"Ic... ich...d..." stammelte ich mit großen Augen, wusste sichtlich nicht was ich sagen sollte. "Nein danke" kam die frostige Antwort dafür von meinem Vater.
Während wir am Reden waren hatte er uns erst beobachtete, vom Rücken seines Drachens aus und mit der sicheren Gewissheit dass mein Drache direkt hinter mir war - und bei weitem nicht so schläfrig war wie er wirkte. Beim Kuss schon hatte er eingreifen wollen, allerdings hatte ein Adler ihn abgelenkt welcher verirrt über den Wald zu streifen schien - dicht gefolgt von einem gehetzt aussehnden, sichtlich müden jungen Halbelfen. Dies allein hatte ihn abgelenkt, lang genug um erst jetzt neben uns aufzutauchen. Dazu hatte er sich vom Rücken seines fast lautlos herangleitenden Drachen geschwungen und war direkt neben uns im Gras gelandet, stand nach einem Schritt jedoch direkt neben mir und sah Feanor finster an.

,,Du solltest sie ausreden lassen und nicht für sie antworte. Wie du zu mir stehst ist mir durchaus bekannt´´, sagte ich zu Timo und richtete meinen Blick auf ihn. ,,Aber weder dein nein, noch das von deinem Vater oder das von dem Schuldirektor bringen mich dazu zu gehen. Einzig und allein das deiner Tochter. Also lass sie ausreden. Vielleicht hast du ja Glück und bist mich gleich los, wozu dann also das ganze?´´. Ich hatte überhaupt keine Scheu vor Timo und fürchtete mich auch nicht vor den Konsequenzen. Nur meine Zeit mit der Probezeit lief langsam ab und wenn ich bis dahin keine Antwort bekam müsste ich nach meinem Gefühl gehen. Und das sagte ich solle gehen.

Erstaunt sah ich meinen Vater an, meinen größten Bedenken gegen Feanor. Gegen meinen Freund hatte er ja auch nichts, lies selbst Justin noch in meine Nähe ohne aufzupassen - obwohl er bei seinem Geständnis dabei gewesen war. Nur Feanor hielt er auf Abstand, lies mich kaum in seiner Nähe allein. Und dies erklärte er einfach nicht.
Unsicher dreinsehend schluckte ich schwer, sah dabei zwischen meinem Vater und Feanor hin und her. Ich wusste dass er mich nur beschützen wollte, aber wieso nur war er so gegen Feanor?

Timo schien derweil meine Unsicherheit nicht zu bemerken. "Wieso? Falls es um ein Nein mehr geht damit du endlich meine Familie in Ruhe lässt: Nein" erklärte er, grinste dann halb. "Nein, nein, nein und nein" setzte er vorsichtshalber hinzu - ihm war schon klar was der Elf wollte, aber er wollte mir nicht die Möglichkeit geben ihm gar etwas anderes zu antworten.

Meine Gedanken wurden derweil unterbrochen als ein sichtlich gehetzter, erschöpfter Kairan über die Wiese hetzte - dicht hinter einem unruhig durch die Luft gleitenden Adler. Dabei hatte der Halbelf sichtlich nur Augen für den Vogel, welchen er seit den Tag seiner Flucht verfolgte und welcher nicht ein Mal mehr auf Gedanken zu reagieren schien.
So wie er aber aus dem Wald gestürzt kam fiel er mir erst auf, als er gegen Feanor stolpernd an uns vorbei eilte.

,,Nimm es mir nicht übel, aber dein nein bedeutet mir nichts Timo. Versuch es weiterhin mit Drohen der mehr, DU kriegst mich hier nicht weg, wenn ich gehe dann weil ich es so entschieden habe´´, sagte ich und wollte gerade zu mehr ansetzen als mich jemand anrempelte und einfach so weiter rannte. Viel zu erstaunt stolperte ich natürlich nach vorne. Doch anstatt auf den Boden zu landen und Starlet unter mir zu begraben, konnte ich mich grad noch mal fangen. Da ich dabei leicht gegen Starlet stieß, hielt ich sie sofort fest, damit meine Auserwählte nicht auf den Boden landete. ,,Tschuldigung´´, murmelte ich ihr flüsternd zu, obwohl ich nichts dafür konnte. Verliebt lächelte ich sie an und vergaß Timo für den Augenblick.

