"Neben dir wirkt jeder klein" entgegnete ich freundlich, wenn auch etwas schläfrig. Unbewusst kuschelte ich mich näher an Michael.

Ich schmunzelte nur kurz und leicht als sie das sagte, ließ meine Augen aber geschlossen. Da ich es recht gemütlich fand, schlief ich auch bald ein.

Am frühen morgen hatte ich nach einem kleinen Frühstück das Haus sofort verlassen und war in die Garage gegangen. Meinen Helm hatte ich wie meistens nicht dabei, ich fuhr einfach lieber ohne auch wenn es gefährlicher war.
Ich setzte mich auf das Motorrad und sah nach draußen, während ich meine schwarzen Lederhandschuhe anzog. Kurz fuhr ich mir durch die blonden Haare und verstrubbelte diese eigentlich nur noch mehr als ich es richtete. Meine Hände legte ich ans Lenkrad, als ein brennender Schmerz meinen linken Arm durchfuhr. Ich sackte nach vorn und umklammerte mit der rechten hand sofort meinen Arm, ich kannte diesen Schmerz nur zu genau und biss daher einfach nur die Zähne zusammen und wartete. Bilder von früher, aus meiner KIndheit sowohl in der Elfenstadt als auch in der Zwischendimension liefen in meinen Gedanken, in einen schnellen Wechsel ab und erinnerten mich zusätzlich noch schmerzlich an die Zeit als ich dunkle Magie praktiziert hatte.
Es dauerte zwar nur Sekunden, aber der Anfall kam mir Minuten vor. Ich setzte mich wieder auf, schweißgebadet und schwer atmend. Zitternd zog ich meine Arme zurück und wartete auf den Motorrad sitzend, bis ich mich beruhigt hatte. Da dies nur eines bedeuten konnte, nämlich das ein dunkles Wesen in der Nähe war, lauschte ich aufmerksam.

'Guten Morgen Schatz, so früh willst du schon los?' erkundigte ich mich freundlich bei meinem Mann, stand dabei in der Küche. Dass er in der Garage war konnte für mich nur eins bedeuten.

Mit zittrigen Händen fuhr ich mir durch die Haare und dann übers Gesicht, wischte mir dabei den Schweiß von der Stirn. 'Morgen. Nein', sagte ich recht knapp aber nicht unfreundlich, während ich weider vom Motorrad stieg.

Verwirrt sah ich drein. 'Ist etwas?' hakte ich nach, verlies dabei doch Mal lieber die Küche und lief zur Garage - wollte jetzt nach meinem Mann sehen.

'Nein nein, alles in Ordnung', entgegnete ich gewohnt, ohne wirklich darüber nachzudenken. Ich schob kurz den Ärmel von meinem Shirt hoch und sah missmutig auf die schwarzen Linien am Arm. Ich zog den Ärmel sofort wieder runter. ´´Dachte ichs mir doch. Also ist doch irgendwo ein dunkles Wesen´´, dachte ich.

In die Garage tretend sah ich mich aufmerksam kurz um, trat erst dann zu Dail. Etwas verwirrt musterte ich meinen Mann.

Als Timo in die Garage kam, sah ich ihn an. ,,Wie gehts dir?´´, fragte ich nach, ließ die Handschuhe aber lieber an, vorallem an der linken Hand.

"Gut - und wie geht's dir?" erwiderte ich, schlang dabei meine Arme um meinen Mann. Aufmerksam musterte ich ihn.

,,Ganz gut´´, behauptete ich und legte vorsichtig meine Arme um Timo.

"Sicher?" hakte ich vorsichtig nach. "Stimmt etwas mit deinem Motorrad nicht?" fragte ich weiter - fand es seltsam, dass er jetzt doch nicht los fahren wollte.

,,Mit dem Motorrad ist alles in Ordnung´´, sagte ich und sah mich kurz um. ,,Lass uns reingehen, ich will sowieso nicht los´´, sagte ich und zog meine Arme zurück.

Fragend sah ich meinen Mann an, lies aber einen Arm um ihn gelegt. "Na gut, wenn du willst" erwiderte ich. Ihn wieder ins Haus führend sah ich mich recht ratlos um.

Noch etwas wackelig auf den Beinen lief ich neben meinen Mann in die Wohnung zurück und sah mich kurz um, spürte dabei aber, dass das unangenehme ziehn im Arm stärker wurde. ,,Wir haben nicht zufällig einen Gast?´´, fragte ich schließlich.