,,Was für mich in Frage kommt und die Realität sind zwei verschiedene Dinge. Ich lebe schon seit Jahren alleine,daran wird sich in Zukunft wohl auch nichts ändern, also brauche ich mir erst gar keine Gedanken darum machen was für mich in Frage kommt´´, antwortete ich und spürte wie Maresius' Finger langsam tiefer wanderte. Ich sah kurz auf seine Hand, ehe ich den Blick wieder abwandte.

Leicht hielt ich Robert's Hand fest. "Sicherlich lässt sich daran etwas ändern" protestierte ich leise aber freundlich. 'wenn ich jetzt wenigstens sehen könnte, wüsste ich eher, was er denkt' dachte ich bedauernd. 'Aber gut, dass lässt sich nicht bewerkstelligen.' "Hast du den keine Freunde, bei denen du wohnen könntest? Oder warst du Mal... äh.. einfach Unterwegs und hast dich mit Leuten unterhalten, die dir sympathisch vor kamen?" Da ich absolut keine Ahnung hatte wo man hier auf der Erde am ehesten jemand fand, mit dem man sich anfreunden konnte, war meine Frage recht vage.

Als Maresius mir diese Fragen stellte, sah ich ihn skeptisch an. ,,Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, aber bei der letzten Schlacht haben wir noch mehr Frauen verloren, es gibt also noch weniger´´,sagte ich ruhig. ,,Und außerdem bin ich ganz sicherlich nicht der Typ, der wildfremde Menschen anquatscht´´.

"Ich hab ja nciht gesagt, dass du Frauen kennen lernen musst. Auch mit Männern kann man Freundschaft schließen. Außerdem gibt es immer noch viele Frauen die Singel sind" protestierte ich freundlich, entspannte mich nun aber etwas, da es nicht so aussah, als würde Robert sofort los rennen und sich umbringen wollen. "Außerdem hast du mit mir auch geredet. Wie willst du den neue Leute kennen lernen, wenn du sie nicht ansprichst?"

,,Vielleicht will ich ja auch niemanden kennen lernen´´, entgegnete ich und sah Maresius wieder an. ,,Vielleicht hättest du auch einfach nur die Güte mich los zu lassen, damit ich das jetzt beenden könnte. Du bist doch blind, also musst du dir keine Gedanken darum machen, dass du irgendwas sehen wirst. Außerdem kennst du mich nicht mal´´, sagte ich und stand wieder auf und blieb direkt vor Maresius stehen.

Vorsichtig hielt ich Roberts Hand fest, schüttelte dabei meinen KOpf. "Nein" erwiderte ich einfach nur. "Mir geht es nicht darum was ich sehe oder nicht. Mir geht es darum, dass du versuchst dein Leben weg zu schmeißen. Du kannst doch etwas darauß machen. Wieso gibst du jetzt einfach auf?"

,,Jetzt? Nein, ich gebe nicht erst jetzt auf, ich habe schon lange aufgegeben´´, antwortete ich und sah Maresius an.

"Aber... du bist ein Engel" protestierte ich, blieb dabei beharrlich sitzen und hielt seine Hand fest. "Wie kann dir da ein Leben nur so wenig bedeuten?"

,,Es ist ja nicht das Leben eines anderen, sondern mein eigenes. Meine Aufgabe habe ich auch erfüllt, ich kann also bedenkenlos abtreten´´, antwortete ich und löste Maresius' Griff um meine Hand vorsichtig, ehe ich mich umdrehte und langsam los lief. ,,Machs gut´´.

"Nein" rief ich erschrocken, sprang dabei auf. Ohne nach zu denken lies ich meine Flügel erscheinen und legte dies um Robert. "Meinst du denn es macht einen Unterschied im Wert eines Lebens, wem dieses gehört? Und wieso meinst du zu wissen, was deine Aufgabe in diesem Leben war? Oder eher deine Aufgaben?"

,,Es war meine Aufgabe die legendären Drei auszubilden und das habe ich, mehr kann ich ihnen nicht beibringen, also ich meine Aufgabe damit erfüllt´´, antwortete ich und sah zu Maresius. Ich war stehen geblieben, sobald er seine Flügel um mich gelegt hatte. ,,Lass mich gehen... bitte´´, bat ich Maresius erschöpft.

"Wieso meinst du, dass das deine einzige Aufgabe hier war?" erwiderte ich leise, blieb dabei stehen wo ich war. Leise raschelten meine Federn, als eine lichte Briese auf kam. Als ich seine Erschöpfung hörte sah ich traurig drein. "Bitte bring dich nicht um, das Leben ist viel zu wertvol dafür. Auch wenn du momentan nicht so zu denken scheinst und leider schon seit eienr Weile anscheinend nciht so denkst."

Schweigend sah ich wieder zu der dichtbefahrenen Straße, ehe ich meinen Kopf senkte. Es wäre so einfach gewesen heute auf die Straße zu laufen. Aber diese Diskussion erschöpfte mich einfach nur und ich überließ Maresius das letzte Wort, auch wenn ich das sonst immer haben musste.

Vorsichtig streckte ich eine Hand aus und legte diese auf Robert's Schulter. "Bitte Robert" bat ich ihn erneut. "Versuch es doch wenigstens noch Mal. Es gibt so vieles..." Mitten im Satz brach ich ab, schwieg dann.

,,Ich hab es schon oft genug versucht´´, entgegnete ich leise und sah zur Seite.