Sichtlich beleidigt lies ich Lian los, drehte mich um und lief an einigen von Lians Teamkameraden vorbei. Einen davon fragte ich nach den Weg zur Umkleide um von dort die Sachen meines Freundes zu holen.

´´Was hat er denn jetzt vor?´´, fragte ich mich in Gedanken und folgte Damien dann doch lieber.

Mir einfach mit Hilfe einiger anderer Lians Sachen zusammen suchend stopfte ich diese recht achtlos in seine Tasche, trat dann wieder zu ihm. "zu mir oder dir?"

Ich blieb stehen und beobachtete Damien schmunzelnd. ,,Zu mir´´, antwortete ich schließlich. ,,Du bist ganz schön ungeduldig, weißt du das?´´, neckte ich ihn.

"Ungeduldig? Wir haben gleich Mitternacht" grollte ich spielerisch, während der Wächter bereits neben uns auftauchte.

(Weiter in der Villa der Familie Breoal abr Aiedail? )

,,Einspruch euer Ehren, der Anwalt versucht meine Mandantin einzuschüchtern´´, rief der gegnerische Anwalt, als ich seine Mandantin ins Kreuzverhör nahm. Ich warf dem Mann nur einen warnenden Blick zu und wartete auf die Antwort des Richters. Als er den Einspruch jedoch abwies, wandte ich mich wieder der Exfreu meines Mandanten zu und löcherte sie weiterhin mit gemeinen Fragen, ließ sie auch gar nicht erst antworten, sondern verstrickte sie in Widersprüche und schüchterte sie ein.
Erst, als die Verhandlung für heute vorbei war, verließ ich den Saal und lockerte im Flur erstmal meine Krawatte. ´´Und jetzt was essen gehen´´, dachte ich und verließ gerade das Gebäude, als mich der gegnerische Anwalt von grade an der Schulter packte und zudrückte. ,,Zieh sofort deine Hand zurück, oder ich klage dich in der nächsten Verhandlung an, du fügst mir Schmerzen zu´´, sagte ich tonlos zu ihn und schüttelte seine Hand ab. ,,Verkneife dir auch besser jeden Kommentar und geh lieber zu deiner Mandantin, ich fürchte sie sieht ihr Vermögen schon schwinden´´. Ein leichtes, aber gemeines Grinsen bildeten sich auf meinen Lippen, während ich den Mann ansah. Auch wenn es recht spät war genoss ich diesen Triumph, machte mir auch keine Sorgen. In Barens Wohnung hatte ich schließlich ein Zettel hinterlassen wo drauf stand, wo ich war.

Recht abseits im Gerichtsgebäude stehend beobachtete ich Marco und den anderen Anwalt, rührte mich aber nicht vom Fleck.
Nach einem längerem Gespräch mit Baren vor einigen Tagen hatte dieser mir heute gesagt wo ich Marco finden konnte. 'Konnte ich doch nicht wissen, dass er so reagieren würde' dachte ich leise seufzend. Den Katzenmenschen beobachtend wartete ich erst Mal ab.

,,Du kannst mir drohen so viel zu willst Marco, irgendwann wirst auch du kein Glück haben und auf die Schnauze fallen, du kannst nicht immer gewinnen´´, zischte der Mann, woraufhin ich lauthals anfing zu lachen, fand es einfach zu amüsant. ,,Soll das eine Drohung sein oder eine Herausforderung?´´, fragte ich und schob mit einer recht frechen Geste meine Brille wieder zurecht. ,,Wenn du nochmal zur Schule gehst und von vornherein wieder alles lernst, hättest du vielleicht den Hauch einer Chance. Zumindest wenn Gott endlich mal Hirn vom Himmel fallen lässt. Also träum weiter und verschwende nicht meine Zeit´´. Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief weiter. Mein Magen knurrte.

Sichtlich amüsiert blieb ich stehen wo ich war und beobachtete die zwei, wollte Marco erst Mal lieber nicht direkt im Weg stehen.
Recht geduldig blieb ich stehen und wartete, konnte dabei Marcos Magen gar nicht beim Knurren überhören. 'Hmm, vielleicht sollte ich ihn zum Essen einladen' wunderte ich mich, fuhr dabei kurz durch meine Haare. Erstaunlicherweise trug ich heute nicht meine Kopfhörer und hatte auch endlich Mal warm genuge Sachen an - beides war aber auf Baren zurück zu führen, da der Mischling bei mir vorbei gekommen war um sicher zu gehen dass alles stimmte.

Sobald ich eine Aura spürte, die mir bekannt vor kam, verlangsamte ich meine Schritte und sah mich um. Mein Magen kampfte sich sofort zusammen als ich Jaden entdeckte. ´´Was macht der denn hier?´´, wunderte ich mich in Gedanken.

Da er mich wohl entdeckt hatte verlies ich langsam meinen Platz. "hi Marco" grüßte ich halblaut, hatte nur nicht wirklich eine Ahnung was ich noch mehr sagen sollte. "Kann ich dich vielleicht zu was zu Essen einladen?"

,,Warum?´´, fragte ich unsicher nach als er mich zum Essen einladen wollte. Ich musterte Jaden beunruhigt und versuchte herauszufinden ob Baren ihn nun aufgesucht hatte oder nicht.

"Weil es nicht zu überhören ist, dass du Hunger hast" entgegnete ich, ging dabei zur Tür und öffnete diese für ihn. So ganz brachte ich es nicht über mich ihm die Wahrheit zu sagen.

,,War ein langer Tag´´, entgegnete ich und trat nur zögernd nach draußen und bedankte mich recht leise. Da er Baren aber anscheinend nicht über den Weg gelaufen war, entspannte ich mich ein wenig.

Schweigend lief ich los, warf Marco immer wieder einen Blick zu. "Ich hoffe du magst Thailändisches Essen" murmelte ich zwischendrin, schwieg aber ansonsten.