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Gabriel
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23.06.2007 20:14
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Ich folgte meinem Vater und lief neben ihn. ,,Naja, so genau weiß ich das ja noch nicht. Ich wollte dich noch fragen ob ich das Wochenende woanders bleiben kann´´, antwortete ich. ,,Aber das hat wirklich nichts mit der Nachricht letztens zu tun´´, fügte ich lieber noch hastig hinzu.
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Beor
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23.06.2007 20:15
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Verdutzt sah ich drein, während ich in aller Ruhe auf den See zu hielt. "Selbstverständlich kannst du wo anders das Wochenende verbringen, auch wenn es ohne dich recht still sein wird" erwiderte ich freundlich.
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Gabriel
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23.06.2007 20:17
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Ich lächelte erfreut als ich das ok dafür bekam. ,,Danke´´, sagte ich und setzte mich dann auf die Bank sobald wir beim See waren. Die Tasche legte ich dabei auf meinen Schoß ab.
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Beor
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23.06.2007 20:21
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Mich neben meinen Sohn setzend sammelte ich erst Mal meine Gedanken, sah dabei auf die Wasserfläche hinaus.
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Gabriel
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23.06.2007 20:23
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Während ich darauf wartete, dass Beor mit seiner Erzählung anfangen würde, zog ich meine Beine an und schlang meine Arme um die Tasche.
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Beor
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23.06.2007 20:25
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„Als ich 20 Jahre alt wurde, also heute vor 14 Jahren, ergab sich etwas, weswegen ich in die Vergangenheit reisen musste – oder eher meinte zu müssen. Allerdings gab es während der Vorbereitung einige Fehler, die niemand entdeckte. Oder eher niemand entdeckte, bis ich mich plötzlich rund 500 Jahre in der Vergangenheit wieder fand, anstatt der geplanten 20 Jahre“ fing ich an, wobei ich nachdenklich drein sah.
„Natürlich merkte ich nicht sofort, in welcher Zeit ich gelandet war. Sobald ich dies aber merkte, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Um es kurz zu machen: ich lernte meinen Beruf Heiler damals und stachelte später die Idee mit an, dass diese Schule im Untergrund gebaut werden sollte – weswegen ich auch als erster Rektor dort arbeitete.“
„Aber nach einem Jahrhundert sah ich es angebracht die Aufgabe des Rektors weiter zu geben, um mich nur als Heiler betätigen zu können. Nun gut, ganz freiwillig war diese Entscheidung nicht und eigentlich hatte ich geschworen nie wieder diese Stelle anzunehmen…“ Einen Moment verfiel ich ins schweigen, seufzte dann leise und schüttelte leicht grinsend meinen Kopf.
„Schätzungsweise 400 Jahre nachdem ich in der Vergangenheit gelandet war, reiste ich zu Fuß und allein durch einen großen Wald. Vor mir wurde Kampfeslärm laut, doch kam ich zu spät um noch irgendwem zu helfen. Später erfuhr ich, dass Elfen einen Trupp Zwerge angegriffen hatten – einer der ersten Überfalle überhaupt und dass trotz des Friedenspaktes.
Von dem Trupp der Zwerge lebte nur ein Wächter unverletzt. Zahlreiche verwundete lagen herum. Die Elfen waren zu diesem Zeitpunkt längst verschwunden.
Nachdem ich diesen Zwergen geholfen hatte – ohne ihre Sprache zu verstehen – nahmen sie mich kurzer Hand mit. Zu dem Zeitpunkt war ich zu müde zu protestieren.
Du musst übrigens wissen, dass die Zwergenprinzessin Inata sich in diesem Trupp befunden hatte. Daher war der damalige Zwergenkönig erst recht erbost, als er von dem Übergriff erfuhr“
In aller Ruhe erzählte ich meinem Sohn, wie ich beinahe verurteilt worden wäre – nur dank des Wächters entlassen worden war. Danach hatte ich die Zeit bei den Zwergen verbracht und mich ihnen angepasst, wollte irgendwann nicht gehen – was vor allem mit der Zwergenprinzessin Inata zusammen hing. „Wir zwei beschlossen irgendwann, dass wir heiraten wollen, was ihr Vater nach längerer Zeit auch einsah“ fasste ich das ganze damalige Chaos deswegen einfach Mal zusammen.
„Bald schon kamen unsere drei Kinder, also deine Halbgeschwister zur Welt. Aber kurz nach Barnes Geburt tauchte eine fremde Krankheit in der Zwergenstadt auf“ erzählte ich weiter, wobei ich traurig drein sah. Viele hatte ich damals verloren und so viele Zwerge sterben zu sehen während ich als Heiler daneben stehen musste, hatte ich lange nicht überwunden – was ich Gabriel aber nicht sagte.
