Ich bemerkte gar nicht, wie fest meine Hand sich zusammen ballte. Nebenbei lehnte Baren sich leicht zurück, behielt weiterhin aber die zwei Männer im Auge. Beor lies seinen Blick pendeln. Derweil saß Delois stocksteif da - bis jetzt hatte sie noch nicht wirklich alles erfahren.

Der Anwalt nickte leicht und sah mich an, fragte mich dann schließlich ob man mir in irgendeiner Weise Gewalt angetan hatte. Ich nickte zögerlich. ,,Ich hab mich natürlich gewehrt, beim reinziehen ins Auto wurde einer meiner Flügel verletzt und in der Wohnung hat man mich... geschlagen um mich ruhig zu bekommen, weil ich mich weiterhin wehrte´´, antwortete ich schon zögerlich, während ich mich verspannte, hatte das Ereigniss auch weider vor meinem geistigen Auge.
,,Was glauben Sie aus weklchen Gründen man sie entführt hat. Wollte man sie aufgrund ihrer einflussreichen Eltern erpressen und als Geisel benutzen oder wollten die Männer sich an ihnen vergehen? Haben sie irgendeinen Hinweis oder eine Vermutung die sie beweisen können?´´, fragte der Anwalt woraufhin ich schwieg. Hätte ich gewusst dass man mir solche Fragen stellen würde wäre ich allein zum Gericht gegangen aber niemals mit meiner Familie. Aus irgendeinen Grund war es mir peinlich darauf zu antworten.
,,Man wollte sich an mir vergehen´´, antwortete ich leise und sah zur Seite.
,,Einspruch euer Ehren der Junge lügt. Oder hat der Arzt irgendwelche Beweise, dass meine Mandaten den Jungen misshandelt haben?´´, warf der gegnerische Anwalt sofort ein und sprang dabei auf.
,,Einspruch nicht stattgegeben´´, sagte der Richter und sah zu meinem Anwalt. ,,Fahren sie fort´´.
Mein Anwalt nickte und sah mich wieder an. ,,Warum bist du dir so sicher, dass sie sich an ihnen vergehen wollten?´´, fragte er ruhig und sah mich an.
Wieder schwieg ich lange und überlegte wie ich das formulieren sollte, ohne dass es mir so unangenehm war, allerdings fand ich keine passende formulierung.
,,Weil der Mann auf dem Rücksitz das versucht hat... er... wollte mir die Sachen ausziehen und...´´. Ich brach schließlich ab und sprach nicht weiter, konnte und wollte nicht.
,,War er erregt?´´, fragte der Anwalt weiter und ließ nicht locker, schließlich wollte er dafür auch einen Beweis für meine Behauptung, damit die Männer auch so lang wie möglich weggesperrt werden konnten.
,,Ja´´, antwortete ich daraufhin zögernd, sah aber nicht auf.

Beor legte seinem Sohn lieber Mal ermahnend einen Arm auf die Schulter. Baren war inzwischen zum zerreisen angespannt.
Allerdings bekam ich dass gar nicht mit, da mein Blick nur Hikaru galt.
Während Delois dass ganze hörte wurde sie unruhig, rutschte schließlich dichter zu ihrer Mutter hin.

,,Ich denke das ist eindeutig und es reicht, ich möchte meinen Mandanten nicht weiter ausfragen´´, sagte mein Anwalt und sah zu den Richter. Dieser wiederrum warf einen Blick zu den gegnerischen Anwalt. ,,Möchten sie den Jungen einige Fragen stellen?´´, fragte der Richter, woraufhin der gegnerische Anwalt aufstand und auch mich zu kam. ,,Sehr gerne euer Ehren´´, sagte er und blieb vor mir stehen. Angespannt und meine Finger in meine Hose krallend sah ich den Anwalt an.
,,Sind Sie in psychischer Behandlung?´´, fragte mich der gegnerische Anwalt, woraufhin ich mit den Kopf schüttelte.
,,Warum nicht? Wenn sie offensichtlich so einen Schaden davon getragen haben, wieso sind sie dann nicht in Behandlung?´´, fragte er, ließ mir aber nicht Mal Zeit zum antworten und sprach gleich weiter. ,,Kann es nicht viel mehr sein Herr Aiedail, das sie überhaupt nichts dagegen hatten und es sogar wollten? Sie sind freiwillig zu dem Auto gekommen, vielleicht sind sie auch freiwillig ins Auto gestiegen und haben meinen Mandanten ein obzönes Angebot gemacht? Es muss sie doch misstrauisch gemacht haben, dass man sie nach den weg fragt und niemand geht einfach so nah an ein fremdes Auto heran. Es seidenn sie wollten es und so wie meine Mandanten schon sagte, sie sind freiwillig mitgegangen. Nicht meine Mandanten wollten sich an sie vergehen, sie wollten es mit den beiden treiben, weil sie gefallen daran finden. Soweit ich weiß haben sie doch eien blühende Fantasie, als angehender Nachwuchsautor denkt man sich bestimmt in seine eigene Welt und hat so seine eigenen Fantasien und Vorlieben´´.
Fassungslos sah ich drein und schüttelte meinen Kopf. ich war bestimmt nicht freiwillig mitgegangen und ich wollte das schon gar nicht.

