Zwar behielt ich meine Hände bei mir und sah auch sonst nicht so aus, als würde ich mich freuen von Alasdair getragen zu werden, aber der kleine Zwischenfall von vorhin war zumindest für diesen Moment bei mir vergessen.
,,Ich äh... naja, da meint jemand dringend hier hin zu müssen´´, antwortete der Taxifahrer und deutete kurz zum Wagen. Da es aber dunkel war, konnte man nicht sehen wer drinne saß.

'Tala? Wir haben Besuch, wer gilt als Hausherr?' erkundigte ich mich in Gedanken bei dem Wolfsmenschen, drückte nebenbei Rahel an mich. "Und wer?" erkundigte ich mich immer noch nicht all zu begeistert da ich jetzt eigentlich nur Rahel schleunigst ins Haus bringen wollte.

Hilflos hob der Taxifahrer seine Arme. ,,Entschuldigen Sie, aber das darf ich leider nicht preis geben´´, sagte er.
'Eigentlich Kai oder Amigo. Wenn die nicht da sind, dann wohl meine und deine Familie, hauptsache ein Erwachsener', erklärte mein Vater.

"Dann ... darf ich mich wohl angesprochen fühlen" komentierte ich, wenn auch etwas grummelig. Nebenbei hielt ich Rahel allerdings weiterhin fest - obwohl ich ihn doch lieber ins Haus gebracht hätte. "Es ist spät - also....?"

,,Eine junge Frau, allerdings weiß ich weder ihren Namen, noch sonst was, nur, dass sie hierhin und zu Tala wollte. Wenn Sie ihre sprache sprechen, können Sie sie ja gerne fragen´´, entgegnete der Taxifahrer nun.

"Und welche Sprache spricht sie?" erkundigte ich mich recht ungeduldig. 'Tala? Besuch für dich... Frauenbesuch' informierte ich nebenbei den Wolfsmenschen. 'Bzw Frauenbesuch die nicht aus dem Taxi raus kommt'

,,Ich hab zwar keine Ahnung von der Sprache, aber für mich sieht die eindeutig so aus, als würde sie aus Indien kommen´´, antwortete der Taxifahrer und sah kurz zum Auto zurück. ,,Kann... ich jetzt weiter fahren?´´.
'Frauenbesuch? Wer?', fragte Tala verwirrt, während er aufstand. Kurz nur sah er zu Damien, ehe mein Vater durch die Haustür nach draußen ging. Er blieb bei der Tür stehen und sah sich um.

'Aus Indien, keine Ahnung und im Taxi' entgegnete ich, ohne Rahel abzusetzen.
"Wenn die Dame hier hin will logischerweise nicht" fuhr ich den Taxifahrer an da er mich doch recht nervte - er konnte doch nicht weiterfahren wenn die Dame hier hin wollte

,,Ich meine ja auch nur weiter zum Haus´´, meinte der Fahrer leise und senkte dabei seinen Blick. 'Alas ich sehe kein Taxi', entgegnete ich in Gedanken.

Verwirrt sah ich die Auffahrt entlang, nickte schließlich. "Na gut... aber langsam" orderte ich streng an, drehte mich dann um und trug Rahel in Richtung Haus. 'Kommt' antwortete ich Tala einfach nur - ich hatte tatsächlich nicht gemerkt dass wir noch so weit vom Haus weg waren.

'Ok', sagte ich leise in Gedanken und wartete, sah dabei die Auffahrt hinauf. Da der Fahrer es ernst nahm, fuhr er nicht schneller wie Alas lief, weswegen ich das Taxi und den Wolfsmensch mit meinen Sohn gleichzeitig sah. Ich runzelte ein wenig verwirrt meine Stirn.

Ins Haus tretend nickte ich Tala zu, brachte Rahel dann erst Mal zu Damien. Ihn aufs Sofa setzend tätschelte ich ihm den Kopf.
Den verwirrten Blick meines Sohnes ignorierend lief ich dann wieder nach draußen -wollte ja schließlich wissen was los war.

Sobald der Taxifahrer das Geld erhalten hatte, stieg er aus dem Taxi aus und öffnete die Tür, damit sein Fahrgast aussteigen konnte. Genau zu dem Zeitpunkt kam auch Alasdair wieder aus dem Haus, als eine eine junge Inderin mit langen schwarzem Haar in einen auffälligen orang-gelben Sari gewickelt ausstieg. Ich stutzte, da ich die Frau auf den ersten Blick nicht erkannte. Aber der Schmuck an ihrer Stirn ließ mich die Stirn runzeln. ,,Na hoffentlich kriege ich da jetzt nicht ärger´´, sagte ich leise.

'Wieso? hakte ich neugierig in Gedanken nach, blieb dabei etwas abseits und für meine Verhältnisse unauffällig stehen. neugierig musterte ich die junge Frau.

'Wenn die wirklich zu mir will, hab ich ein Problem. Entweder weil man mich anscheinend in der Vergangenheit versprochen hat an irgendwen, was ich nicht glaube, oder, weil ich Mal eben in etwas verwickelt werde, was mich nichts angeht', sagte ich in Gedanken zu Alasdair, während die junge Frau auf mich zu kam. Sie war nicht sonderlich groß und auch sehr zierlich gebaut. Ornamente und Mustern aus Henna schmückten ihre Hände und Füße. Bei jeden ihrer Bewegungen klimperte der viele Goldschmuck an ihr. Es war eindeutig nicht zu übersehen, dass sie eher auf eine indische Hochzeit gehörte undzwar als Braut, als hier her.
Da mein Hindi noch nicht sonderlich gut war, ich lernte die Sprache gerade erst, versuchte ich sie auf Englisch anzusprechen, woraufhin sie mich aber gleich auf ihrer Sprache mit einen Redeschwall überschüttete. Allein an ihren Blick und der Tonlage erkannte ich, dass sie verzweifelt war und Angst hatte. Letzteres roch ich.