'Wie passend, findest du nicht?', stellte ich fest und musste einfach schmunzeln, sag Amigo dann aber neugierig an, ob er Kais Vorschlag überhaupt wirklich gehört hatte. Soweit ich wusste liebte Kais Mann Kinder. Ich jedenfalls hatte Kai erstmal ausgelacht und es dann bereut als ich merkte, dass es gar kein Scherz, sondern sein Ernst war.

Blinzelnd sah ich Kai an. 'Hey... ich dachte ich bin der mit der schlechten Laune' versuchte ich ihn in Gedanken abzulenken. "Im Grunde ist die Idee nicht schlecht, jedoch fehlt für die Schule ja schon einiges an Personal" erinnerte ich Kai dann.

Bei Kais Vorschlag zuckten Amigos Mundwinkel in die Höhe. Sichtlich amüsiert sah er seinen MAnn von der Seite her an, bis Marco ihn ansprach. Sich dem Anwalt zuwendend nickte er. 'Nun... er will ja nichts darin selber tun' stellte er amüsiert fest.

'Aber du hast mich angesteckt und dabei hatte ich heute morgen noch so gute Laune', zickte ich nun, was bei mir aber eh nie lang anhielt.
"Personal zu finden ist an sich nicht so schlimm, zumindest nicht für die Schule. Bald sind Sommerferien, dann können wir noch genügend Lehrerversammlungen einberufen um dieses Problem zu lösen. Da hab ich sowieso noch eine Idee, aber eins nach dem anderen", meldete sich Isi nun auch wieder zu Wort, der bis dahin recht still war.
"Für den Kindergarten hätte ich auf jedenfall entweder gerne dich irgendwie da mit drinne, deine Tochter oder Lifaen. Von mir aus kann da auch jeder von euch dabei sein. Es bleibt wie gehabt, dass ich ein gewisses Kapital zur Verfügung stelle, alle wichtigen Entscheidungen mit mir abgesprochen werden müssen und ich überwache die Bauarbeiten und stelle auch die nötigen Handwerker zur Verfügung. Was das Gebäude an sich angeht kannst du mir gern ein par Tips geben oder jemanden zur Verfügung stellen. Ich hab zwar einen Architekten, aber jemand mit Ahnung von Kindern kann sicherlich gute Tips geben".

'Nein, zum Glück. Nichts gegen Kai, man sieht es an euren Kindern wie gut er sich kümmert, es geht mir eher darum, dass ich sonst noch mehr zutun hätte. Selbst jetzt sind schon immer so viele Gerüchte im Umlauf', sagte ich und räusperte mich kurz. ,,Wenn ich mich mal melden darf, rein rechtlich gibt es da keine Probleme, es müsste halt nur ein Grundstück gefunden werden. Achja und ich bin auch Notar, ich kann den Kauf dann also auch begleiten´´, sagte ich und packte meinen Block in die Tasche. ,,Und damit ist meine Arbeit vorerst vorbei, ihr solltet jedoch lieber den Lehrer dazuholen, der Direktor werden soll´´.

Mühsam hielt ich meine erste Antwort zu seiner Zickerei zurück, wäre nicht professionel gewesen und Kai hätte dies auch nicht verdient. Daher blieb ich sitzen und hörte lieber erst meinem MAnn und dann ihm zu.
"Meine Tochter hat keine Zeit und ich glaube dass mein Bruder sich noch für nichts festgelegt hat" informierte ich Kai, ehe ich neugierig zu meinem Mann sah. Ich hätte ja doch gerne gewusst was sein Kommentar gerade zu bedeuten hatte.
Allerdings kam ich nebenbei Marcos Vorschlag nach und streckte meinen Geist nach Faun aus.

So ganz verstand Amigo Marcos, gedanklichen, Einwurf nicht. Allerdings hakte er auch nicht nach.

"Dann hätte also niemand von euch Interesse daran einen Kindergarten für magiebegabte Kinder zu leiten oder zumindest ein Auge darauf zu haben? Immerhin wären das die neuen Schüler für diese Schule", stellte ich fest und sah Beor erstaunt an. Dabei hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, dass er sofort begeistert sein würde. Stattdessen nörgelte er bisher wieder nur daran herum.

'Was gibt es?', fragte ich Beor in Gedanken, während Marco sich verabschiedete und sich nach Hause beamen ließ.

"Dass sag ich nun wirklich nicht" protestierte ich prompt. "Die Idee klignt extremst interesant" setzte ich gleich hinzu, unterdrückte dabei ein Schmunzeln. Immerhin wären seine Zwillinge, speziell der feuerwerfende Zweitjüngste, ja gleich einige der ersten die von so einer Einrichtung profitieren würden.
Kurz bat ich, gedanklich, faun vorbei zu kommen. Dabei vergaß ich glatt mich bei Marco zu verabschieden.

"Aber?", fragte ich und sah Beor abwartend an, verabschiedete mich dann kurz von Marco, ehe ich wieder zu Beor sah. Ich schmunzelte als ich meinen Geist nach Amigo ausstreckte. 'Das wird jetzt bestimmt langweilig für dich. Willst du nicht Alasdair gesellschaft leisten, wenn Faun schon auch hier ist?'.

Verwirrt sah ich drein, gab Alas dann kurz bescheid und ließ mich kurzerhand zu Beor beamen. Ich war erstaunt als ich Kai, Amigo, Isi und Beor im Wohnzimmer sah.

