"Echt?" hakte ich verdutzt nach, legte dabei die Rose vorsichtig weg. Unbekümmert schlang ich danach soft wieder meine ARme um meine Frau - darum störte ich mcih jetzt wirklich nicht. "Na, egal... Hauptsache ich hab dich endlich gefunden" stellte ich dann fest - dass war mir wesentlich wichtiger als das seltsame Auftauchen einer Rose.

,,Mhm.... kann man eine Rose als Drohung nehmen?´´, fragte ich, weswegen ich auch nur abgelenkt die Umarmung erwiederte.

"Nein, natürlich nicht" protestierte ich erstaunt, drückte Amy dabei sacht an mich. "Vielleicht war es ja eines der Kinder" erinnerte ich sie dann um sie zu beruhigen.

Leicht nickte ich und lehnte mich vorsichtig gegen Lifaen. ,,Vielleicht, vielleicht sollten wir aber auch einfach jemanden fragen aus Sicherheit. Immerhin ist in der letzten Zeit viel passiert und Kai hat ja dafür gesorgt, dass der Stein richtig ins Rollen kommt. Kann mir vorstellen, das da so einige ganz und gar nicht mit einverstanden sind´´.

Schließlich nickte ich - aber nur weil ich nicht wollte, dass Amy etwas passierte. "Wenn es dich eruhigt dnan immer doch" setzte ich gleich noch hinzu.

,,Nur wen kann man fragen? Ist Kai eigentlich wieder dazu in der Lage? Oder lieber einen Wolfsmenschen? Oder Karal?´´, fragte ich und sah meinen Mann ratlos an. ,,Oder deinen Bruder?´´.

"Glaub Kai eher nicht, Karal ist nicht da und mein Bruder..." fing ich an, lies diesen Satz aber unbeendet - Beor war immer noch recht geschafft von den letzten Wochen, wie aber wohl wir alle. War ja nicht so als hätte ich nichts getan.

,,Dann alsoTala?´´, schlug ich vor. Allerdings machte ich mir schon Gedanken, dass Lifaen den Satz nicht beendete. Daher nahm ich mir vor morgen Mal bei Beor vorbei zu schauen, vielleicht konnte ich ja irgendwas tun. Man war ja nicht umsonst ein Engel.

Geduldignickte ich. "Dann Tala" stimmte ich ihr zu - hätte ich allerdings gewusst dass sich in unseren Räumen nichts finden lies hätte ich den Wolfsmenschen u dieser späten Stunde wohl nicht mehr gestört.

,,Ok, willst du dann zu ihn und ich geh wieder in die Wohnung zu den Kindern?´´, schlug ich vor und sah meinen Mann fragend an.

"Erst bring ich dich Heim" beharrte ich, nun doch etwas müde und irgendwie leicht beunruhigt - aber nur leicht.

,,Ach was, das brauchst du wirklich nicht, ist ja nicht weit von hier´, widersprach ich sanft und gab Lifaen einen Kuss, lächelte ihn dann an.

"Na gut... aber nur weil's du bist" entgegnete ich, erwiderte dabei ihr lächeln. Kurz strich ich ihr durch die Haare ehe ich mich auf die Suche nach Tala oder einen der anderen Wolfsmenschen machte.

Ich verließ mit meinem Mann noch gemeinsam das Zimmer und lief in etwa die gleiche Richtung, ehe ich abbog.
Da Tala zu dieser Zeit noch draußem im Wald herum streunerte konnte ich den restlichen Weg auch nicht gemeinsam mit Lifaen gehen.

Es gibt immer wieder Ereignisse oder eher Gedanken, die einen Menschen dazu veranlassen sein Leben von heute komplett zu ändern. Es müssen nicht immer alles negative Wendungen sein, doch bei mir war es in etwa etwas Negatives. Zumindest diese Neuigkeit, meinen Lebenswechsel empfand ich persönlich als positiv.
Eine Vorliebe für den Wald hatte ich schon immer gehabt und jetzt, nachdem ich Luc, wie ich ihn immer nannte, kennen gelernt hatte, war es nicht verwunderlich das ich versteckte und dunkle, sowie geheimnissvolle Orte bevorzuckte. Das blasse Licht des abnehmenden Mondes färbte das Wasser des kleinen Sees wie flüssiges Silber, der Wind wiegte sanft das hohe Gras, hinterließ ein leises Flüstern im Schilf.
Ich müsste bei meiner Familie sein, zumindest wenn ich nach den Moralvorstellungen ging. Meine Söhne waren alt genug, Kai war wieder wach, was sollte ich alt gewordener und zahnloser Wolf also noch in der Schule? Ich hatte keineswegs vorgehabt zu gehen, ich wollte an meinem Leben so wie es war mit meiner Familie nichts ändern. Ich wollte nur mich ändern und das tat ich auch. Zu spät hatte ich gemerkt, dass ich innerlich schon längst alt und am sterben war. Es brauchte erste die Hilfe eines Lykaners um mich wieder daran zu erinnern, was ich eigentlich will. Ursprünglich harmlos und wehrlos, kam ich mir nun wieder wie ein junger Wolf vor, der gerade erst in seinen besten Alter war. Gut, ich war kein Wolfsmensch mehr, sondern ebenfalls verflucht, wie alle Kinder des Mondes, aber verdammt noch Mal, es fühlte sich einfach toll an. Nicht nur, dass ich jetzt mehr Spaß an meinen Leben hatte, meinen alten Ehrgeiz zurück gewonnen hatte und wieder im wahrsten Sinne des Wortes die Zähne fletschte und knurrte, die Auswirken hatten auch Nachteile. Einen übernatürlichen Hunger nach Vollmond, vor allem nach Fleisch, ein recht spitzes Gebiss, der Vollmond halt und ein extrem gesteigertes Lustempfinden. Gerade Letzteres sah ich eigentlich weniger als Nachteil.
Doch war dies nicht hauptsächlich zu meinem Vergnügen gedacht, hinter der ganzen Sache, dass ich verflucht wurde, hatte eine ganz andere Sache, nämlich Lucs Geschichte.
Aus diesen Grund saß ich auch heute wieder hier und unterhielt mich mit dem Lykaner, dabei aber immer die Ohren gespitzt. Überrascht werden wollte ich schließlich nicht von irgendwen.