Ziemlich verwundert beobachtete ich Sethin, lächelte aber weiterhin. Irgendwie schien er richtig nett - nicht nur seine Stimme. Auch sein Verhalten gefiel mir wirklich.
"Nun, ich finde auch, dass es eine wundervolle Aufgabe ist" entgegnete ich ehrlich, dachte dabei sanft lächelnd kurz an die Waisenkinder. "Und es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest"

“Uh.. Du erinnerst mich schon etwas an Amy.. Kennst du sie? Ich denke schon, eigentlich kennt sie hier soweit ich weiß fast jeder.. Au waia, ich komme echt vom Mond..”
Wie ironisch das doch war, wenn man betrachtete das ich mich bei Vollmond zu einem Wolf verwandelte... Deswegen musste ich auch kurz schmunzeln, lächelte Floria dann jedoch wieder leicht an.
“Heißt das du arbeitest in einem Waisenhaus oder so..?”

Ich lächelte Sethin an - dass sah ich als ein sehr großes Kompliment an, fühlte mich daher auch geschmeichelt. "Na ja, ein Waisenhaus ist es nur insofern, dass ich die Kleinen alle zu mir ins Haus geholt habe" erklärte ich Sethin. "Du kannst ja Mal vorbei kommen - ist nicht zu verfehlen, die Kleinen rennen immer in der Nähe herum"

“Wirklich? Hach wie süß.. Ich mag Kinder sehr gerne..! Aber sie haben irgendwie immer Angst vor mir weil ich so groß bin..”, gab ich seufzend zu, strich mir dabei ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Ich hoffte inständig das meine Kinder später keine Angst vor mir haben würden.. Falls ich jemals welche haben würde...
“Aber ich komme gerne vorbei wenn ich die Zeit finde. Mit dem Wirtshaus werde ich ja doch einiges zu tun haben.. Ah.. Wenn du willst kannst du mir gerne helfen! Deine Kinder natürlich auch - nur leichte arbeiten versteht sich..!”

"Gerne - wenn du mir sagst was in etwa, kann ich ja Mal einige der älteren mitbringen" schlug ich vor, lächelte dabei freundlich. "Außerdem glaube ich nicht, dass sie Angst vor dir hätten. Du magst ja groß sein, aber scheinst trotzdem sehr, sehr nett und vor allem Freundlich."

“Ach, nur etwas putzen vielleicht und Sachen einräumen und so... ich könnte momentan wirklich jede helfende Hand gebrauchen..!”, erwiederte ich lächelnd. Einen kurzen Rosaschimmer konnte ich nicht verbergen als sie mich wirklich als nett und freundlich betitelte.. Das machte mich doch gleich wieder viel glücklicher!
“Fin.. Findest du..? Naja.. Ich versuch mein bestes..!”, hauchte ich, nickte dabei kurz und verschränkte leicht die Arme.
“Hu... Wird doch langsam kühl, nicht wahr?”

Da ich versprochen hatte zu helfen, hatte ich heute einen Teil der Kinder zusammen getrommelt. Chep war so freundlich und kümmerte sich um die restlichen - ich konnte hierfür ja eigentlich nur die älteren dazu mit nehmen.
Nur wo genau das Wirtshaus war, wusste ich nicht. Daher irrte ich mit den 10 Kindern durch Tronjheim.

Ich war heute sogar freiwillig am frühen Morgen aufgestanden. Nach einem Frühstück mit Lifaen und Amy war ich gleich zum Wirtshaus geeilt um dort schon einmal alles vorzubereiten. Als ich mich gestern von Floria verabschiedete versprach sie am nächsten Morgen mit einigen ihrer Kinder zu kommen. Ich freute mich schon darauf sie wiederzusehen und mit der Renovierung des Wirtshauses zu beginnen..! Es war schon knapp 9 Uhr, als ich aus der Nähe Kinderstimmen hörte..
Natürlich, ich hatte Floria gar nicht Bescheid gesagt wo das Wirtshaus eigentlich war. Also ging ich den Kinderstimmen entgegen, winkte ihr dann freudig zu.
“Hierher! Ich bin ich! Hee~y! Guten Morgen!”

