,,Achja? Hat mir keiner gesagt, hab keine Verordnung zur Ruhe bekommen, also kann ich bestimmt auch jetzt schon wieder arbeiten´´, sagte ich schmunzelnd. Stimmte ja auch, etwas derartiges, von wegen Ruhe und Erholen, habe ich von Beor nicht gehört.

Aufstehnd trat ich zu kai, legte dann sorgfältig meine Hnde auf seine Schuletrn. "Kai? Denk daran was du amigo raten würdest, wenn er gerade schwanger gewesen wäre"

,,Das ist ja wohl auch was ganz anderes´´, protestierte ich. Meinem Mann hätte ich wohl die komplette erste Woche verboten aufzustehen, außer um ins Bad zu gehen.

"Nein ist es nicht" entgegnete ich ernst. "Immerhin brauchst selbst du Ruhe"

Ich seufzte leise und tätschelte kurz Lifaes Hand. ,,Wird schon schief gehen´´, sagte ich nur und sah zu Lifaen dann auf.

"Pass bitte auf dich auf" bat ich Kai ernst und rehct besorgt.

Schon seit einer ganzen Weile saß ich beim Weihnachtsmarkt und zeichnete Portraits. Wann immer es die Zeit erlaubte, wenn also nichts los war, suchte ich mir eigene Motive aus, so hatte ich auch schon eine Kirche gezeichnet und den Markt selbst. Urlaub sollte man ja eigentlich nutzen um sich zu erholen, aber das hier war für mich Erholung, außerdem konnte ich durch den Verkauf der Portraits noch ein wenig Geld dazu verdienen.
Den Block auf dem Schoß liegen, rieb ich mir die kalten Hände.

Zwischen den doch teils hektischen New Yorken durchfahrend genoss ich die doch kältere Winterluft sichtlich.
Nur aus Sorge um eine Erkältung trug ich über meinem T-Shirt noch eine langärmlige, wenn auch ebenfalls eher dünnere Weste - durch meine Fahrt wurde mir eh wärmer.

Den Last-Minute-Weihnachtsgeschenke-Shoppern ausweichend näherte ich mich dem Weihnachtsmarkt, wobei ich dort natürlich nur langsam durchkam.
Zwar brauchte ich keine Weihnachtsgeschenke - die sammelte ich über das Jahr verteilt - aber allein die Atmosphäre eines solchen Marktes faszinierte mich immer wieder, weswegen man meinen blau-silbernen Haarschopf mindestens alle zwei Tage dort auftauchen sehen konnte.

Da ich längst alle Buden hier kannte, beobachtete ich nun doch lieber die verschiedenen Leute. Dabei entging mir natürlich heute nicht der junge Mann mit den lilafarbenen Haaren - und der weißen Kleidung.
Den sichtlich etwas frierenden Zeichner beobachtend achtete ich selbst nicht mehr ganz darauf wohin ich fuhr - weswegen ich gleich darauf in den Armen eines anderen, Jungen Mannes lag. "Upps... tschuldigung" entschuldigte ich mich prompt, richtete mich dabei wieder auf. UNbekümmert grinste ich ihn freundlich an, bemerkte erst jetzt dass der sichtlich durchtrainierte Vogelmensch mit den schwarzen Haaren doch einiges kleiner war als ich - allerdings hatte Timo keinerlei Probleme mich aufzufangen. "Jederzeit gerne wieder" scherzte er freundlich, wozu ich nur nickte.
Während er weiterlief sah ich mich sofort wieder neugierig nach dem jungen Mann mit den lilanen Haaren um - wollte ja doch wissen was er da drüben machte.

´´Hol ich mir was zu trinken, hole ich mir nichts?´´, fragte ich mich selbst in Gedanken, konnte mich aber irgendwie nicht entscheiden. Zwischen einem Ja und Nein schwankend rutschte ich auf den Stuhl hin und her, während ich zu eine der Buden mit den heißen Getränken sah. ´´Ach was, bestimmt dann will jemand was gezeichnet haben´´, dachte ich und entschied mich für ein Nein. Als Kevin vorbei fuhr, unter den vielen dunkelgekleideten Menschen viel er auch mit seiner Haarfarbe auf, beobachtete ich ihn, musste schmunzeln als er in die Arme des Vogelmenschen fuhr. Sobald ich aber seinen Blick bemerkte, sah ich hastig zur Seite, in der Hoffnung unauffällig gewesen zu sein.

Der Blick von Raffaelo entging mir zwar, dafür aber der zu den Getränken hin nicht.
Auf die Bude zufahrend hielt ich direkt davor an, musterte dann etwas ratlos das Angebot. 'Hmm... nichts mit Alkohol' dachte ich, ehe ich schließlich zwei Mal Kinderpunsch bestellte - störte mich dabei auch nicht daran, dass das Getränk wohl eher für Kinder gedacht war.

Ich beobachtete Kevin noch kurz, ehe mich einer der Pasanten ansprach und fragte wie lange sowas dauern würde und wegen den Kosten, Geduldig antwortete ich auf alle seine Fragen und zeigte ihm auch Beispiele.

Unaufgefordert und ohne zu fragen setzte ich mich mit den zwei Bechern in der Hand vorsichtig auf die Bank neben Raffaelo - was gar nicht so leicht war, da der Budenbesitzer etwas zu großzügig gewesen war, denn die Becher waren sehr voll.

Als der Mann sich setzte und ich für ihn ein Portrait zeichnen wollte, nahm ich meinen Stift, sah dabei kurz und verwirrt, zu Kevin, ehe ich anfing zu zeichnen. ´´Hat der jetzt doch bemerkt, dass ich ihn beobachtet habe?´´, fragte ich mich in Gedanken.

Kurz sah ich etwas ratlos drein, wartete dann aebr relativ geduldig mit den zwei doch eher heißen Tassen in der Hand darauf, dass er mit zeichnen fertig werden würde - allerdings beobachtete ich ihn dabei neugierig.

Immer wieder schielte ich kurz zu Kevin rüber. ´´Wäre ja auch noch ein interessantes Motiv´´, dachte ich, konzentrierte mich aber hauptsächlich auf das Portrait. Sobald dieses fertig war, wickelte ich es sorgfältig ein und überreichte es ihm den Mann. Ich bedankte mich als er mir das Geld gab und steckte es ein. Ich riskierte danach wieder einen Blick zu Kevin.