Schweigend sah Delois zu Boden udn fuhr sich kurz über die Augen.
Derweil kam ich auf die zwei zu. "Tag zusammen" grüßte ich, während ich Rahel musterte.

Ich seufzte leise und hätte Delois jetzt gerne im Arm genommen um sie zu trösten, allerdings ging das ja nicht. ,,Guten Abend´´, grüßte ich Beor leise zurück und legte dann das Tuch weg.

In Gedanken redete ich auf Delois ein.
Zeitgleich trat ich hinter Rahel und musterte die Wunde. "Rahel? war dir schwindelig? Übel? Wurd dir vielleicht schwarz vor Augen? Oder irgendwelche Schwäche-anfälle?" erkundigte ich mich geduldig, berührte dabei die Wunde aber noch nicht.

,,Joar, ich würd gleich sagend as volle Programm, also alles was sie gerade aufgezählt haben´´, antwortete ich und sah Beor an.

Wieder vor Rahel tretend zog ich ein Mittel gegen die Schmerzen aus der Tasche. "Bitte nimm dass, wir gehen gleich zu dir nach Hause" erklärte ich. Derweil war Delois blass geworden.

Ich nahm das Mittel entgegen und sah nicht gerade begeistert drein. ,,Ich will aber nicht´´, sagte ich und trank dann das Mittel.

"Du musst aber. Du gehörst ins Bett und musst dich ausruhen" beharrte ich geduldig.

´´Na toll, dabei wollte ich doch noch was mit Delois unternehmen. Nächstes Mal sollte ich besser aufpassen´´, dachte ich deprimiert.

'Das war nicht deine Schuld, Rahel' erwiderte Delois leise in Gedanken. Derweil legte ich eine Hand auf die Schulter des jungen Mannes und die andere auf Delois Schulter. Zeitgleich kam der Wächter zu uns, um uns zur Ivanow und Hiwatari Villa zu beamen.

(Weiter in der Villa? )

Ich lief ruhig durch die Straßen und war auf den Weg zu meiner Arbeit gewesen, als ich meinte den Geruch von Blut in der Nase zu haben. Ich blieb stehen und sah mich um, betrat schließlich eine Seitengasse aus der der Gersuch zu kommen schien. Es war nicht der Durst der mich hier hin führte, ich hatte gestern erst genügend getrunken. Irgendwas sagte mir nur, dass etwas nicht stimmte.

Und ich sollte recht behallten.

Kaum hatte ich die Seitengasse betreten, sah ich noch wie ein Mann von einer jungen Frau abließ. Ihr lebloser Körper fiel schlaff zu Boden, während der Mann verschwand. Ich hörte nur noch ein verärgertes Fauchen, störte mich aber darum nicht.
Eilig lief ich zu der Frau und ging vor ihr in die Hocke. Erst jetzt entdeckte ich die beiden rundlichen Einstiche an ihrem Hals. ´´Ein Vampir also´´, dachte ich und wollte mich gerade umdrehen als ich hinter Schritte hörte.
Doch soweit kam ich nicht.
Ich spürte einen Schlag auf den Kopf, den stechenden Schmerz und die Finsterniss die mich umfing.

Als ich aufwachte, war mein Blick noch recht verschleiert und ich erkannte nichts außer die schemenhaften Umrisse. Doch ich spürte deutlichen kalten Stahl an meinen Handgelenken und an den Fußknöcheln. Ich versuchte mich zu befreien, doch schaffte ich es nicht mich aus den Ketten zu befreien, die bei jeder Bewegung verräterisch klirrten.
Die Luft hier war feucht und es roch nach Weihrauch. Der Gestank des Weihrauchs stieg mir tief in die Nase, weswegen mir schwindelig un übel wurde.
Wie lange ich hier hing, in einen Trancezustand wusste ich nicht, aber ich schaffte es einfach nicht richtig wach zu werden. Leise Stimmen, die monoton ein Gebete nacheinander aufsagten, schienen mir sofern. Alles kam mir gar nicht so wirklich vor, bis ich plötzlich einen brennen Schmerz auf meiner Haut spürte. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und stieß einen Schrei vor Schmerzen aus.
Doch die Männer hörten nicht auf.
Ich wusste nur durch den Stimmen das es mehrere sein mussten.

Dass ich mich in einen Kerker einer Kapelle befand und dass es ein Priester von der Sekte der Widergeborenen war, der mich niedergeschlagen hatte, wusste ich nicht. Genauso wenig, wie man mich für den Mörder der Frau hielt und mich mit einen Exorzismus dafür büßen lassen wollte.

Doch das alles lag schon Stunden zurück, gestern am frühen Morgen hatten sie mich gefangen genommen.

