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Kai
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08.12.2010 21:07
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"Sir?", fragte Sebastian als Amigo einen Satz anfing, danach jedoch nicht weiter sprach. Obwohl ich aus dem Raum war, blieb er an der Tür kerzengerade stehen. Nach einer weile würde ihm das Schweigen aber zu sinnlos. "Sir wenn ich sprechen darf?", fragte er Amigo um Erlaubnis, den er ohne meiner Erwähnung schon von ersten Augenblick als seinen "Herrn" akzeptiert hat.
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Amigo
Offline
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08.12.2010 21:11
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Als Sebastian mich einfach so unterbrach verlor ich erst recht den Faden, versuchte mich danach erst Mal wieder zu sammeln. Kaum war ich so weit dass mir endlich etwas eingefallen war, da sprach er auch schon wieder und erneut vergaß ich was ich sagen wollte. So nickte ich schließlich nur, sah allerdings von neuem iritiert drein. Natürlich durfte er sprechen, war schließlich ein freies Land... und außerdem tat er dass doch eh schon.
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Kai
Offline
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08.12.2010 21:19
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"Für Sie muss es sicherlich seltsam wirken, dass ich nach den ganzen Jahren erst jetzt auftauche, so aus dem Nichts, als hätte mich der Herr Hiwatari von irgendeiner Jobvermittlung. Natürlich, auch wenn ich erst jetzt mit der Ausbildung soweit fertig bin um Euch dienen zu können, so hätte dies mein Vater ja vorher tun können. Es gab vor langer Zeit aber einen Zwischenfall in der es passierte, dass einer aus meiner Familie seinen damals sehr jungen Herrn nicht beschützen konnte und er ermordet wurde. Wegen dieser Schmacht hatte damals mein Vorfahre versucht diesen Fehler wieder gut zu machen, indem er beschloss mit den Dämonen der Hölle einen Pakt zu schließen. Sein Leben gegen das seines jungen Herrn. Dass dies gründlich in die Uhr ging können Sie sich bestimmt vorstellen. Ich weiß nicht wie lange unsere Familie in der Hölle lebte, bis wir endlich unsere Schuld abgearbeitet haben, dass wir wieder "normal" leben durften. Ich selbst wurde noch in der Hölle geboren und es ist wohl auch unverkennbar, dass ich nicht mehr reinen Blutes von Vogelmenschen bin. Das ist auch der Grund wieso ich erst jetzt hier bin, ich konnte meinen Herrn nicht von Anfang an beiseite stehen. Erst vor zwei Monaten habe ich erfahren, dass die Linie doch noch nicht verloschen ist und mich auf die Suche gemacht. Nun und so kam es, dass ich jetzt hier stehe. Ich weiß dass das nicht gerade vertrauenswürdig klingt, aber wir haben aus diesen einen Fehler gelernt und ich werde alles in meiner Macht stehende tun um Sie und Ihre Kinder zu schützen und zu helfen", erklärte Sebastian recht deutlich und sah meinen Mann an. Sobald er geendet hatte hielt er den Mund und wartete geduldig. Dabei hatte er gleich zu Anfang Amigo mehr verraten als mir am ersten Tag. Zum Teiol ein Dämon zu sein und in der Geschichte seiner Familie einmal seiner aufgabe nicht gerecht nachgekommen zu sein war nicht gerade Lobgesang. aber es zeichnete Loyalität und Vertrauen aus.
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Amigo
Offline
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08.12.2010 21:27
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Leicht iritiert blinzelte ich nach dieser Erklärung einmal... und noch Mal. "Ah... ja" war schließlich das einzige was mir dazu einfiel. 'Wie reagiert man denn auf so eine Aussage?' wunderte ich mich. 'Klar, wir haben viele seltsame Geschichten... wobei er da doch einige übertrifft' wunderte ich mich weiter. Leicht den Kopf schüttelnd sah ich unseren neusten Mitbewohner direkt an. "Wenn ich mich richtig erinnere" fing ich zögernd an. "Hatte mein Mann Ihnen ja den Abend frei gegeben" erinnerte ich ihn, fühlte mich aber sichtlich nicht allzu wohl. Dabei war es nicht ein Mal die Erklärung, welche mich besorgte, sondern einfach die Art des jungen Mannes und vor allem seine neue Anstellung bei uns. 'Wie geht man mit einem Butler um?' rätselte ich in Gedanken weiter, wanderte dann aber zur Tür und hielt diese für Sebastian auf. "Sie wissen vermutlich wo Ihr Rau... wo Sie hier untergebracht sind?" hakte ich nach. 'Falls ja weis er mehr als ich... ich weis grad Mal wo der Ausgang ist' dachte ich wenig begeistert.
