahl wird frei wählbar sein?", fragte ich und setzte mich schließlich einfach ungefragt. "Ich würde dir helfen, aber auch nur weil ich keine Lust habe jahrelang einen Trauerklos neben mir im Bett zu haben wenn du verlieren solltest, aber ich gehe mal davon aus, dass ich dir in der kurzen Zeit nichts Nützliches beibringen könnte, was dir zusagt. Bei euch kommt es ja auf Kraft an, ich hab da eine andere Methode, wobei man mich auch nicht mit diesen Bogenschießenden Blondchen vergleichen sollte".

Iritiert beobachtete mein Bruder ihn jetzt doch weiterhin. "Danke.. denke ich" entgegnete er schließlich, leicht nickend. 'FÜr dich hätte ich wenn im Nachhinein eine Aufgabe' stellte er gedanklich fest, was er aber vor mir verbarg.

Überrascht hob ich eine Augenbraue und sah Aremion abwartend an. Dass er mich in Gedanken ansprach hätte ich nie erwartet. Zumal Baren dies wohl nicht mitbekommen sollte. 'Und das wäre', fragte ich und legte die Fingerspitzen aneinander.

'Sollte mir zu viel passieren wäre die reine Erbfolge zwischen meiner Frau - da meine Tochter zu jung ist - und Baren... sowohl miene Schwester als auch mein Vater haben nur zu deutlich damals abgelehnt. Und so sehr ich meine Frau liebe fürchte ich doch dass Baren die bessere Antwort wäre... allerdings wissen dies meine Berater all längst. Nur breuchte er eben jemand der ihm hilft' erklärte ich scheinbar ruhig, allerdings war dies auch ein Thema mit dem ich mich schon seit einer Weile auseinander setzten musste. Gedrängt von meinen Beratern hatte ich dies schließlich ausgearbetiet, kurz vor der Geburt meiner Tochter.

Hätte ich meine Augenbrauen noch höher ziehen können, ich hätte es getan, so aber hielt ich sie nur weiterhin oben. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und faltete die Hände. 'Ein Elb, zudem ein Dunkelelb wie ich, soll helfen eine Scharr Zwerge zu regieren?', fragte ich und sah ihn skeptisch an. 'Außerdem... wenn du schon auf solche Gedanken kommst und scheinbar schon aufgegeben hast, wieso dann noch einen Monat warten und sich quälen?', fragte ich direkt und stand dabei auf. Meine Hand glitt zu dem Griff eines meiner beiden Krummschwerter. Ich zog diese aus der Scheide und hielt die Klinge an Aremions Hals. "Ich glaub ich sollte doch dafür Sorgen, dass du solange unterrichtet wirst, bist du ganz schnell einen geeigneteren Lehrer gefunden hast", flüsterte ich ihm zu und steckte lieber wieder schnell das Schwert weg bevor das noch jemand sah und falsche Schlüsse aus meinem Verhalten zog. "Also red nicht noch mal so ein Quatsch, ich hab mich nicht auf ein Bündniss eingelassen, dass du jetzt die Flinte ins Korn wirfst und schon vorher aufgibst. Ich bin auch nicht gern Fürst dahinten, aber mir bleibt auch nichts übrig, wenn mich jemand herrausfordert versuche ich auch mein Bestes zu geben und geh Siegessicher in den Kampf und schreib nicht schon vorher ein Testament".

'Mein Testament steht so seit ihr zwei euch kennt und vertragt' war meine unbeeindruckte Antwort, ehe ich aufstand. "Da du mein lieber Bruder ja so sehr an ihr hängst denke ich dass cih sie dir für eine Weile über lassen kann, oder?" hakte ich bei Baren nach, drehte Vrael dabei den Rücken zu. Sobald mein Brduer nickte lief ich in Richtung Haustür. "Fühlt euch wie zu hause" bot ich den zweien an.

Verwirrt sah ich Aremion nach, trat dann zu Baren. "Ich glaub dein Bruder hat mich konsequent ignoriert", stellte ich fest und knirschte dabei mit den Zähnen. Sowas mochte ich ja gar nicht, zumal ich ihm doch gesagt hatte, dass ich dann sein Training vorerst in die Hand nehme und dies nicht mit ner Stunde Yoga am Tag getan ist. Beleidigt schnauffte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.