,,Vielleicht weil sie nur auf dem Papier meine Geschwister sind, und sonst nichts mit mir zu tun haben wollen?´´, schlug ich vor. ,,Probier es lieber erst gar nicht aus. Der einzige, der mal einen Versuch unternommen hat mich kennen zu lernen, kann mich eh nicht mehr leiden seit einen gewissen Zwischenfall´´.

"Ach komm schon, es kann doch nicht sein, dass du dich nicht wohlfühlst... sollen wir es nicht lieber wenigstens versuchen?" hakte ich nach, sah ihn derweil besorgt an.

,,Lohnt sich nicht das zu versuchen, glaubs mir. Aber ich kann es ihnen nicht verdenken, schließlich wuchs ich 17 Jahre woanders auf, da kommt man halt nicht mehr so gut in eine eingelebte Familie rein. Naja, immer noch besser als bei meiner Mutter zu wohnen´´, antwortete ich und seufzte.

Ratlos sah ich Mark an, wusste nicht ganz was ich tun oder sagen sollte.

,,Ist halt so, kann man leider auch nicht ändern´´, sagte ich noch als Mike schwieg, musste ja irgendwas sagen.

Kurz küsste ich Mark auf die Stirn. "Dass will ich aber nicht so hinnehmen" protestierte ich leise.

,,Musst du wohl, ändern lässt sich daran nichts´´, stellte ich fest und läste mich dann vorsichtig von Mike und trat zum Fenster, zog dabei auch wieder eine Zigarette aus der Schachtel. ,,Ich kann jetzt für den Rest der Tage, Wochen oder Monate hier versauern, oder in die Stadt gehen, oder sonst irgendwo alleine rumhocken und schweigen. Die Schule ist für mich beendet, ich hab keine Ausbildung, keinen Job und keien Freizeitbeschäftigung. Die besten Vorraussetzungen um irgendwo elendig zu versauern´´, setzte ich bitter hinzu.

Erstaunt sah ich Mark an, ehe ich kurz wütend drein sah - allerdings war ich wütend auf seine Eltern, dass sie ihm damit nicht halfen. Stehen bleibend wo ich war dachte ich kurz nach, allerdings fiel mir nichts ein - oder eher, er hatte mir nie etwas gesagt. "Was würde dir den Spaß machen?" erkundigte ich mich daher einfach Mal vorsichtig.

,,Wird das etwa so ein Versuch raus zu finden was ich gerne machen würde? Vergiss nicht, ich bin keins von den begnadeten Wunderkinder, ich hab grad mal ein mitteldurchschnittliches Abschlusszeugniss´´, sagte ich und zog an der Zigarette.

"Ja und? Dass bedeutet doch nicht, dass du deswegen keine Ausbildung finden kannst die dir gefällt" protestierte ich, sah ihn aber weiter abwartend an.

,,Dürfte sich aber schwieriger gestalten, wenn nicht sogar unmöglich´´, sagte ich und drückte die Zigarette aus und blies den letzten Rauch zum Fenster raus, ehe ich mich zum Bett ging und mich dort drauf setzte. ,,Ich komme mir hier vor wie im Knast, als wäre ich in Einzelhaft´´, gestand ich schließlich, sah dabei aber betrübt zu Boden. Man sollte ja glauben, dass ich mich glücklich schätzen sollte hier zu wohnen. aber wenn man dafür nicht mal jemanden zum Reden hat, war das echt Folter.

"Willst du zu mir ziehen?" hakte ich nach, folgte ihm nun auch. Vorsichtig setzte ich mich neben Mark.

,,Ich würde auch wohl alleine wohnen, da liegt das Problem nicht. Ich bin nur wieder hierhin gegangen, weil Amigo so viel Wert darauf legt die Familie zusammen zu haben. Das war nach dem Unfall als ich hier wieder eingezogen bin´´, erklärte ich udn sah Mike an.

Leicht nickte ich, sah nun allerdinsg etwas ratlos drein - wusste nicht ganz wie ih ihm helfen konnte.

,,Naja, irgendwie werd ich das schon aushalten können´´, sagte ich und lehnte mich vorsichtig an Mike. ,,Vielleicht kann ich ja wirklich ausziehen ohne, dass Amigo traurig ist´´.