"Merkt man dasch?" stellte ich langsam fest, blinzelte dabei in deren Richtung.
Hinter uns kam mein Wegbegleiter, der weiße Löwe Tiamo ins Zimmer gestolpert. Mit großen Augen sah er sich neugierig um, hüpfte dann kurzerhand um die Anwesenden erst Mal herum.

Vorsichtig löste ich Miguels Arme von mir und zog dann meinen Mantel aus, den ich über ihn legte. ,,Merjt man, solltest aber besser deine Magie fallen lassen, sonst unterkühlst du noch´´.

Ratlos sah ich Alea an, brauchte etwas bis mir klar wurde was er meinte.
Während mein Wegbegleiter versuchte Aleas Bandmitglieder um den Finger zu wickeln - er stand liebend gerne im Mittelpunkt und leis sich nur lieber streicheln - sah ich kurz von dem Mantel zu Alea. "Dann ischt dir aber kalt" stellte ich fest, setzte mich dabei vorsichtig wieder auf. Recht besorgt wenn auch leicht unfokusiert sah ich ihn an.

,,Gegen Kälte kann man sich anziehen´´,sagte ich grinsend und sah mich nach einem normalen Shirt um, in den Auftrittsklamotten musste ich ja nicht herum laufen.
Miguels Wegbegleiter dagegen hatte keine Probleme die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, gerade die Frau ear begeistert von dem Tier.

Während mein Wegbegleiter um die Füße de anderen schlich streckte ich meine Hand aus und zog Alea sorgfältig zu mir aufs Sofa - aber vorsichtig. "Verschproschen... isch bin gleisch warm" erklärte ich leise.

Überrascht sah ich Miguel an, wehrte mich aber nicht als er mich aufs Sofa zog.
Die Frau streichelte unterdessen den Wegbebleiter, fand den sichtlich bezaubernd.

Während Tiamo sichtlich seinen Spaß hatte kuschelte ich mich unbekümmert an Alea - im angetrunken zustand war ich meist sehr anhänglich.
"Klang schön vorhin.... alscho ihr" erklärte ich irgendwann.

Ich lachte als Miguel das sagte. ,,Schön, dass du dich mich schön getrunken hast´´, sagte ich scherzend.

"Hab nischt getrunken" protestierte ich sofort. "Bischt auch so schön" setzte ich dann hinzu, lehnte dabei meinen Kopf kurzerhand gegen seine Brust um mich wiede rzu legen - sonst wackelte der Raum so seltsam.

,,Na, kipp mir jetzt nicht um´´, sagte ich und strich Miguel vorsichtig die Strähnen aus sein Gesicht und sah ihn besorgt an.

Unbekümmert lächelte ich Alea an, schloss dabei halb die Augen.
Dass genau in dem Moment ein Paparatzi ins Zimmer geschliddert kam - dicht gefolgt von zwei Sicherheitsmännern - konnte man ja auch nicht erahnen.
Noch erkannte er nur Alea - so kannte mich ja kaum jemand, außerdem waren insgesamt meine Geschwister und ich nicht oft in der Öffentlichkeit zu sehen.
Hastig schoß der Mann einige Fotos von Alea und mir auf dem Sofa, sowie einfach noch einige vom Raum, ehe die laut protestierenden Sicherheitsmänner ihn erwischten.
Den Mann mitschleppend dachten sie allerdings nicht daran ihm den Film abzunehmen, sondern schmissen ihn einfach aus dem Bereich der Musiker und warnten ihn sich nicht mehr blicken zu lassen.

Grinsend stand der Mann nur wenige Minuten später vor seinem Verleger. Er arbeitete nur für eine kleine Zeitung, weswegen das Foto von Alea und mir in der Nachtausgabe erst Mal nur unter dem Titel "Fan Besuch" in der Stadt verteilt wurde. Etwas später erkannte mich allerdings ein Mitarbeiter einer größeren Zeitung, trotz meines doch etwas veränderten Auftreten. Dadurch schaffte es das Foto es bis zum Frühstück auf die Titelseite, unter der Aufschrift "Sohn des Wirtschaftsministers betrunken verführt", mehrere Zeitungen.

Verdutzt sah ich den Fotografen an, dachte mir allerdings nichts dabei. Gut, vielleicht ein wenig Spektakel in der Zeitung, vielleicht auch negativ, aber ich wusste ja auch nicht das Miguel der Sohn des Wirtschaftsministers ist.
Ich zuckte leicht mit den Schultern und sah Miguel an. ,,Willst du was trinken oder sonst irgendwas?´´, fragte ich ihn.

"Wascher?" schlug ich nach kurzem überlegen vor, öffnete dabei aber nicht meine Augen und lies Alea auch nicht los.

,,Gibt Mal jemand ein Glas Wasser?´´, fragte ich und sah zu meiner Band. ,,Hallo? Kann sich Mal jemand von dem Wegbegleiter lösen?´´, fragte ich, woraufhin sich mein Freund widerstrebend auf den Weg machte.

Tiamo tapste kurz zu uns und stupste erst Alea, dann mich an. Leise stöhnend öffnet ich nur widerstrebend ein Auge, kraulte dann kruz meinen Wegbegleiter. Da ich aber kaum was machte lies er mich kurzerhand stehen und lief wiede rzu den anderen.