Mich umdrehend funkelte ich Tala sauer an. "Red nicht über Dinge von denen du nichts verstehst" fuhr ich den Wolfsmenschen hörbar ungeduldig an. "Hätte ich irgendetwas anderes gesagt, hätte man mir nur vorgeworfen dass ich übertreibe weil es um meinen Neffen geht und dass hätte ihm nichts ge" fing ich an, brach dann aber ab. Kurz meine Augen schließend zählte ich innerlich bis zehn ehe ich die Augen wieder öffnete.

,,Kann sein, dass ich davon nichts verstehe... nichts mehr... Und dem Jungen hätte es wohl etwas genutzt. Ich war zwar nicht dabei, bei der Verhandlung, aber konntest du ihm überhaupt in die Augen sehen als du es so gesagt hattest? Eigentlich ist es ja auch egal, darum geht es mir ja nicht. Du weißt ja was ich will´´, sagte ich und sah dem Heiler direkt in die Augen.

"und was du nicht kriegen wirst" entgegnete ich recht knapp, drehte mich dabei erneut um. "Red mit Kai" schlug ich nach einem Moment vor, hatte nicht vor ihm zu sagen welche Aufgabe mir der Vogelmensch nun noch zusätzlich aufgelastet hatte.

,,Du hast gut reden, du musst die beiden ja auch nicht tagtäglich sehen. Aber du hast ja bereits gesagt, dass du so auch reagieren würdest, wenn es einen aus deiner Familie treffen würde´´, sagte ich und blieb stehen wo ich war. ,,Gabriel ist doch erst 15 oder? Pass gut auf ihn auf... seine magischen Fähigkeiten sind bestimmt noch nicht so stark, dass er sich dagegen wehren könnte´´.

"War dass eine Drohung?" fuhr ich den Wolfsmenschen sauer an, biss mir dabei beinahe auf die unterlippe. Kurz schwieg ich. Sauer sah ich den Wolfsmenchen an. "Du hast wie immer keine Ahnung wovon du redest, solltest du es doch ein Mal haben mag es sein dass ich dir zuhöre, aber ich habe weit aus besser zu tun als auf jemand zu hören der nichts weis, nur reine Behauptungen aufstellt und hinzu noch Drohungen von sich gibt" sagte ich schließlich frostig, wand mich dann um. "Und Tala? Wenn dir irgendetwas an deiner Gesundheit liegt wirst du dich nicht in einem Raum mit meinem Sohn aufhalten" setzte ich hinzu, wand dabei noch Mal meinen Kopf und sah ihn warnend an.

,,Ich muss kein Rechtsanwalt sein um zu wissen, dass du mir gerade gedroht hast Beor. Ich habe das gemeint, was ich gesagt habe, ich habe keien Drohung ausgesprochen. Wenn du überreizt bist und es als solche versteht, ist es dein Problem´´, sagte ich und ging auf Beor zu, blieb auch erst direkt vor ihm stehen. ,,Und im übrigen klingt eine Drohung von einem Menschen, der Leben rettet, statt es zu vernichten, nicht überzeugend´´, setzte ich leise hinzu und sah direkt in seine Augen. ,,Aber ich weiß, dass ich früher gemordet habe. Gut, wissen ist übertrieben, ich weiß es nicht, aber ich kann es spüren. Also sei besser vorsichtig mit dem, was du zu mir sagst´´.

"Du gehst davon aus dass es mich stören würde wenn ich sterbe" stellte ich fest, sah dabei zu dem Wolfsmenschen auf. Ruhig sah ich ihn an. "Wieder Mal ein Punkt in dem du dich irrst, auch wenn du, solltest du deine Drohung war machen würdest, mehr leute verletzen würdest als du wohl glaubst" setzte ich nach einem Moment hinzu, versuchte dabei erneut an Tala vorbei zu kommen.

,,Ich gehe nicht davon aus, dass es dich stören würde, ich gehe davon aus, mich sofort zu verteidigen, solltest du etwas vorhaben´´, erklärte ich dem Heiler und hob meinen Kopf ein wenig. ,,Und versuche gar nicht erst abzulenken. Momentan sind zwar kurz Ferien in den Schulen, aber schon sehr bald wirst du Alasdair wieder über den Weg laufen und jedes Mal wirst du daran denken, dass du ihm nicht helfen willst´´. Mit diesen letzten Worten drehte ich mich um und verließ Beor. Eigentlich hatte ich ja nicht vorgehabt die ganze Unterhaltung wieder in diese Richtung zu führen, aber anscheinend ging es momentan nicht anders.

