,,Nur die Älteren und direkte Blutsverwandte von mir´´, setzte ich noch hinzu.

"Hmm... schwierig" stellte ich efst. "Isai kann ich nicht einschätzen, bleiben nur Mark und Justin"

,,Oder Miguel, wobei man Isai auch mit hinzunehmen kann oder?´´, fragte ich.

"nun... Miguel ist recht jung und teils,... unüberlegt. Isabella und Lea sind beide wohl eher nicht dazu geeignet... Isa ist ja doch noch etwas zu... äh... begeisterungsfähig für manche Sachen und Lea teils noch recht schüchtern" zählte ich auf, lies Isai aber weiter weg - hatte ja schon egsgt dass ich ihn kaum einschätzen kann.

,,Also Justin oder Mark?´´, fragte ich und dachte nach. ,,Dabei hatte ich eigentlich eher an Isai gedacht. Es war zwar unüberlegt und impulsiv sich in die Vergangenheit zu beamen, aber genau auf sowas kommt es an, sofort zu handeln und dabei nicht sich selbst in den Vordergrund zu stellen´´.

"Wie gesagt, am besten kenn ich immer noch Justin... leider" erinnerte ich KAi, seufzte beim letzten Wort.

,,Mark kennen wir wohl beide zu wenig und Isai vertraut mir jetzt ja nicht mehr, also bleibt wohl nur Justin´´, stellte ich fest.

"Was?" entgegente ich verwirrt. "Wieso sollte er dir nicht vertrauen?"

,,Ich weiß nicht, aber das habe ich dir ja gerade schon gesagt. Er ist kaum mehr hier, distanziert sich von mir und sieht auch nicht sonderlich gut aus, aber denkst du er erzählt mir was? Nein, nichts, stattdessen tut er so als sei nichts´´, antwortete ich.

"Geh doch nicht immer nur vom schlimmsten aus" seufzte ich leise - selber besorgt. Tatsächlcih war mir dass nicht Mal so sehr aufgefallen, allerdings sorgte ich mich momentan eh mehr um meinen Mann.

,,Vielleicht erreichst du ja was, ich krieg ja keinen Bezug mehr zu ihn´´, sagte ich und nahm mir eine Flasche Wasser ehe ich zur Uhr sah. ,,Sollte wohl bald auch wieder schlafen, zumindest solange ich kann´´, stellte ich fest. Wozu sollte ich auch wachbleiben, war doch eh immer nur allein.

Verdutzt hatte ich Fenryl hinterher gesehen ehe ich mich auf zur WOhnung von KAi machte.
Immer noch schmunzelnd klopfte ich gleich darauf an.

Da ich wieder in der Küche war, mit einem Glas Milch in der Hand und im Dunkeln aus den Fenster starrend am träumen, brauchte ich etwas um das Klingeln zu registrieren. Sobald ich mir dessen aber bewusst war, ging ich zur Tür und öffnete diese.

"Guten Abend Kai" grüßte ich sobald er geöffnet hatte, lächelte ihn dabei an.

Es überraschte mich Beor zu sehen, doch da es für meine momentanen Verhältnisse spät war und ich somit müde, ließ ich mir die Überraschung nicht anmerken. Müde und mit halb geöffneten Augen lehnte ich mich gegen die Tür und nippte an meiner Milch. Ohne ein Wort zu sagen drehte ich mich um und ging in die Wohnung hinein, ließ die Tür auch auf damit Beor hinein kommen konnte. Da ich ohne Socken unterwegs war, lief ich beinahe lautlos in die dunkle Küche. Im Schatten stehend, lehnte ich mich gegen die Anrichte und sah wieder hinaus in die Finsterniss.
Es war ja nicht so, als wollte ich Beor nicht sehen, ich war einfach nur so verdammt enttäuscht von allen, besonders von ihn und Timo. Es hatte mich einiges an Überwindung gekostet um diese Briefe überhaupt zu schreiben und mich so zu öffnen. Dann aber durch ihr Schweigen und wegbleiben solch eine verbale Ohrfeige verpasst zu bekommen war schon hart. Gerade jetzt, wo ich nichts Besonderes mehr war und ausgebrannt, hätte ich sehr gerne die Nähe zu geliebten Menschen gehabt, wovon es weiß Gott sehr wenige gab. Man sagt ja, wenn man reich, berümt und Einfluss hat, hat man viele Freunde, wenn man aber fällt und am Ende nichts mehr hat, zeigt sich, wer die wahren Freunde sind.

Langsam drehte ich das Glas Milch in meiner Hand und summte dabei wie hypnotisiert eine Melodie.

Nun, wie es schien hatte ich sogar nicht mal mehr meine eigene Familie bei mir, außer meinen Mann und die Jüngsten. Ich versank in meinen Erinnerungen und ohne das ich es wollte, schien die Wirklichkeit immer weiter zu verschwinden, bis sich mein ganzer Bewusstsein wieder in dieser steinernen Wüste befand.
Es war eine der häfigsten Situationen die in meinem Gedächtnis hervorgerufen wurde, die Erinnerung am Boden zu sein. Gefühl von Zeit und Wirklichkeit war schon längst gestorben. Wie ein Fremdkörper im Organismus wurde ich von alles bekämpft was sich dort befand. Ich lag auf den Bauch, blutend aus ettlichen Wunden. Mein starrer Blick war zur Seite gerichtet, doch sah ich nichts. Ich spürte jedoch die eisigen Klauen des Todes, die nach mir griffen, mich trügerisch in den ewigen Schlaf wiegten, mir wunderschöne Dinge ins Ohr flüsterten. Alles klang so verlockend, so schön. Los lassen und sich tragen lassen, von des Fährmann über den Hardes. Ich sah das Paradies, unendlichen Frieden, Ruhe, Glückseeligkeit, mein Lohn für alles. Es war so schön, dass mein Geist daran zerbrach und meine leidende Seele danach schrie, sich verzerrte, endlich Erlösung zu finden. Jedoch gab ich nicht nach, ich stemmte mich dagegen, wurde sogleich in das grausame Fegefeuer zurückgestoßen. Ich schrie auf, wütend und verzweifelt zugleich, alle Kraft die ich hatte.
Zentimeter für Zentimeter hiefte ich mich hoch, ging Schritt um Schritt stetig nach vorne auf meinen Gegner zu.

Und so hätte es mich nicht überrascht, hätte ich bewusst mitbekommen, dass ich wieder dieses eine Lied anfing zu singen, leise aber dennoch laut genug als wäre niemand da und dieses Lied nur für mich allein.
http://www.youtube.com/watch?v=LLSZBCgoZJ4