„Inata gehörte zu denen, die daran starben – weswegen ich endgültig den Elfen den Rücken zu kehrte. Diese Krankheit die sie entfesselt hatte, nahm vielen, vor allen jungen Leuten und auch Kindern das Leben“ setzte ich schließlich hinzu, ehe ich zusammenfasste, dass ich die nächsten Jahre bei den Zwergen blieb und mich einfach dort wohl fühlte.
„Am Tag meiner Geburt wurde ich dann wieder in die Gegenwart zurück versandt, tauchte somit als eigentlich 20-jähriger auf der Erde wieder auf, war dabei aber in Wirklichkeit weit über 500 Jahre… aber auf jedenfall ist dass der Grund, warum ich mich den Zwergen näher fühle. Sie sind ein Teil meiner Familie. Natürlich habe ich meine Eltern sehr geschätzt und mag auch heute noch viele Elfen, aber für alles was die Zwerge für mich getan haben und was ich nebenbei von ihnen lernen durfte fühle ich mich eben als Zwerg“ beendete ich das ganze schließlich.
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Gabriel
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23.06.2007 20:35
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Ich hatte meinen Blick abgewandt als ich meinen Vater so traurig sah. Wenn das ganze schon so lange zurückliegt mit seiner Frau, warum zum Teufel war er dann immer noch so traurig. Auch wenn es nicht gerecht war aber ich wünschte mir, dass die Elfen entweder "besser" angegriffen hätten oder die Krankheit eher auf die Zwerge gehetzt hätten. Aber das ganze verbarg ich natürlich.
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Beor
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23.06.2007 20:40
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Leicht legte ich einen Arm um Gabriels Schulter. "Hätte ich deinen Vater damals nicht getroffen, wer weis wo ich jetzt wäre.. auch wenn ich nicht zu träumen gehofft hätte, dass wir so lange gemeinsam Leben" erklärte ich Gabriel, wobei ich kurz daran dachte, die krank Isi zu Anfangs gewesen war. "Wobei ich wohl fast den elfen dankbar sein muss. Hätte ich damals meine Frau nicht verloren, hätte ich dich jetzt wohl kaum."
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Gabriel
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23.06.2007 20:44
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Genau da war es gewesen, wovor ich Donnerstag solche Angst gehabt hatte. Er hätte sich also immer wieder für seine ehemalige Frau entschieden, aber nicht für meinen Vater. Dass er seine drei Kinder aus erster Ehe mehr mochte als mich hatte er schon damit gesagt, dass er sich mehr den Zwergen verbunden fühlte als den Elfen.
Ich senkte meinen Blick und versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten.
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Beor
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23.06.2007 20:45
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Überrascht sah ich zu Gabriel. "Was hast du den?" erkundigte ich mich leise, wobei Besorgnis in meiner Stimme mit schwang.
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Gabriel
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23.06.2007 20:48
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,,Das fragst du noch?´´, sagte ich mit belegter Stimme und sah meinen Vater mit Tränen in den Augen an. ,,Du hast soeben gesagt, dass Isi nur zweite Wahl wäre und ich dir weniger wichtig bin als... die anderen Drei´´, sagte ich, weigerte mich noch immer sie als meine Halbgeschwister zu bezeichnen.
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Beor
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23.06.2007 20:50
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"So meinte ich das nicht" protestierte ich, wobei ich Gabriel aber überrascht ansah. "Ihr alle 5 seid mir gleich wichtig. Und mein Mann war nie im Leben zweite Wahl. Aber wäre meine erste Frau noch am Leben gewesen, hätte ich mich nicht in das Tagesgeschehen eingemischt und hätte somit Isi nie kennen gelernt" erklärte ich Gabriel, drückte ihn dabei an mich. "Ihr alle seit mir wichtig, gleich wichtig" wiederholte ich ehrlich.
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Gabriel
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23.06.2007 20:52
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,,Das hat gerade aber noch ganz anders geklungen´´, sagte ich und vergrub meinen Kopf in der Tasche, die ich auf meinen Schoß hatte. Zwar konnte ich die Tränen so auch nicht aufhallten, aber wenigstens sah man es nicht direkt.
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Beor
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23.06.2007 20:54
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Sanft fuhr ich Gabriel über den Rücken. "Ihr alle 5 seit mir wichtig, ihr seit schließlich meine Familie" wiederholte ich erneut, rutschte dann von der Bank und ging vor meinem Sohn in die Hocke. Vorsichtig fuhr ich ihm durch die Haare. "Du bist mir wichtig, Gabriel" setzte ich hinzu.
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Gabriel
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23.06.2007 20:57
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,,Deine zweite Familie wohl betont´´, schluchzte ich und hob nur zögernd meinen Kopf.
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