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Kai
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08.12.2010 21:33
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"So ist es, ich kenne mich in diesem Gebäude bereits aus. wenn Sie wünschen kann ich Ihnen noch gern die Räumlichkeiten zeigen", bot Sebastian an, wobei er über Amigo hinweg eine Hand an die offen gehaltene Tür legte und diese für Amigo aufhielt. "Und... entschuldigen Sie bitte, aber Sie müssen mir nicht die Tür aufhalten. Es zählt zu meinen Aufgaben es bei Ihnen zu tun. Sehen Sie mich einfach als einen Angestellten. Wenn Sie etwas von mir möchten, dann scheuen Sie sich nicht davor es mir direkt zu sagen. Im übrigen kann ich Ihnen auch gerne mein Empfehlungsschreiben zukommen lassen. Dann wissen Sie wo die Schwerpunkte meiner Fähigkeiten liegen", bot Sebastian an und sah Amigo freundlich an. "Am besten überlegen Sie nicht soviel wie man mit mir umzugehen hat, egal was Sie sagen oder machen, es wird mir gegenüber nie falsch sein".
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Amigo
Offline
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08.12.2010 21:39
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Leicht iritiert pendelte mein Blick zwischen seiner Hand und Sebastians Gesicht hin und her, ehe ich aus dem Zimmer stapfte. "Gut und nicht nötig" entgegnete ich recht knapp zu seinen Aussagen, merkte allerdings etwas verspätete dass man so wohl nicht verstand was ich meinte. "Ich werd mich ja grad noch im Haus meines Mannes zurecht finden" setzte ich stur hinzu - den Weg würde ich mir von ihm nicht zeigen lassen. Andererseits lehnte ich das Schreiben erst MAl nicht ab, ich wollte ja eigentlich schon mehr über den Fremden erfahren. "Wobei es Palast eher trifft" murmelte ich leise vor mich hin, warf dabei kurze Blicke nach rechts und links. Auf Gut-Glück stapfte ich dann erst Mal los, wenn auch gleich Mal in die falsche Richtung... "Guten Abend" warf ich nebenbei über die Schulter unserem neuestem Angestellten zu.
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Kai
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08.12.2010 21:42
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"Einen angenehmen Abend wünsche ich Ihnen noch Sir", verabschiedete sich Sebastian von Amigo und verbeugte sich höflich. Da er früh aufstehen würde um den Frühstückstisch zu decken und da Amigo ihn frei gegeben hatte, begab er sich auch sogleich in sein Zimmer. Mit dem Wissen, dass Amigo meiner aura folgen würde, hatte ich ihm nicht den weg erklärt. Bereits völlig ausgezogen saß ich im Sessel und blickte doch immer wieder vom Buch aus dem Fenster in den Garten. Gut, ich musste Amigo doch recht geben, was den Umbau betraf. Ich hätte wenigstens sagen sollen welche Ausmaßen es annimmt.
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Amigo
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08.12.2010 21:51
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Sobald ich allein war fiel mir auch auf, dass ich vor der Tür stand. Nur kurz zögerte ich, war aber noch nicht bereit weiter zu suchen. Nach meiner Jacke greifend und in diese sowie meine Schuhe schlüpfend war ich daher bald auf den Weg nach draußen. Für einen Moment war ich überrascht, was für stürmisches Wetter mir entgegen Schlug. Ein starker Wind peitschte Regen vor sich her, doch störte mich das Wasser nun wirklich nicht. Davon stapfend hielt ich auf die Klippen zu, hoffte dort wenigstens etwas vertrautes wieder zu finden.
'Er hat es gut gemeint' dachte ich. Hände tief in den Taschen vergraben achtete ich kaum darauf wo ich lang lief, folgte einfach nur dem Rauschen des Meeres bis dieses endlich tief unter mir auftauchte. Stehen bleibend beobachtete ich fasziniert das spektakuläre Schauspiel der Wellen, allerdings hielt es mich doch nicht lang hier. Da ich eh nicht wusste wo ich hin musste machte ich mich gar nicht erst auf den Rückweg sondern lies mich statt dessen von Kais Zwilling zu meinem Mann beamen. Tropfend tauchte ich so vor Kai auf, sah dann auch gleich schuldbewusst drein. 'Erster Tag und ich bring gleich Schlamm und Wasser mit ins Schlafzimmer... wird Kai nicht gefallen' dachte ich. Sobald ich aber meinen Mann sah war meine Sorge eh vergessen. Sofort lächelte ich wieder breit, bedankte mich abgelengt auch nur am Rande von seinem Bruder während ich meinen Mann anstarrte...
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Kai
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08.12.2010 22:00
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Erst als Amigo auftauchte, erstaunlicherweise von meinem Bruder gebracht, klappte ich das Buch zu und legte es auf den Tisch. Ich musterte Amigo und hob fragend die Augenbrauen, würde jedoch nicht nachhacken wieso er so nass war. Bei seinem Lächeln konnte ich ihn wegen den Vorwürfen aber nicht mehr böse sein. Aufstehend ging ich auf ihn zu, blieb dann direkt vor Amigo stehen. Ich beugte mich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, wobei ich seine Haare nach hinten strich. "Von hier aus kannst du auch gleich ins Bad, du solltest heiß duschen damit du nicht krank wirst", raunte ich meinen Mann zu und grinste schelmisch. "Ich gebe dir fünf Minuten für dich allein, danach Sorge ich dafür das dir heiß genug wird und du nicht wegen den weiten Wegen keuchen wirst".