"Guten Abend Faun, setzt dich doch" bot ich dem Vogelmenschen erst Mal an. Danach ging ich direkt zurück zum Gespräch, ohne Erklärung für Kais cousin.
"Aber ich durfte mir in letzter Zeit ein Mal zu viel anhören dass ich mir für mein Alter zu viel zu Mute" entgegnete ich auf Kais Aussage hin, schmunzelte dabei. "Außerdem ist es zeitlich momentan wirklich etwas knapp... allein schon um hier mit dieser Schule über die Runden zu kommen" erklärte ich. Dass ich hoffte dieses Projekt meinem Bruder anvertrauen zu können lies ich MAl unerwähnt, erst wollte ich mit ihm darüber reden. "Die Idee ist jedoch faszinierend" beteurte ich erneut.

Amigo wurde bei Kais Frage leicht blass, der Meermensch hatte viel zu viel Respekt vor Alas und traute sich nicht allein zu ihm. 'Ist nicht langweilig' beteuerte er daher prompt, musste nebenbei allerdings ein Gähnen unterdrücken.

"Wieso ist es knapp mit dieser Schule über die Runden zu kommen? In welchem Sinne?", fragte ich sofort nach, weswegen ich die Aussage meines Mannes für einen Moment nicht beachtete. Bei solchen Worten klingelten bei mir immer die Alarmglocken. Vor allem wenn ich zum Teil mit drinn steckte.

"Im personellen Sinne" entgegnete ich sofort zu seiner Frage. "Momentan sind es nicht so viele wie ich gerne hätte... beziehungsweise ist es etwas zu stressig" versuchte ich zu erklären. "Als Pädagoge sollte jeder Lehrer genug Zeit haben... nicht nur für seine Schüler sondern auch für sich selber. Des weiteren wird bald das Problem hier herrschen, dass wir zu wenig Lehrer für ein Internat haben da ein Teil meiner Lehrkräfte inzwischen außerhalb wohnt"
Gerade letzteres war ein Punkt der mich schon lange störte, aber verbieten wo anders zu wohnen konnte ich den Lehrer ja nicht. "Gefahr ist und bleibt nun Mal, dass wir auf Dauer zu wenig Aufsichtskräfte hier haben werden... mindestens außerhalb der Schulzeit. Und dies geht für ein Internat nicht... wäre es eine reguläre Schule wäre dies vielleicht möglich" erklärte ich weiter. "Klar, es gibt andere Varianten als diese starre Aufteilungen. Manche Internate haben gute Erfahrungen mit sogenannten Familien gemacht. Die Schüler werden auf mehrere Häuser verteilt welche grundsätzlich von zwei Erwachsenen, bevorzugt einem Paar, bewohnt werden. Diese dienen quasi als Ansprechpartner, Leiter und Eltern. Ist ein sehr interesantes Konzept... auch wenn dadurch natürlich etwas der Schulzusammenhalt leiden würde"
Mit jedem Wort wurde ich - endlich - ruhiger. Auch hörte mir man an dass mir dieses Thema wichtig war und ich hierüber nicht zum ersten Mal nachdachte.

"Wenn ich da mal was einwerfen darf, ist nicht persönlich gemeint, aber ich glaube da liegt genau das Problem, bei den Lehrern. Sicher, sie sind Pädagogen und somit auch geschult mit Menschen, speziell Schüler, umzugehen, aber kurz gesagt mag ich keine Lehrer. Sie sehen ihren Beruf nur als Beruf, der mit der Arbeitszeit endet. Personalmangel kann man entgegen wirken, hierzu würde ich aber vorschlagen als Lehrkräfte einige Professoren oder Dozenten einzusetzen, die natürlich auf den Gebiet was sie unterrichten, forschen", schlug ich vor und sah Beor gespannt an. "Und falls du auf Alas zu sprechen kommst, da muss ich dich enttäuschen, er und Faun bleiben nicht hier, ich nehme beide mit".

Geduldig hörte ich Kai zu, schüttelte aber mehrfach den Kopf. Bei der Erwähnung dass auch Alas und Faun ausziehen würden musste ich mich zusammen reißen um nicht mehr dazu zu sagen, dies passte mir eigentlich gar nicht da gerade Alas viel dazu beitrug, dass diese Schule so ruhig war.

"Allen hier angestellten Lehrern ist bewusst, dass sie mehr als nur während der Arbeitszeit hier sind" beharrte ich. "Jedenfalls all jenen die hier wohnen" setzte ich hinzu. Immerhin waren die Wohnungen hier dafür umsonst, sowie einige weitere Annehmlichkeiten. "Und Dozenten sind hier bewusst nicht miteinbezogen... oder junge Lehrer. Selbstverständlich sind auch andere Ansichten und Ideen wichtig um hier alles dynamisch weiter laufen zu lassen, aber die Gefahr ist einfach zu groß, dass junge Leute nicht mit der Situation und speziell den Schülern klar kommen" erklärte ich - ein gutes Beispiel hierfür war ja eindeutig mein Sohn, welcher demnächst unser jüngster Schüler war. Wenn es nach mir ginge würde ich diese Idee eigentlich gerne zurückstellen... aber viel dazu sagen konnte ich nicht mehr, sons würde er hinterher denken, dass ich seine HIlfe nicht wollte.