'Guck mich nicht so an, sonst lasse ich dich liegen. Die gaffende Blicke auf meinen Allerwertesten kann ich auch ohne hinsehen merken', fauchte ich Karal in Gedanken an, während ich eine Hand auf das Seil um seine Handgelenke legte. Mit einer kleinen Flamme ließ ich das Seil zu Asche werden.

Mich aufsetzend schloss ich die Augen, atmetete nebenbei tief ein. Schon seit gestern Abend war ich mehr als durstig - Kai hatte mich gerade auf dem Weg zur Kneipe erwischt.
Dass war auch der Grund warum meine Eckzähne heute so prominent hervor standen.

Ich nahm Karals Kinn vorsichtig in meine Hand und drehte seinen Kopf leicht hin und her. ,,Hast wen angefallen, oder warum leigst du hier mit ausgefahrenen Eckzähnen?´´, fragte ich den Vampir.

Meine Augen öffnend funkelte ich Kai leicht gereizt an. "Natürlich nicht" murrte ich, drehte dann aber etwas hastig meinen Kopf wieder weg. Mich aufrappelnd musste ich aufpassen um Kais Hals nicht näher anzustarren. Kurz leckte ich mir über die spitzen Zähne.

,,Dann geh was trinken, sofern du um die Zeit noch was bekommt´´, sagte ich und stand etwas umständlich auf, hielt das Handtuch dabei fest.

Aufstehend schlang ich einen Arm um Kai, rief nebenbei einen Wächter. "Sobald du sicher zu hause bist" entgegnete ich recht knapp.

Überrascht sah ich Karal an, als er einen Arm um mich schlang. Ob das nun sein Durst, oder meine momentane Situation war, was ihn dazu bewegte, wusste ich nicht. Aber momentan war mir eh so vieles ein Rätsel. Als der Wächter auftauchte, beamte er uns in meine Villa.

(weiter in der Villa?)

Es war wirklich ungewöhnlich diese teure Architektenwohnung mit zwei Kinderbetten ausgestattet zu sehen, aber das war es mir durchaus wert, wenn ich dafür die Zwillinge die Monate über nicht missen musste. Amigo wäre dann sicherlich auch nicht mitgekommen, was dann auch durchaus verständlich wäre.
Ich betrat die Küche und gähnte vor mich hin. Seid der Schwangerschaft war ich wirklich faul gewesen. Allein schon mein Spiegelbild deprimierte mich. Klar, in den Körper konnte ich meine Muskeln als Mann unmöglich behalten, aber es war wirklich deprimierend. In kurzer Hose und Top, war gerade erst aufgestanden, machte ich mit einen Capuchino. Der Heiler war ja nicht da, also konnte er mir unmöglich den Koffein verbieten. Ich füllte das Glas und drehte mich um. Die Frage ob Küche oder Wohnzimmer war schnell geklärt, schließlich aß ich ja auch im Wohnzimmer und nicht in der Küche. Wer glaubte, dass ich nur wegen dieser teuren und schicken Wohnung peinlichst genau alles nur in der Küche zu mir nahm, der hatte sich getäuscht.
Auf der letzten Stufe hielt ich mich am Geländer fest und schwankte kurz. ,,Wow, niederiger Kreislauf oder was´´, murmelte ich leise und stieg die letzte Stufe lieber vorsichtig hinunter und ging zur Sofalandschaft. Auf den Weg dorthin hatte ich immer ganz kurze Schwindelanfälle. ,,Hey, das finde ich jetzt nicht komisch´´, sagte ich, obwohl niemand da war. Ich kannte dieses Gefühl und ich hatte ehrlich gesagt keine Lust meiner Pflicht nachzugehen, die in den Vertrag, in Form von einen Tattoo, auf meinen Rücken war. Hastig stellte ich die Tasse auf den Tisch und krallte mich in die Seitenlehne des Sofas. Sengender Schmerz durchzog meinen Körper und ich spürte wie die Tattoos glühend heiß waren. ,,Verdammt´´, fluchte ich und biss die Zähne zusammen. Die Flügel breitete sich auf meiner Haut aus, das Tattoo wurde größer. Es schien als wuchs ein Phönix aus meinen Rücken. Zitternd gaben meine Knie nach, während ich meine Finger noch immer in den weichen Stoff des Sofas gekrallt hatte. Schmerzverzerrt lehnte ich meine Stirn dagegen und versuchte leise zu sein, was alles andere als leicht war. Vor Schmerzen schrie ich auf, sank dann bewusstlos in mich zusammen und verlor auch den hals am Sofa. Wie schlafend lag ich zwischen Sofa und Tisch auf den weißen Teppich. Mein aufgeheizter Körper war mit Schweiß bedeckt. Anstatt zwei Flügel, trug ich auf den ganzen Rücken einen kompletten Phönix als tattoo. Die Schwanzfedern hatten sich um meine Beine geschlängelt, die Glügel um meinen Leib.

(muss noch mal weg, einkaufen. komme aber danach wieder)

Als ich Kais Schrei hörte war ich gerade dabei die Zwillinge in ihr Bettchen zu verfrachten - in dem Versuch sie zu einem Mittagsschläfchen zu bewegen.
'Kai?' rief ich sofort besorgt in Gedanken. Die Zwillinge noch schnell beruhigend rannte ich los. Es dauerte etwas bis ich Kai gefunden hatte. 'Beor' schickte ich besorgt in die Richtung des Heilers während ich mich neben meinem Mann hinkniete. Ohne nach zu denken streckte ich meine Hand nach ihm aus. Kurz nur zuckte diese zurück als natürliche Folge der Verbrennung. Dieses stur ignorierend versuchte ich meinen Mann wach zu bekommen. Unbewusst rief ich mehrfach den Namen meines Mannes.

Meine Augenlieder zuckten als ich meinte Amigos Stimme zu höhren. Es dauerte bis ich wieder erwachte, stöhnte dann leise auf.

(wieder da ^^)

"Kai?" murmelte ich besorgt, meien Hand weiterhin auf seiner Schulter. Vor lauter Sorge bemerkte ich die verbrannte Hand eh kaum.
Derweil tauchte auch der Heiler auf, sichtlich aus dem Schlaf gerissen.

Verschwommen Blickes und mit Kopfschmerzen sah ich mich um. Als ich sah, dass Amigo seine Hand auf meine Schulter hatte, stieß ich meinen Mann weg ,,Nicht... fass mich nicht an´´, sagte ich atemlos, während ich mich langsam aufrichtete.

Leicht biss ich die Zähne zusammen, während sich an denen Stellen die Kai jetzt neu berührt hatte Brandblasen bildete.
"Kai? Was ist passiert?" erkundigte Beor sich nun, während er bereits nach Timo rief, immerhin beherrschte sein neffe ja das Eis und war somit einer der wenigen Leute die Kai wirklich helfen konnte.

,,Nichts ungewöhnliches, kümmer dich erst um Amigo´´, wies ich den Heiler an, während ich eine Hand an meinen Kopf legte. ´´Verdammt, so schlimm war das noch nie´´, dachte ich und sah meinen Mann besorgt und traurig an. Ich wollte ihn nicht verletzen.

'Kai?' protestierte Beor in Gedanken. 'Du bist der schwangere mit viel zu hoher Temperatur hier, Amigo hat- bis auf seine Sorge um dich - nur einige leichte Verbrennungen'
Derweil sah ich meinen Mann besorgt an. "Schatz?" murmelte ich leise, hörbar unruhig.