Unsanft rammte mein Vater den Elfen seine Schulter in die Seite um ihn von mir los zu kriegen. "Sch" hatte ich gerade angefangen, kam aber nicht weiter. Zeitgleich schlang der schuppige SChwanz meines Drachen sich um meine Beine, wodurch ich rückwärts gegen meinen weißen Begleiter stieß.

Sofort ließ ich Starlet los als Timo seine Schulter in meine Seite rammte. Zurück stolpernd machte ich aber nichts, verzog trotzdem kurz das Gesicht. Aber ich blieb friedlich. ,,Auch damit erreichst du das nicht. Schlag mich ruhig, denkst du damit kannst du an der Tatsache was ändern?´´.

"Lass deine Finger von meiner Tochter" grollte Timo sauer. "Paps" protsetierte iriteirt. Sein Verhalten war ja richtig gehend peinlich - und mir sichtlich unangenehm. Allerdings tat er dann etwas, was er nie getan hatte - er ignorierte mich. Ungläubig starrte ich ihn von hinten an, festgehalten von meinem Drachen kam ich ehg erade nicht weg. "Mir reicht es mit dir... such dir jemand anders bei dem du so ein Verräter... Wendehansel sein kannst" grollte er.

,,Was? Wieso ein Verräter?´´, fragte ich sofort nach und sah Timo fassungslos an. ,,Meines Wissens nach habe ich niemanden von euch etwas getan´´, verteidigte ich mich, funkelte ihn dann sauer an. ,,Meinst du nicht das sollten wir wenn überhaupt dann allein ausdiskutieren und auch nicht unbedingt mitten auf dem Schulgelände? Mir ist das ganze nicht unangenehm oder peinlich, aber es ist hier einfach unangebracht´´.

Natürlich wusste ich, dass Feanor die Stelle hier tatsächlich bekommen hatte und das ich der Schuldige dafür war. Da ich aber wissen wollte wie es mit ihm hier lief, schaute ich in der Schule vorbei und wartete in Beors Büro. Da es ja auch mittlerweile Isis Büro war, hatte er mich reingelassen.

'Das Leben will mir eine Lektion erteilen' dachte ich, als ich das Büro betrat und ausgerechnet den Dunkelelfen dort sah.
Eigentlich wollte und ollte ich nicht mehr arbeiten - hatte mich aber selber dazu überredet noch eben eine kurze Mitteilung zu verfassen. Jetzt war ich allerdings davon überzeugt dass diese bis morgen hätte warten können.
"Guten Abedn, Vrael" grüßte ich den Elfen allerdings höflich - er war meinem Sohn schließlich wichtig, da musste ich mich doch benehmen.

Sobald ich Beor sah, hob ich meinen Kopf und grinste ihn frech an. "Guten Abend", grüßte ich zurück und lehnte mich mit den Rücken gegen die Stuhllehne. "Na wie läuft es mit den kleinen Elfen hier?", fragte ich auch gleich direkt nach.

Leicht zuckten meine Mundwinkel nach unten, aber wenigstens regte ich mich nicht auf - jedenfalls nicht gleich. "Danke, meinem Bruder geht es gut" stellte ich dann fest - versuchte einfach erst MAl ihn bewusst falsch zu verstehen. Derweil setzte ich mich.

"Eigentlich meinte ich nicht deinen Bruder, sondern den kleinen Romeo hier, der nun die Stelle als Hausmeister hat", erklärte ich und sah Beor grinsend an. "Gut, ich gebe zu dass es etwas fieß war, aber er hat doch eine Chance verdient. Und seit er hier ist scheint er artig zu sein".

Leicht hob ich eine Augenbraue. "Hast du eine Ahnung wieviele Beschwerden ich inzwischen schon wegen ihm habe?" grollte ich schließlich, allerdings erwähnte ich natürlich nicht dass fast alle von Timo kamen.

Leicht wiegte ich den Kopf hin und her. "Nicht ganz, aber in etwa und mir war durchaus klar, dass die kommen würden", antwortete ich und sah Beor an. "Ich hab ja keine Ahnung wieso ihr so gegen Feanor seid, aber was er sagte wegen Starlet schien mir aufrecht und ehrlich zu sein, also nehme ich es gern auf meine Kappe, dass du deswegen Beschwerden hörst. Natürlich war das nicht gerade nett ihn auf diese Art und Weise hier unter zu bringen, aber ich wollte ihm die Chance geben".