Jetzt, mehr als 24 Stunden später hing ich schlaff udn kraftlos an der kalten und feuchten Wand des Kerkers. Nur die Ketten hielten mich noch aufrecht. Die scharfen Kannten schnitten in meine Handgelenke. Den Kopf hatte ich gesenkt, den Blick verschleiert. Meine langen, schwarzen Haare klebten in Strähnen an meinen nassgeschwitzten und blutbeschmutzten Körper, der von vielen blutigen Striemen gezeichnet war. Weihwasser hatte man seltener benutzt, weswegen nur vereinzelt ein par verbrannte Stellen auf meiner Haut war.
Meine Gedanken drehten sich die ganze Zeit im Kreis, der schmerz ließ mich wahnsinnig werden und m,eine Gedanken verwirren. So wie mein Blick verschleiert war, so war auch mein Geist benebelt.

'Wo ist er?' dachte ich unruhig, während ich erneut durch die Stadt lief und versuchte Rays Aura zu finden. Aber da es in dieser Stadt so viele Auren gab, war das gar nicht einfach.
Schon seit Mitternacht suchte ich, hatte mir nicht Mal die Mühe gemacht mir einen Umhang zu suchen, als die Sonne aufging.
Leise fluchend lenkte ich meine Schritte schließlich zur Polizei und animierte diese dazu, mit zu suchen. 'Wo kann er nur sein? Wenn irgendetwas wäre, wäre er doch nie abgehauen... oder? Er wäre doch zurück gekommen, also muss er irgendwo stecken... aber wo?' überlegte ich unruhig, wusste nur nicht, wie ich ihn finden sollte - wobei es der Polizei da nicht viel besser ging.

Ich schloss meine Augen, wobei Tränen meinen Wangen hinunter rollten. Mir fiel nichts ein was ich machen könnte um irgendwen um Hilfe zu bitten und es würde sicherlich keiner auf die Idee kommen mich ausgerechnet bei einer Kirche zu suchen.
Dass die Frau ind er Seitengasse noch immer da lag und ich bei den Sturz mein Ausweis dort verloren hatte wusste ich nicht.

Absolut schlecht gelaunt funkelte ich den Polizisten an, der meitne mich beruhigen zu müssen. Den dunkelen Umhang nahm ich zwar entgegen, seine Ratschläge aber nicht.
Sobald die Nachricht kam, dass Rays Ausweis gefunden wurde, verwandelte ich mich und flog als Fledermaus durch die Stadt - wobei ich mich wirklich beeilte und daher recht atemlos an der Seitengasse ankam.
Allerdings landete ich in dieser, so dass die Polizisten mich gar nicht erst zurück halten konnten. Die ganze Szene musternd unterdrückte ich ein leises Knurren.

´´Dabei habe ich doch gar nichts gemacht´´, dachte ich und öffnete wieder meine Augen. Mit glasigem Blick starrte ich den Boden an und verstand das ganze nicht. ´´Es war doch nur so kurz, sie müssten den wahren Täter doch eigentlich auch gesehen haben...´´. Weitere Tränen rollten über meine Wange, während ich wieder die Stimmen hörte, die wieder ein Gebet begannen. ´´Nur weil ich damals dieser Frau geholfen habe stecke ich überhaupt erst in dieser Lage... warum musste ich nur helfen und dann von einem Vampir gebissen werden?...´´.

"Das war er nicht" erklärte ich erneut, hatte das schon mehrmals beteuert. "Ray würde es nie fertig bringen jemanden anzugreifen, nur weil er Durst hat" setzte ich hinzu, wobei ich jeglichen Protest mit meinem Blick in Keim erstickte. "Dann nehmt halt Fingerabdrücke, Rays habt ihr doch schon aus unserer Wohnung" schlug ich schließlich vor, ehe ich zu der Frau trat. Ohne sie anzufassen musterte ich sie und vor allem die Bisswunde. 'Aber warum ist sein Ausweis dann hier? War er hier als das passierte? Oder danach? Andererseits, wenn ich finde wer das war, dann kann er mir vielleicht sagen, wo mein Freund ist - oder wenigstens was passiert ist. Aber wie findet man ausgerechnet hier einen Vampir? Fällt ja nur noch selten jemand auf... noch dazu bei Tag geht dass doch kaum' überlegte ich, starrte dann auf die Frau hinab. 'Nun, er kann sich nicht satt getrunken haben... vermutlich ist der Vampir noch recht durstig geflohen und wird sich somit auch kaum heraus getraut haben... also könnte ich versuchen ihn hervor zu locken' dachte ich, während ich eine kleine Phiole in meiner Tasche hin und her drehte.