´´Mir reichts almählich´´, fluchte ich in Gedanken und schlug erneut mit voller Wucht gegen den Sandsack im Fitnesscenter. Pünktlich nach Mitternacht war ich schweißgebadet aufgewacht. Nachdem ich mir eine Dusche gekönnt hatte, war ich wieder durchs Haus geirrt, bis ich irgendwann um 3 Uhr morgens keine Lust mehr hatte. Mein Schlafmangel wirkte sich seltsamerweise noch nicht auf meinen Zustand aus, es waren die Alpträume, die Spuren hinterließen. Nachts, wenn ich allein durch die Villa irrte und mich mit irgendwas beschäftigte um die Zeit vergehen zu lassen, bis der erste wieder aufstand, war ich deutlich gereizter, da musste nur irgendwas falsch im Haus stehen oder ein Blatt mitten auf der Einfahrt liegen, es brachte mich sofort zum ausrasten.
Noch ein Grund mehr warum ich mich immer nach 3 Stunden imt Fitnessraum abmühte und mich völlig außer Atem brachte. Selbst durch die Boxhandschuhe und Bandagen spürte ich schon bald den Schmerz auf meinen Knöcheln. Ich machte eine Pause und ließ mich erschöpft auf den Boden sinken. Ich zuckte leicht zusammen als ich dabei einen stechenden Schmerz im Bauch spürte. Unter anderem heilten die Verletzungen von der Auseinandersetzung mit Timo auch nicht, wenn ich mich derartig verausgabte und mich nicht schonte.
Ich schloss für einen Moment meine Augen und fuhr mit dem handtuch über mein Gesicht um den Schweiß abzuwischen. Fast panisch warf ichd as Handtuch plötzlich weg und riss meine Augen auf. Ich spürte wie ein Herz kräftig gegen die brust schlug und mein Atem noch schneller ging. Einen Moment in dem ich meine Augen schloss reichte schon aus um die Gegenwart der drei Männer erneut wahrzunehmen, das Gewicht der Männer auf mich zu spüren und ihre Körper zu riechen.
Ich sorang wieder auf und verließ den Fitnessraum und lief nach oben. Bei der Treppe schwankte ich kurz und griff nach dem Geländer um nicht hinunter zu fallen. Es war nicht das was sie getan hatten, was mich wieder so beschäftige, es war die Scham, dass sie es überhaupt geschafft hatten, dass ich in ihre Falle gegangen war und in einem wehrlosen Moment in deren Arme gelaufen war. Das Schiff hätte sofort mein Misstrauen wecken sollen und nicht erst als man mich unter Deck gezerrt hatte. Auch heute hörte ich noch das schadenfrohe und wiederliche Gelächter der Männer.

Ich verliieß die Villa und trat nach draußen.

Es regnete, dochd as störte mich nicht.

Ich setzte mich auf die Terrassenstufe zum Garten und sah in die Richtung zum Meer, versank dabei in eine Art Trance, wo sowohl mein Schlafmangel, als auch meine Gedanken schuld daran waren. Es dauerte nur wenige Minuten bis meine Sachen völlig durchnässt waren, doch ich blieb noch Stunden so sitzen ohne mich zu rühren, während der Regen weiter fiel.

Als ich am Morgen aufwachte und mein Mann schon wieder nicht neben mir lag, seufzte ich erst leise. Aufstehend lief ich sofort zum Schrank und zog mich an.
Danach streckte ich meinen Geist aus und machte mich auf der Suche nach meinem Mann. Das leise Rauschen des Regens bekam ich gar nicht mit, erst als ich auf die Terrasse hinaus trat und sah, dass Kai so nass war, viel mir der Regen auf. Besorgt lief ich sofort zu meinem Mann. "Was ist los, Kai?" erkundigte ich mich unruhig, ehe ich neben ihm stehen blieb.

Es dauerte eine Weile bis ich Amigo bemerkte und wahrnahm, was er gesagt hatte. ,,Ist es schon morgen?´´, fragte ich leise ohne seine Frage zu beantworten.

"Ja, ist es" erwiderte ich unruhig, schlang dann vorsichtig meine Arme um ihn. "Du bist total durchnässt" steltle ich halblaut fest, drückte ihn dabei an mich.

,,Dann solltest du mich los lassen, sonst wirs du auch noch nass´´, sagte ich leise und senkte wieder meinen Blick.

"Ist mir egal, Hauptsache du erfrierst hier draußen nicht" erwiderte ich ebenso leise, sah den Vogelmensch dabei unruhig drein. 'Was hat er den nur? Wieso ist er seit wer weis wie lang hier draußen im Regen?' dachte ich besorgt. "Kai... was ist den los?"

Ich verspannte mich als Amigo schon wieder nach fragte. ,,Ich werds einfach nicht los´´, murmelte ich schließlich leise und ballte meine Hände zu Fäusten.

"Die Erinnerung?" erkundigte ich mich leise, drückte Kai dabei sacht an mich.

Ich nickte nur einmal zur Bestätigung. ,,Aber es ist nur das in Alberta, mit den Rest meiner Erinnerung hab ich abgeschlossen´´, erklärte ich leise.

"Meinst du, du könntest dir diese Erinnerung nehmen lassen?" erkundigte ich mich ebenso leise, hielt dabei vorsichtig seine Hände fest.

,,Das würde immer gehen´´, sagte ich nur und biss die Zähne zusammen als Amigo meine Hände festhielt. Dank Timo hatte ich an der rechten Hand fast den kompletten Handrücken aufgekratzt, obwohl es ja eigentlich eher meine Schuld war.

Das Kai die Zähne zusammen biss entging mir nicht. Hastig zog ich daher meine Hände zurück. "Bist du verletzt?" erkundigte ich mcih erstaunt.

,,So würd ich das nicht bezeichnen, nur ein par Kratzer, mehr nicht´´, sagte ich leise, während ich aufstand.

Mich aufrichtend musterte ich Kai. "VIelleicht solltest du lieber erst Mal ein warmes Bad nehmen und ich kümmer mich dabei um alle Schrammen, die du hast" schlug ich vor.

,,Brauchst du nicht, Sofie hatte sich darum schon gekümmert´´, entgegnete ich und stand recht langsam auf, da ich mir von den stundenlangen rumsitzen in der Kälte wie eingefroren vorkam. ,,Und gegen die Bauchschmerzen kannst du auch nichts machen´´, fügte ich leise hinzu und drehte mich um. ,,Aber trotzdem danke´´.