Leicht schüttelte ich den Kopf. "Vermutlich eher nicht. Die meisten essen früher und dann eben alle zusammen" erzählte ich ihr - lächelte nebenbei gut gelaunt.

,,Ach naja, macht ja nichts, machen wir es uns halt eben in einen Restaurant bequem und futtern uns durch die Speisekarte´´, sagte ich unbeschwert und verließ mit Aremion die Schule.

Nachdem ich bei meinem letzten Besuch die Kette mit dem Edelsteinanhänger in Rantjas Bett gelassen hatte - als Geschenk für sie- hatte ich dieses Mal eine einzige Rose an ihrem Türgriff befestigt. Daran, dass sie sich an beidem theoretisch verletzen könnte hatte ich nicht gedacht. An der Kette da diese doch härter war und in ihrem Bett wohl so schnell nicht zu sehen war und an der Blume, da deren Stiel Dornen hatte und ich diesen ja direkt am Türgriff fest gemacht hatte.

Angesprochen hatte ich Rantja allerdings nicht mehr, jedenfalls nicht mehr seit ich sie das letzte Mal besucht hatte. Auch blieb ich dieses Mal nicht. Hätte ich geklopft oder vor ihrer Wohnung gewartet, wäre ich mir wie ein kleiner Junge vorgekommen. Schon allein meine Sturheit hielt mich davon ab.
Daher überquerte ich nun das Schulgelände. Den Gedanken, warum ich denn mich nicht gleich hatte wegbeamen lassen ignorierte ich - wollte mir nicht eingestehen, dass ich darauf hoffte die rothaarige Zwergin mit dem losem Mundwerk zu treffen, die sich seit kurzem in mein Leben drängelte.

Die ganzen Nächte seit Aremiosn letzten Besuch hatte ich mich mehr in meinen Bett hin und her gewälzt, als das ich schlief. Eigentlich nichts ungewöhnliches, aber es waren tatsächlich Mal nicht die Gedanken an den Zwergenkönig, die mich wach hielten, sondern die tatsache, dass ich mich die die Prinzessin auf der Erbse fühlte, ich konnte einfach nicht liegen. endlos versuchte ich eine bequeme Lage zu finden, bis ich irgendwann morgends vor erschöpfung einschlief.
Gestern Abend hatte ich jedoch das Geheimnis gelüftet, nachdem ich sämtliche Möbel mit einer Folie abdecken musste, damit die Farbe nicht darauf kleckert. Dass ich schaflose Nächte wegen der Kette durchgemacht hatte, die auf rätselhafte Weise in mein bett gekommen ist, vergaß ich sofort. Fasziniert hatte ich den Edelstein begutachtet und gestaunt. Gerade als eine aus dem Stamm der Edelsteinschleifer faszinierten mich diese Schmuckstücke sehr.
Da ich jedoch am streichen war, ruhte die Kette sicher aufbefahrt im Badezimmer in einer Schublade, da dies der einzige Ort war,an dem ich nicht streichen wollte.
Gut gelaunt verließ ich in meinen bunten Malersachen, die aus einer weiten und tiefsitzenden Hose und einem eher formenlosen T-shirt bestanden, die Wohnung. Ich griff beherzt an die Klinge um die Tür zu schließen, als sich die Dornen in meine hand bohrten und ich laut aufschrie. Mehr vor Empörung als vor Schmerz. Ich nahm die Rose an mich und wischte mir das Blut an der hand ab, während sich meine Augen verenkten. Leider schrieb ich die Geschenke dem Falschen zu und dachte tatsächlich, dass mein Verlobter in der Gegend war. Dass er niemals so viel Einfühlungsvermögen besaß um mir Geschenke zu machen vergaß ich Mal.
Wütend stampfte ich durch die Schule und fluchte bereits auf zwergisch vor mich hin. ,,Komm endlich raus du Rosenkavalier´´, rief ich wütend durch die Schule, dachte nämlich, dass er sich versteckt hatte.

Da Rantja nicht zu überhören war blieb ich verdutzt stehen. Leicht besorgt aufgrund ihres Tonfalles wunderte ich mich, ob ich nicht besser abhauen sollte - musste ja keiner wissen.
Schließlich aber blieb ich stehen. Mich umdrehend hielt ich nur zögernd auf sei zu.

Ich stampfte aus der Schule und hatte auch nicht vor leiser zu gehen, oder mich zu beruhigen, störte mich daher auch nicht um die Blicke der wenigen Schüler, die die Ferien hier verbrachten. Als ich aber Aremion sah, blieb ich verdutzt stehen. ,,Hast du zufällig irgendwo einen Zwerg rumlaufen sehen? Männlich mit schwarzen Haaren und ein wenig kleiner wie ich?´´, fragte ich ihn.

Verdutzt sah ich drein. "Nein" entgegnete ich, schüttelte dann den Kopf. Misstrauisch sah ich mich um. "Wer ist dass?"

,,Mein hinrloser Verlobter, der es wohl lustig findet mir Rosen an die Türklinke zu legen, damit ich mich auch ordentlich dran piecke, in der Hoffnung, ich komme wieder zurück und stell mich an den Herd weil das ungefährlicher ist als das hier´´, antwortete ich aufgebracht und gestikulierte dabei wild

"Upps" flüsterte ich leise. "Also so fer du von der Rose redest die gerade an deiner Türklinke hing... so war dass eindeutig nicht dein Verlobter" erklärte ich, lächelte sie nebenbei an.

Skeptisch sah ich von der Rose in meiner Hand zu Aremion, dachte dann erst Mal nach. ,,Du warst das?´´, fragte ich nach kurzem Schweigen.

Leicht nickte ich. "Hast du dich schwer verletzt?" hakte ich nun doch besorgt nach.

,,Ach du...´´, sagte ich schmunzelnd und schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte ihn sanft einen Kuss auf die Wange. ,,Das nächste Mal warnst du mich aber vor und kommst am besten auch gleich rein, wenn du schon Mal da bist. Ich werf schon mit mit Pfannen nach dir, oder versuch dich mit einen Strauß Blumen zu erschlagen´´, sagte ich grinsend und schüttelte leicht meinen Kopf. ,,Nein, nicht wirklich. Bin zwar keine Schmiedin, aber dank meines früheren Handwerks hab ich keine so empfindsamen Hände wie Vogelmenschen´´, antwortete ich.

Beruhigt legte ich einen Arm um sie. "Na dann ist ja gut.." stellte ich fest, wunderte mich dann ob ich wegen der Kette nachfragen sollte.

,,Musst du eigentlich weider weg, oder willst du noch zu mir reinkommen?´´, fragte ich Aremion und strich sanft über seinen Nacken. Ich lächelte sichtlich zufrieden, freute mich einfach in seiner Nähe zu sein.

"Hab noch etwas Zeit" entgegnete ich, lies sie dann los. In Richtung ihrer Wohnung vorraus laufend schwieg ich allerdings.