Regungslos bis auf das Zittern welches ich nicht unterdrücken konnte blieb ich stehen. für einen Moment nur schloss ich die Augen, spürte erneut dass ich wirklcih kein junger Mann sondern längst über 500 Jahre alt war.
Da ich weder bei Tala noch bei Kai je das letzte Wort bekam versuchte ich gar nicht erst etwas sondern verlies das Haus.
Eine ganze Weile stand ich im unter einem Baum, ignorierte dabei die Kälte. Erst als meine Lippen blau angelaufen waren und ich nur noch vor Kälte zitterte rief ich einen Wächter um mich zurück in die Schule beamen zu lassen, allerdings nur um dort weiterzuarbeiten.

Seufzend verlangsamte ich meine Schritte, bis ich ruhig auf dem schwarzen Laufband stand. Da es draußen über Nacht so stark geschneit hatte und ich mir beim Joggen nicht noch was brechen wollte, aber trotzdem nicht aufs Training verzichtete, hatte ich mich in den Trainingsraum verzogen.
Ich drückte den Knopf um das Laufband auszuschalten und ging runter.
Erfreut war ich über die Ergebnisse auf dem Display nicht, genaugenommen hatte ich nicht Mal drauf geguckt. Lediglich die Hoffnung, mich abzulenken, hatte mich den Nachmittag vorran getrieben, da ich schon seit einiger Zeit von einer starken Lustlosigkeit befallen war. Egal was ich machte, ich hatte einfach zu nichts Lust.
Allerdings wusste ich auch woran das lag.
Ich wischte mir den Schweiß mit einem Handtuch von der Stirn und blieb im Raum stehen. Ich sah nicht bewusst auf die Spiegelwand, sondern sah eigentlich nur ins Leere, während meine Gedanken abdrifteten. ´´Ach man verdammt, das kann auch nur mir passieren´´, dachte ich wütend und deprimiert zugleich, warf dabei das Handtuch in die näcgst beste Ecke und fuhr mit einer Hand durch die Haare. Ich hätte wissen sollen, dass ich für mein achtloses Verhalten, damals mit Mädchen so sehr geflirtet zu haben und ihnen den Kopf zu verdrehen, irgendwann auch selbst bestraft werde. Jetzt zumindest wusste ich, warum die meisten von ihnen so am Boden zerstört waren, wenn sie wussten, dass die Liebe mir zu ihnen nicht erwidert wird.
Ich wandte meinen Blick von dem Spiegel ab und lief durch den Raum. ´´Vielleicht hilft ja schwimmen´´, dachte ich, versuchte schon seit Tagen endlich Mal einen anderen Gedanken zu fassen und mich ablenken zu können.

Direkt nach dem Unterricht hatte ich mich nach unten verzogen. Nach nur schon zwei Bahnen hatte ich mich allerdings umentschieden. Anstatt weiter zu schwimmen hatte ich mir ein Handtuch auf der Liege ausgebreitet und mich darauf gelegt.
Eigentlich hatte ich ein Mal - ausnahmsweise - nachdenken wollen. Statt dessen awr ich bald schon eingeschlafen. Entspannt auf der Liege vor mich hin dösend blieb ich selbst während dem Schlafen noch besitzergreifend auf dem Handtuch ausgestreckt.

Sobald ich den Wellnesbereich betrat, blieb ich abrupt stehen. Es hatte nicht lange gedauert bis ich Damien gesehen hatte, obwohl ich zuerst glaubte, dass mir meine Gedanken einen Streich spielten. Ich zögerte und wollte eigentlich wieder umgedreht worden sein, entschied mich dann aber doch anders und lief weiter in den Raum hinein. Allerdings sah ich immer wieder zu Damien, ´´Schläft er etwa?´´, wunderte ich mich in Gedanken und ging auf den Mischling zu. Vor seiner Liege blieb ich stehen und ging in die Hocke. ´´Tatsächlich´´, dachte ich und sah ihn an. ´´Er ist eingeschlafen. Aber wird ihm so nicht kalt?´´.

Da die restlichen Wassertropfen vom SChwimmen meinen Körper herunterkühlten fing ich an zu zittern, blieb allerdings weiter liegen. Nur halb wachte ich auf. 'Hmm... demnächst steh ich auf' dachte ich, bemerkte allerdings nicht Mal dass mein Cousin hier war.

Ich streckte meine Hand nach Damien aus, als er zitterte, zog diese dann aber doch wieder zurück und stand auf. Suchend sah ich mich nach ein weiteres Handtuch um und lief wieder zurück, sobald ich eines gefunden hatte. Vorsichtig legte ich das Handtuch über Damien.

Sobald der Stoff meine Haut berührte öffnete ich meine Augen. Verschlafen sah ich auf. Sobald ich Rahel endlich erkannte grinste ich. Ohne mir etwas dabei zu denken streckte ich meine Hand aus und zog ihn einfach zu mir auf die Liege. "Na du, Kleiner?" grüßte ich meinen Cousin zwar verschlafen aber hörbar gut gelaunt.