Ich seufzte als Timo das sagte. ,,Es wäre auch zu schön gewesen wenn es ausnahmsweise gute Nachrichten gegeben hätte´´, sagte ich.

"Eine Warnung kann man zu guten Nachrichten zählen - immerhin bedeutet dass, das man noch reagieren kann" stellte ich ernst fest, wobei mein Blick kurz ins leere ging. Für einen Moment regte ich mich nicht.

Da ich wissen wollte um was für eine Warnung es sich handelte, schwieg ich und sah Timo abwartend an.

"Ihr werdet im Kloster nicht mehr lange sicher sein" seufzte ich schließlich - wenn auch besorgt.

,,Irgendwie habe ich das geahnt´´, murmelte ich leise und sah kurz zu einem der Buntglasfenster. ,,Dann werde ich noch heute dem Abt des Klosters bescheid sagen. Willst du... Levi schon Mal mit dir nehmen?´´.

Erstaunt sah ich zu Francesoc als er so zögerte. "Hast du etwa schon genug von ihm?" stellte ich gleich als Gegenfrage - wenn auch ratlos. So wirklich wusste ich nicht, wo ich Levi unterbringen konnte oder sollte.

,,Nein, natürlich nicht, er hat immer einen Platz hier im Kloster, aber wenn es nicht sicher hier ist, sollte er nicht hier bleiben. Womöglich geschieht ihn dann noch was´´, sagte ich und sah Timo an. Er hatte mich völlig missverstanden. Ich wollte den Jungen nur in Sicherheit wissen.

"Wüsste nicht ob er irgendwo anders sicherer ist" murmelte ich vor mich hin, sah dabei kurz zu Boden Den Blick wieder hebend sah ich Francesco offen an. "Denk nicht dass er aus dem Kloster weg gehen will... aber fragen kann ich ihn ja Mal" stellte ich schließlich fest.

Ich nickte leicht und stand auf, da ich dachte, dass er ihn jetzt fragen wollte.

Iritiert sah ich zu Francesco auf, stand dann aber auf. Kurz nickte ich dem Engel zu, lief dann aber wieder nach draußen - natürlich gleich zu Levi.
Neben dem Jungen kniete ich mich hin, sprach ihn dann halblaut an. Bei jedem meiner Worte wurde er sichtlich trauriger.

Ich folgte Timo aus der Kapelle, blieb auf den Hof allerdings etwas entfernt von ihnen stehen. Ich schlang meine Arme um mich selbst, um mich gegen den kalten Herbstwind zu schützen. Innerlich seufzte ich wehmütig. Ich gab Levi gar nicht gerne her, aber seine Sicherheit war wichtiger als das, was ich wollte. Außerdem wäre es eine Sünde, wenn ich nach meinen Wünschen handelte.

Als Levi leise anfing zu weinen sah ich recht ratlos drein, legte dann vorsichtig einen Arm um ihn. Verdutzt sah ich drein als er mich von sich weg schupste, aufsprang und über den Hof rannte. Gleich darauf verschwand er im Kloster, wollte vermutlich zu seinem Zimmer.

Erstaunt sah ich Levi nach, als er weinend weg rannte. Ich biss mir schuldbewusst auf die Unterlippe und zögerte. Allerdings lief ich ihm dann doch nach. Es war ja wohl eindeutig meine Schuld, dass er traurig war. Sicherlich hatte er es genauso missverstanden wie Timo.

Timo rappelte sich langsam wieder auf, sah dabei Francesco und mir schuldbewusst nach.

Derweil lag ich längst zusammengerollt, zitternd und schluchzend auf meinem Bett. Ich wollte hier nicht weg - mal abgesehen davon, dass ich nirgendwo sonst hinkonnte fühlte ich mich hier wohl. Hier hatte ich wenigstens das Gefühl etwas tun zu können, hier kannte ich mich aus. Was war dagegen schon die Gefahr dass mir hier etwas passieren konnte?

Ich lief durch das Kloster und ignorierte den Blick eines anderen Mönchs, der mir verwirrt nachsah. Vor Levis Tür blieb ich stehen und klopfte. Schließlich war es eine der Regeln, das niemand einfach so in das Zimmer eines anderen Möcnhs trat ohne dessen Erlaubnis. ,,Levi?´´, fragte ich noch zusätzlich.