Beor drückte Baren komentarlos weiterhin in den Sitz. Der wütende Blick meines Neffen war inzwischen von den zwei Männern zu derem Anwalt gewandert.
'Wie kann er es wagen?' knurrte er in Gedanken, was ich allerdings vor allen anderen verbarg, momentan war Baren nicht bereit seine Gedanken n ur auf sich oder siene Familie zu beschränken.
Allerdings regte es mich auch auf, was für Behauptungen der Anwalt da aufstellte.

,,Einspruch, der Anwalt versucht meinen Mandant einzuschüchtern´´, warf mein Anwalt ein, woraufhin der Richter allerdings nur ein "abgelehnt" sagte und der gegnerische Anwalt mit seinen Fragen fortfahren konnte.
,,Herr Aiedail, wenn sie es wirklich nicht wollten, warum haben sie nicht nach Hilfe gerufen undzwar in Gedanken? Sie sind doch dazu in der Lage, aber es steht nicht im Protokoll, dass sie es gemacht haben. Das ist doch wohl eindeutig dafür, dass er selbst es auch wollte. Als der Zeuge in die Wohnung kam und den Jungen und die Männer in einer Art Schlägerei wiederfand, hat er das Falsche Gedacht. Meine Mandanten haben nicht versucht den Jungen ruhig zu stellen, sie haben sich nur verteidigt, weil der Junge ausgerastet ist nachdem er nicht befriedigt wurde, so sieht es aus´´, sagte er laut genug, dass es jeder im Gerichtssaal hören konnte.
Zitternd saß ich auf den Stuhl, hatte meine Hände in den Stoff meiner Hose verkrampft und kämpfte gegen die Tränen an. Die Behautpungen waren alle erlogen, aber wie sollte ich das beweisen? Es stimmt, ich hätte in Gedanken nach Hilfe rufen können, aber ich hatte daran nicht gedacht, ich hatte zu große Angst um überhaupt klar denken zu können.
,,Das wars soweit, mehr muss ich nicht wissen´´, sagte der gegnerische Anwalt und ging wieder zu seinen Platz.
,,Gut, ich veranlasse dann eine Pause von 10 Minuten, danach geht es weiter´´, ordnete der Richter sofort an. Trotzdem rührte ich mich nicht, konnte es nicht.

Delois sprang komentarlos auf und lief zu ihrem Bruder. 'Hikaru?' murmelte sie leise in Gedanken, lies sich auch nicht davon stören, dass sie eigentlich hätte warten sollen. Besorgt sah sie ihren Zwilling an. 'Komm schon, nimms dir nicht zu Herzen was der da verzapft - der versucht doch nur seine Mandanten hier raus zu hauen'

Ich löste schweigend meine verkrampften Finger und stand auf, lief dabei nach draußen ohne aufzusehen oder auch nur ein Wort zu sagen. Ich fand es einfach nur erniedrigend sowas auch nur zu hören. Dass ich zitterte und dass mir schlecht war ignorierte ich noch, hatte dabei doch die ganzen Erinnerungen daran so erfolgreich verdrängt.
Schweigend setzte ich mich auf eine Bank außerhalb des Gerichtssaals.

Ohne zu zögern folgte ich Hikaru nach draußen, setzte mich neben ihn und schlang dann meine Arme um ihn. 'Hikaru...' murmelte ich leise in Gedanken, sah meinen Zwilling dabei unruhig an.

Ich senkte meinen Kopf und starrte auf die Boden, versuchte dabei erfolglos die Tränen zurückzuhalten. Ich schluchzte leise und wuschte mir die Tränen von den Wangen, konnte mich jetzt einfach nicht mehr zurückhalten.

Vorsichtig kuschelte ich mich an meinen Zwilling, hielt diesen dabei fest. "Ach Hikaru" murmelte ich leise. Am liebsten hätte ich ihn jetzt nach Hause geschleppt.

Ich schlang vorsichtig meine Arme um Delois und vergrub meinen Kopf an ihrer Schulter. Als die Pause aber vorbei war, zwang ich mich zur Ruhe und wischte hastig die Tränen weg. Noch immer zitternd und angespannt stand ich auf. Ich wollte da nicht weider rein, aber mir blieb ja nichts anderes übrig.

"Keine Sorge, wir sind ja da" murmelte ich, stand dabei auf. Ungern nur lies ich Hikaru wieder gehen und lief mit ihm rein -drinnen setzte ich mich dann zu den anderen.

Ich sah erst gar nicht mehr zu meiner Familie, sondern setzte mich gleich schweigend auf meinen Platz, behielt meinen Geist aber nun fest verschlossen.
,,Ich rufe dann den Zeugen Baren auf´´, sagte mein Anwalt und wartete bereits vorne.

Schweigend stand ich auf und trat nach vorne, hatte allerdings keine Ahnung, was von mir verlangt werden würde. Daher sah ich abwartend zu Hikarus Anwalt.
Delois beobachtete ihren Zwilling weiterhin.