Jetzt da Kai aufhörte mir zu folgen fing ich wiederum an ihm zu folgen. "Schön zu hören" stellte ich fest, stapfte ihm dabei hinterher.

Dass Alas mir folgte war ja nicht zu übersehen, zumal ich nicht auf unsere Wohnung zuhielt, sondern auch die von Beor. Wollte noch ein wenig in seinen Büchern schnüffeln. Ich blieb abrupt stehen und drehte mich zu ihn um. ,,Weißt du eigentlich wie gern ich zu dir sagen würde, dass du mich einfach in Ruhe lassen sollst und ich dich nicht mehr sehen will? Aber tu ich's? Nein, natürlich nicht, nämlich genau deswegen weil ich es im nächsten Moment gleich wieder bereuen würde und dafür könnte ich mich selbst ohrfeigen. Glaubst du es macht mir Spaß dir hinterher zu laufen? Oder die ganze Zeit vorher dein Fußabtreter zu sein, damit du deinen Frust ablassen kannst und wieder gut drauf bist weil ich es nicht haben kann wenn es dir scheiße geht? Also geh mir verdammt noch mal endlich aus den Kopf bevor ich noch ganz abdreh´´, fuhr ich Alas an, wurde dabei von Satz zu Satz lauter weil einfach meine Selbstbeherrschung im Eimer war.

Erstaunt sah ich für eine Sekunde drein, nicht dass ich mich davon gar einschüchtern lies. "Du hast Probleme" grollte ich unbeeindruckt, lies Kai dann aber wunschgemäß stehen und stapfte in die Gegenrichtung.

,,Ach ne, das ist mir ja völlig neu´´, grummelte ich und lief weiter, nun aber noch schlechter gelaunt als vorher. Kräftig klopfte ich schließlich an Beors Tür.

(weiter in der Wohnung von Beor und Isumi?)

Coin war uns bis zur Tür gefolgt und versuchte herauszubekommen wohin Robert mich entführte. Daher stand er einen Moment barfuß im Schnee, ehe er wieder reineilte und kommentarlos Amy anrief in dem Versuch diese ans Telefon zu kriegen.

Sollte ich während des Fluges aufgewacht sein, so bemerkte ich dies nicht. Regungslos blieb ich in Roberts Armen liegen, fing allerdings sichtlich an zu frieren. Zitternd - hatte ja nur ein Shirt und keinen Pullover oder gar einen Mantel angehabt - rührte ich mich ansonsten allerdings nicht.

Sobald ich Phoenix erreicht hatte, was gar nicht mal so lange dauerte, landete ich und ging in die Schule hinein. Dabei folgte ich der Aura des Heilers und klopfte daher nur kurze Zeit später an seiner Tür an.

Da Amy zu Hause war, war es keine reine Glückssache, dass sie ans Telefon ging. Daran, dass Coin meiner Schwester oder ihrer Familie bescheid geben konnte, hatte ich gar nicht gedacht.

Beor wär -wie oft um diese Zeit - in seinem Büro in der Schule. Er hatte zwar auch ein Arbeitszimmer in seiner Wohnung, bevorzugte tagsüber aber dieses um doch wenigstens etwas seine Arbeit und sein Privatleben zu trennen. Die Tür öffnend sah der Heiler sofort besorgt drein, dachte natürlich gleich dass mir etwas passiert war. "Schnell, bring ihn rein - auf dem Sofa ist Platz" orderte der Elf besorgt, lies die Tür offnen und sah ungeduldig zu Robert.

Coin grüßte nicht, sprach dafür relativ ruhig. "Dein Bruder ist hier grad reingeplatzt, hat meinen Besucher bedroht und ihn entführt" erklärte er, konnte dabei aber ein Fauchen zwischendrin nicht unterdrücken.

