Erst als mich das Licht des Mondstrahles traf reagierte ich darauf - langsam.
Meinen KOpf minimal drehend starrte ich mit geschärften Augen durch die Nacht, nahm dabei nur am Rande die Geräusche war. Als erstes bemerte ich das laute Summen meiner tierischen Verwandten, welche eifrig durch die Nacht streiften - nur auf der Suche nach Nahrung.
Dieses laute Geräusch, welches auf die empfindlichen Ohre meiner Fledermaus traf, reichte durchaus aus, m mich eine ganze Weile abzulenken. Darüber das stetige gemurmel zweier scheinbar menschlicher Stimmen zu hören war schwer. Außerdem waren dies bei weitem nicht die einzigen Stimmen die ich hörte. Wer so lange wie ich schon auf Erden wandelte - oder wie in den letzten Tagen, kopfüber in einem Geäst hing - hatte viel gehört und daher viele Erinnerung. (Wobei ich längst wusste dass Vergessen mehr als nur eine Gnade war. )
Zwischen fetzen meiner eigenen Gedanken und Erinnerungen sowie den hohen Tönen meiner tierischen Artgenossen verstand ich nichts, bemerkte erst zur vorgerückten Stunde überhaupt dass eine Stimme mir bekannt war - oder sein sollte.

Kralle für Kralle von den kleinen Ästen lösend lies ich mich einfach in die Tiefe fallen, breitete dabei die ledrigen, dunkelen SChwingen aus und huschte bald als kleiner Schatten zwischen den Bäumen hindurch. Eine Unruhe trieb mich dazu die Geräuschquelle einzukreisen, wofür ich durch den Wald jagte, so gut es ging aus dem Mondlicht mich hielt und nebenbei meine letzte Diskussion zu entscheiden versuchte - ob ich nun eine Fledermaus war die träume ein Vampir zu sein oder ein Vampir der träume eine FLedermaus zu sein.

Es war mein neuer Lehrer, der als erstes den Kopf regte und Karal wahrnahm. Für mich als Neuling war es denkbar schwer einen Vampir sofort zu spüren, auch wenn es sich dabei um einen aus meiner eigenen Familie handelte. Luc verstummte und sah mit suchenden Blick sich um. Ich blieb wo ich war, während er leise huschend im Wald verschwand und mich allein ließ. Ein wenig verärgert war ich schon, auch wenn ich nicht wusste vor welchem Vampir er eigentlich geflohen war. Ich hätte zu gerne mehr erfahren, weswegen ich missgelaunt afden Störenfried wartete.

In einem Baum hängend rührte ich mich erst nicht, brauchte etwas bis ich mich zurückverwandelte und blieb auch dann erst kopfüber hängen.
Nur wiederwillig richtete ich mcih auf und starrte nun, aus dem Dunkeln der Bäume heraus, zu Tala. Dabei blinzelte ich kaum, schwieg aber und versuchte gar nicht herauszukriegen ob er mich bemerkt hatte oder nicht.

Witternd hielt ich meine Nase in den Wind und sog die verschiedenen Düfte tief ein. Ich gab ein kehliges Knurrenvon mir und richtete meine Augen über mir ins Geäst zu Karal. ,,Du hast ihn also verjagt´´, stellte ich fest. Dass Karal mich erst vor ein par Tagen Luc gegenüber in Todesangst erlebt hatte, hatte ich verdrängt.

"Nicht zu danken" lispelte ich trocken zurück, mit hörbar rauer Stimme welche das Reden jetzt schon schier nicht mehr gewohnt war.
Mit gespreitzten Beinen saß ich halbgehockt auf einem der Äste, rührte mich von diesem auch nicht und versuchte nicht Mal meine Eckzähne verschwinden zu lassen di noch am auffälligsten aufleuchtenden, wenn das Mondlicht diese traf.

,Stimmt, zu danken gibt es da nichts. Ich bin auch eher enttäuscht und ein wenig sauer, dass du ihn vertrieben hast´´, sagte ich und stand auf. Karal musste Luc einfach als einen Lykaner erkennen, dazu war mein neuer Bekannter einfach zu lange einer, als das er seine Art verbergen konnte. Bei mir war es da wohl anders, ich genoss wohl soetwas wie Welpenschutz, da ich es erst seit wenigen Tagen bin.

"Dass klang das letzte Mal noch ganz andels" lispelte ich weiter, behielt Tala dabei wachsam im Auge. Nur verschwommen konnte ich mich an die Begegnung erinnern - aber ich konnte mich in letzter Zeit eh nur sehr verschwommen erinnern, was auch der Grund war dass ich mich eigentlich niemanden zeigte und mehr als Fledermaus als als Vampir im Wald hauste.

,,Beim letzten Mal ja, aber da war ich ja auch noch blind gewesen´´, sagte ich. ,,Also rein bildlich gesprochen´´.

Leise lachte ich, was extrem trocken klang. "Soll ich dich beißen? Dann siehst du eindeutig besser" kommentierte ich ohne lange nachzudenken, ich brauchte selbst etwas bis ich erfolgen konnte was das überhaupt bedeutete.

,,Kannst ja versuchen, aber ich glaube es würde nichts bringen, kommst zu spät´´, antwortete ich und sah schmunzelnd zu Karal. ,,Aber ich beiße nicht, zumindest momentan nicht, kannst also gerne runter kommen von deinem Baum´´.

Kurz zog ich die Luft ein, was mehr abwartend klang als ich es klingeln lassen wollte. "Damit die Welt einen Vampir weniger hat? Such dir einen anderen Doofen" grollte ich misstrauisch, früher jedenfalls war das Vertrauen zwischen den verschiedenen Arten nun wirklich nicht das beste gewesen.

Ich stutzte als Karal das sagte. ,,Wie kommst du darauf, dass die Welt dann einen Vampir weniger hätte? Ich habe doch gesagt ich beiße nicht´´.

Trocken lachte ich, verlagerte dabei mein GEwicht nur minimal. "Als wären dass deine einzigen Waffen" fing ich an - oder eher wollte erst bis ich merkte worauf ich hinaus war. Hastig brach ich noch im dritten Wort den Satz ab, löste dann eine miener Hände von dem Ast und fuhr mir durch die Haare, starrte Tala danach verwirrt an.
"Wo..." fing ich an, lies aber auch diese Frage unbeendet. "Du gehörst ins Haus" kommentierte ich sterng.

,,Ja? Weiter?´´, forderte ich Karal so unschuldig auf wie nur möglich. Schließlich hatte ich keine Ahnung worauf er hinaus war. ,,Will aber nicht, fühl mich hier recht wohl´´, entgegnete ich und blieb auch stur stehen.

"Während deine Fr... dein Mann alleine zu Hause sitz und sich sorgt?" kommentierte ich, beantwortete seine erste Frage nicht, war insgesamt hörbar abgelenkt.