Bei dem Wiehern sah Fenryls Tochter auf, sichtlich bedauernd sah sie dem Pony hinterher - was aber Kevin und mir auch so ging.
Sowohl der Mischling als auch ich standen auf und traten zum Fenster, trug dabei natürlich das Mädchen mit. "Du kontrollierst die Illusion ohne hinzusehen? Sehr beeindruckend" stellte ich fest, da ich mir dass nur so erklären konnte.
"Nur fürchte ich, dass ich jetzt für deine Tochter ein echtes Pony auftreiben kann, ich schätze sie will unbedingt jetzt ein Pony streicheln" setzte ich schmunzelnd fest.

,,Ich äh... ich bin noch nicht... fertig´´, murmelte ich leise, wollte Beor schließlich beeindrucken. Immerhin war er ein ausgebildeter Magier und ich nicht, da wollte ich schon zeigen, wie weit ich mit meiner Magie gehen konnte. Konzentriert sah ich das Pony an, welches wieder ohne meine Kontrolle herum stolzierte, als wäre der kleine Hengst der Tollste. Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, wie aus dem kleinen Geschöpf ein großes Vollblut wurde, mit langer gewellter Mähne und Schweif, ähnlich wie ein Friese. Da mir das aber zu langweilig erschien, stellte ich mir vor, wie ein gedrehtes Horn auf seiner Stirn erschien ein das Fell nachtblau wurde.
Sobald ich das Bild fest vor Augen hatte, öffnete ich meine Augen und sah den Hengst an, der genauso geworden war, wie ich es wollte.
Allerdings schüttelte ich dann meinen Kopf, da mir Beors Frage nicht entgangen war. ,,Ich kontroliere sie nur wenn ich hinsehe, oder meine Augen schliese und aus ihrem Blickwinkel gucke. Aber dann ist es auch unterschiedlich, es gelingt mir nicht bei allen Wesen. Bei dem Einhorn würde es mir jetzt nicht gelingen, diese Wesen sind zu stolz. Ich wollte eigentlich einen Drachen erschaffen, aber ich verzichte lieber darauf, nicht, dass sich noch jemand erschreckt.
Als Beor aber sagte, dass es meine Tochter war, zuckte ich innerlich zusammen. Ich wollte eigentlich nicht, dass das jeder wusste, denn dann wussten die auch, dass ich mich nicht um sie kümmerte.

Verwirrt sah ich zu Fenryl. "Wie bitte? Wenn sich deine... Illusionen bewegen ohne dass du sie anweist, können es doch gar keine Illusionen mehr sein... ich hab noch nie davon gehört, dass eine Illusion sich selbstständig bewegt" protestierte ich ratlos, warf dann wieder einen Blick nach draußen.
"Illusionen bestechen doch grad dadurch dass sie nicht anfassbar sind und keine eigenen Entscheidungen treffen" setzte ich hinzu, stockte dann aber. "Jedenfalls die, von denen ich bis jetzt gehört habe"

Ich zuckte zusammen und wich vor Beor zurück als er das sagte- ´´Ich wusste, dass es ihm nicht gefällt´´, dachte ich und verspannte mich, unterdrückte aber wenigstens das zittern. Ich mochte Magier einfach nicht. Als das Einhorn zum Fenster kam und einfach direkt neben Beor aufwieherte, sah ich das Tier an. Dem gefiel es offensichtlich so frech zu sein, warf dabei selbstgefällig und mit einer gewissen Arroganz seine Mähne nach hinten. Ungeniert knabberte es dann an Beors Ärmel.

"Was ist denn Fenryl?" erkundigte ich mich besorgt, musterte ihn dabei eingehend. Eigentlich wollte ich noch mehr gesagt haben, wurde dann aber von seiner Illusion abgelenkt. Verwirrt meinen Kopf drehend sah ich das Einhorn recht erstaunt an. "Gras schmeckt besser" stellte ich schmunzelnd fest, drehte dabei meine Hand leicht.
Unbewusst streckte ich nicht nur meine Hand aus um das Einhorn vorsichtig zu streicheln sondern streckte auch meinen Geist aus um dieses zu beruhigen.
Derweil sah Kevin sichtlich fasziniert zu dem Einhorn. "Wow... ich wusste nicht dass Illusionen so realistisch sein können" flüsterte er gerade zu ehrfürchtig.
"Dass wusste ich auch noch nicht" gab ich zu.

Ich sagte nichts als Beor fragte, sondern wich ängstlich vor ihm zurück. Da ich mich so auch nicht mehr konzentrieren konnte, verpuffte die Illusion in etlichen glitzernden Staubkörner, die langsam zu Boden rieselten.

Sichtlich bedauernd sah sowohlt Fenryls Tochter als auch ich drein. "Dass war wirklich unglaublich... fantastisch... würde es mir was ausmachen mir zu erklären wie du dass gemacht hast?" erkundigte ich mich, wand mich nun auch zu ihm um. Als ich sah wie verängstigt Fenryl war stutzte ich allerdings.
"Was hast du denn?" erkundigte ich mich hörbar besorgt. Nun sah auch Kevin besorgt zu Fenryl. 'Hey... Fenryl? Dass wir wirklich fantastisch' erklärte Kevin leise aber freundlich in Gedanken.

Unruhig biss ich auf meine Unterlippe und senkte den Blick, versuchte dann mich zusammen zu reißen. ,,Nichts, es ist... nichts´´, antwortete ich leise und hob wieder meinen Kopf. Ratlos zuckte ich mit meinen Schultern. ,,Weiß nicht wie ich das mache´´, antwortete ich, hatte auch keine Ahnung wie ich das erklären sollte.

"Kevin? Würde es dir etwas ausmachen diese junge Dame etwas spazieren zu führen?" erkundigte ich mich bei dem Mischling, der daraufhin zu mir kam und mir sacht das Mädchen abnahm. Recht ratlos lächelte er Fenryl noch Mal an, verlies dann mit dem Mädchen das Zimmer.
"Ich glaube wir sollten uns Mal unterhalten" erklärte ich Fenryl schließlich. "Setz dich doch" schlug ich vor, macht es mir dabei in einem Sessel bequem und überlies Fenryl somit das Sofa.

Als Kevin ging, sah ich ihm unsicher nach, blieb wohl auch nur im Raum, weil ich mich nicht traute mich zu bewegen. Ängstlich sah ich Beor an, setzte mich dann auch nur aufs Sofa, weil ich sein Angebot nicht ablehnen und ihn erzürnen wollte.

"Fenryl? Mir ist aus Erzählunge bekannt wie sich Heiler früher benommen haben, aber ich tu wirklich niemanden etwas. Ich bin Heiler weil ich den Menschen um mir herum helfen will, nicht um irgendwen weh zu tun" erklärte ich ihm ernst, sah ihn aber Mal lieber nicht direkt an weil ihn dass auch Angst einzujagen schien.

Ich nickte einfach nur leicht und senkte meinen Kopf. Beor konnte sagen was er wollte, widersprechen würde ich ihm nicht, das würde ich mir gar nicht trauen.

Leise seufzend sah ich recht deprimiert drein, wusste nicht so ganz was ich ihm sagen sollte.
Meinen Kopf senkend starrte ich schweigend auf den Boden.

Als Beor nichts mehr sagte, hob ich nur zögernd meinen Kopf und sah ihn an. Ich traute mich allerdings nicht ihn anzusprechen.

Vor mich hingrübelnd bemerkte ich Fenryls Blick nicht Mal, genauso wenig wie dass die Zeit verging.