Einige der Kinder blieben stehen, sahen unsicher zu mir. 'Na gut, im tageslicht mag er etwas einschüchternd wirken... zum Glück hab ich ihn gestern schon kennen gelernt, sonst hätte ich mich womöglich nicht getraut ihm anzusprechen' dachte ich, winkte dabei fröhlich. "Hallo Sethin" grüßte ich ihn gut gelaunt, während ich die Kinder weiter scheuchte. Diese prabbelten nun wieder aufgeregt und musterten den großen Wolfsmenschen näher.

“Guten Morgen, Floria!”, begrüßte ich leicht grinsend die Meerjungfrau noch einmal, eher ich mich langsam zu den Kindern herunter beugte damit ich nicht allzu groß wirkte. Mir waren die unsicheren und teils auch ängstlichen Blicke aufgefallen, aber ich verstand sie vollkommen. Als Wolfsmensch hatte ich das Glück schon in meiner Kindheit meist größer als alle anderen gewesen zu sein, aber sie mussten sich sicherlich fürchten.
“Soo~ Ihr wollt also helfen das Wirtshaus auf Vordermann zu bringen, ja..? Na kommt mal mit..”
Ich erhob mich wieder, ging dann voran eher ich vor dem Haus stehen blieb.
“Das ist es..!”, erklärte ich voller stolz. “Natürlich, gerade kann es noch nicht wirklich protzen.. Aber der Tag wird schon noch kommen!”

"Viel fehlt nicht mehr" erklärte ich - musste fast schon schreien um über das Gerede der Kinder hinweg verstanden zu werden. "Psst... jetzt seit Mal leise" ermahnte ich die Rasselbande, worauf hin es wenigstens etwas ruhiger wurde. "Wenn du uns sagst, was wir tun sollen, fangen wir sofort an" bot ich Sethin an, war dabei zu ihm getreten. Freundlich lächelte ich ihn an.

“Ja? Das ist lieb! Ich muss noch ein paar Handwerker und so auftreiben.. Au waia.. Aber erstmal werde ich natürlich mithelfen, schon lieb genug von euch das ihr überhaupt mithelft!”, murmelte ich seufzend, senkte dabei kurz dankend meinen Kopf eher ich schließlich nach ein paar Besen griff und sie an die Kinder verteilte.
“Also... Erst einmal muss der ganze Staub und die Spinnweben weg.. Dann müssen wir das Gerümpel herausschaffen. Vielleicht gibt es ja noch Leute die etwas damit anfangen können, zum Beispiel Handwerker oder ähnliches..”

Nachdem ich von meinen nächtlichen Ausflug wieder kam,flog ich durch das Fenster und verwandelte mich in der Küche von einer Fledermaus,wieder in mein menschliches Aussehen zurück.

Ich blickte schon recht staunend zu Floria. Sie schien ziemlich viele Sprachen zu beherrschen.. Ich war ja froh gerade einmal meine eigene zu können, überlegte dann etwas.
“Also.. Ich bräuchte jemanden der die Theke repariert, dann brauche ich neue Stühle und Tische.. Die Löcher im Dach müssen gestopft werden.. Uh, und dann brauche ich einen billigen Lieferanten der uns mit Getränken und Lebensmittel versorgt.. Es gibt sooo viel zu tun!”
Ich seufzte einmal frustriert durch, grinste jedoch gleich danach breit. Wie ich Arbeit doch liebe!

Völlig versunken ins Kochen, bemerkte ich Mal wieder nicht, dass Mystel aufgetaucht war. Gut gelaunt werkelte ich zwischen Herd, Kühlschrank und Arbeitsfläche hin und her.