,,Ich würde den Stuhl bevorzugen, aber ok´´, sagte ich und trat ein. Der Engel würde mir schon nicht entkommen. Ich schloss die Tür und legte Levion auf das Sofa. ,,Bevor du fragst, sorg einfach dafür das er schnell wieder aufwacht, er hat nichts, außer vielleicht zu schwache Nerven´´, erklärte ich.

Völlig verdattert war Amy erst sprachlos, ehe sie zögernd was raus brachte. ,,Wie bitte?´´, fragte sie, konnte das einfach nicht glauben. Wer ging auch schon davon aus, dass ein Engel jemanden entführte. ,,Bist du sicher, dass es Robert war?´´.

"Was ist passiert?" hakte Beor nach während er sich bereits neben mir hinkniete und mich beunruhigt - trotz Roberts Worten - untersuchte.

Coin beschrieb knapp aber präzise Robert. "Ich will wissen was dass soll -der Kleine ist ein Engel und ich versicher dir dass er nichts falsches getan hat" fauchte der Katzenmensch, bemühte sich dann hastig sich zu beruhigen. "Wo steckt dein Bruder?" verlangte Coin zu wissen.

,,Gar nichts, seine Nerven waren zu schwach´´, grummelte ich und trat ungeduldig von einen Bein auf das andere. ,,Und jetzt sorg schon dafür dass er aufwacht, ich hab nicht ewig Zeit´´.

,,Also das klingt nach Robert, aber ich weiß nicht wieso er das machen sollte´´, antwortete Amy und streckte ihren Geist aus um ihn zu finden. ,,Er ist hier, in der Schule, bei Beor´´.

Von jedem anderen hätte Beor wohl mehr Informationen verlangt, aber Robert war Familie - und ein Engel.
Aufstehend trat der Heiler an seinen SChrank um das richtige Mittel zu finden.

"KAnnst du ihn aufhalten? So schnell bin ich nicht da" bettelte der Katzenmensch schon richtig gehend, hörbar besorgt.

´´Na endlich´´, dachte ich, wurd von Minute zu Minute nervöser.

Anstatt zu antworten bat Amy Christian Coin abzuholen, da beamen schneller ging als wenn sie durch die Schule laufen würde. ,,Chris bringt dich hin, ich komme gleich nach´´, sagte sie und legte auf.

Eigentlich wollte Coin nicht von seinem Freund weg, konnte mich aber ja auch nicht allein lassen. "Ich hol den Kleinen" rief er daher nur seinem Freund zu, während er auflegte.

Derweil trichterte Beor mir ein MIttel ein. Während Coin ins Zimmer gebeamt wurde wachte ich schlagartig auf, bliebe rst noch ruhig liegen bis die Erinnerung zurück kam - was vor allem daran lag, dass ich Robert sah.
Panisch sprang ich vom Sofa auf, stolperte dabei halb über die Lehne und wich - rückwärts - bis zur nächsten Wand aus.

,,Ok´´, antwortete Raffaelo kleinlaut. Er war immer noch ganz verdattert und erschrocken darüber.

,,Glaub ja nicht das du so einfach abhauen kannst, ehe ich nicht weiß was das ganze sollte´´, fuhr ich Levion an als er zurück wich, bemerkte aber Coin nicht. Eine Hand auf den Griff meine Schwertes gelegt, die aber über dem Mantel lag, trat ich auf Levion zu.

"Lass ihn in Ruhe" fauchte der Katzenmensch, war zeitgleich an Robert vorbeigehuscht und stellte sich vor mich. Derweil stand ich längst an die Wand gedrückt, starrte mit vor Schreck geweiteten Augen zu dem Engel, zitterte dabei erneut. Dieses Mal allerdings nicht vor Kälte.

Beor war bei meiner Reaktion erstaunt zurück getreten, starrte nun ratlos zwischen Robert, Coin und mir hin und her. Sein erster Impuls, mich zu beschwichtigen, kämpfte dabei mit seinem Vertrauen zu Robert...