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Kai
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20.12.2010 19:16
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Ein weiterer Vorteil von diesem großen Gebäude war wohl auch der, dass man tatsächlich länger brauchte um jemanden zu finden wenn man lief. So konnte ich im Durchschnitt meine Arbeitszeit um rund 15% verlängern. Denn bis mich irgendwer fand um mich von der Arbeit abzuhalten brauchte es eben so seine Zeit. Im gegensatz zu den anderen wusste ich ja schon vor dem Bau wo welche Räume sein sollten. Auch wenn es im Moment noch übertrieben schien einige Räume leer stehen zu haben, sah ich den Sinn dahinter. Ich hatte auf längerer Basis geplant von einigen Jahrzehnten. Aber um die Kommentare der anderen machte ich mir im Moment keine Gedanken. Während meine wegbegleiterin aufgeplustert das Schneetreiben durch das Glasdach beobachtete, hatte ich mich im Wintergarten auf eine der Liegen gelegt und las mir neugierig die Bewerbungen der Erzieher für den Kindergarten durch. Dass man mich hier öfters finden würde lag vor allem daran, dass ich diesen Raum auch scherzhaft meine kleine Karibik nannte. Von der Kälte draußen spürte ich nichts. In einem T-shirt und dünner Stoffhose genoss ich die tropischen Temperaturen unter Palmen. Dies war wohl auch der einzige Raum wo ich nicht irgendwie mit dem Wasser spielte, was sich sonst vom Flur, bis hin zum Badezimmer ja durchzog.
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Miguel
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20.12.2010 19:27
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Die Tür zum Wintergarten öffnend schlüpfte ich samt meinem weißen Wegbegleiter in den Raum. Schon beim Tür öffnen schlug uns eine Welle der Wärme entgegen, was bei den frostigen Temperaturen draußen allerdings richtig angenehm war.
Die Ärmel meines Pullovers höher schiebend wanderte ich in aller Ruhe in den Raum - bis ich meinen Vater sah. Während ich breit grinsend da stand sah ich mehrfach vom Schneetreiben beim Glasdach hinüber zu meinem Vater in Sommersachen.
Wieder aus dem Zimmer schlüpfend kam ich kurz darauf zurück, wobei allerdings kleine Wassertropfen meinen Weg vom nächsten Fenster hierher verdeutlichten. Da mein Vater Papiere in der Hand hatte traute ich mich nicht den Schneeball nach ihm zu werfen. Stattdessen schlich ich so gut ich konnte auf Socken hinter ihn, lies dann den Schnee kurzerhand hinten in seinen Kragen fallen. "Hi Paps" grüßte ich nebenbei frech grinsend. Eigentlich traute man mir so was ja vielleicht nicht zu... aber manchmal merkte man doch mit wem ich verwandt war...
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Kai
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20.12.2010 19:33
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Miguel bemerkte ich tatsächlich nicht, was aber wohl eher an dem leisen Zwitschern der Papagein lag, die hier frei herumflogen. Um die Reinigung brauchte ich mir ja keine Gedanken zu machen. Als aber der Schnee von meinem Nacken den Rücken hinunter rutschte und eine eisige Kälte hinterließ, sprang ich erschrocken auf. "Heiliger", rief ich aus, ehe ich in meiner Muttersprache fluchend versuchte den Schneematsch aus meinen Sachen zu bekommen. So schnell ich eben konnte, zog ich mir das T-shirt aus. Da ich den Schnee aber nicht an meiner Haut haben wollte, musste ich mich dabei ziemlich verrenken.
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Miguel
Offline
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20.12.2010 19:38
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Lachend sprang ich einen Schritt zurück. "Aber Paps... was würde dein Mann sagen wenn er hört was du mir grad bei bringst?" scherzte ich, wischte mir dabei die nassen Hände an der Hose ab. Das Ganze war einfach zu komisch.
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Kai
Offline
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20.12.2010 19:40
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Das tropfnasse T-shirt in der Hand haltend, sah ich mich kurz um, ehe ich völlig verwirrt Miguel ansah. "Ok, ich glaube nicht dass du das warst, wer hat mir hier diesen Matsch in den Nacken gelegt?", fragte ich, kannte das schließlich nicht von Miguel. "Oder hat Amigo dich damit beauftragt?".
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Miguel
Offline
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20.12.2010 19:44
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Zwar versuchte ich mein Grinsen zurück zu halten, doch gelang mir das einfach nicht. 'So was sollte ich öfters machen' dachte ich amüsiert. Bei seiner letzten Frage sah ich jedoch leicht verwirrt drein. "Wieso? Was hast du den jetzt wieder angestellt dass Paps so was beauftragen würde?" hakte ich verwirrt nach.
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