"Dann bekommst du eine Flasche Wein", sagte ich, wollte ihm nicht mit etwas Hochprozentigen allein lassen. "Oder besser noch nur ein Glas". Irritert sah ich kurz drein. 'Du veralbern kann ich mich selbst. Im Moment sieht es für mich eher danach aus, dass es ihm wohl was ausmacht und er sie bereits lieb gewonnen hat. Ich will von dir keine patzige Antwort, sondern eine mit der ich was anfangen kann'.
"Naja, für mich sah es so aus, weil du dich gefreut hast das ich mich um sie gekümmert habe und du sie auch sonst zu mögen schienst. Du kannst es mir ruhig sagen wenn es so ist".

'Kai? Lass es... weder ich noch er wollen über diese...diese argh... wir wollen beide nicht drüber reden' grollte Jo.

"Moment Mal, seit wann darf ich nichts mehr trinken?" hakte ichr atlos nach, starrte meinen MAnn dabei fragend an. "Und natürlich freu ich mich wenn du dich um andere bemühst."

'Nein ich lass es nicht. Weil wenn euch was nicht passt bleibt ihr an Ort und Stelle und heult rum anstatt was zu ändern, damit es so wird, wie ihr es haben wollt. Mag auch sein, dass ich da einfach nur dreister bin als ihr, aber wenn Amigo es wirklich so möchte, dass sie hier ist würd ich nach Brasilien gehen und versuchen das auch so zu drehen', entgegnete ich stur und sauer in Gedanken seines Bruder, sah Amigo dabei an. "Ich sagte nicht, dass du nichts trinken darfst, aber du möchtest morgen bestimmt keinen Kater haben oder später im Badezimmer verweilen. Alkohol löst nämlich gar nichts, im Gegenteil. Und ich mag es einfach nicht, es erinnert mich viel zu sehr an meinen Erzeuger".

'Wer sagt dass irgendwer noch weiter mit ihr oder ihrer Mutter Kontakt haben will?' entgegnete Jo knapp.

"Dass will ich natürlich nicht" lenkte ich sofort ein, nahm dann doch das Glas Wasser. "Verpasst du nicht gerade deinen Auftritt?"

"Ach verdammt", fluchte ich und warf einen Blick auf die Uhr. "Ich bin gleich wieder da, dauert nicht so lang", sagte ich und schnappte mir den Pelzmantel und warf ihn mir über. 'Jo? Pass auf Amigo auf, ich muss nochmal weg. Sonst plündert er meinen Spirituosenvorrat', sagte ich zu ihm und ließ mich wieder zurück beamen. Natürlich starb der Designer fast eines Herzinfarktes weil ich einfach so abgehauen bin, aber wirklich nei was das bei mir auch nicht. Ich galt halt als egozentrisch und das war auch schon allgemein bekannt. 'Und ich red ja auch nicht davon, dass ich Kontakt mit der Frau haben müsst, ich würd ihr eine Entschädigung dalassen und damit hat sich die Sache und das Mädchen wäre bei uns, oder eher bei euch. Ich bräuchte nur dich als Übersetzer'.

'Du hast echt noch nicht mit ihm geredet... oder? Klar kann die Kleine nichts dafür aber mal abgesehen davon dass ich sie nicht hier haben will... nun, sie ist bestimmt glücklicher in ihrer heimat' entgegnete Jo.
Derweil schnappte ich mir nur noch mehr Wasser, setzte mich dann aufs Sofa.

'Dann versteh ich aber nicht wieso Amigo so enttäuscht ist, dass er sich betrinken will', entgegnete ich, während ich meinen Job verrichtete. Da ich keinen 0815 Lauf haben wollte um womöglich noch böse Kritik zu bekommen, konnte ich mich auch nicht mehr so auf die Unterhaltung mit Jo in meinen Gedanken konzentrieren. Das war auch wohl der einzige Grund warum ich recht tonlos klang.

'Dass musst du ihn fragen' entgegnete mein Bruder knapp. Derweil fragte ich mcih doch, ob Kai auch etwas gegen das Rauchen hatte - sollte ja gegen Stress helfen.

'Er weicht mir aber aus', entgegnete ich, während ich zurück in die Maske ging und mich auf den nächsten Auftritt vorbereiten und umziehen musste. Nebenbei erklärte ich dem Designer, dass ich nicht bei seiner Aftershowparty dabei sein konnte. Natürlich gab ich keinen Grund an, er würde mich auch nie danach fragen.

'ich auch' stellte Jo fest.
Derweil trat ich ans Fenster, unruhig sah ich kurz zur Tür.
Schließlich verschwand ich im Bad. schnell hatte ich mcih ausgezogen und unter die Dusche geestellt. Klar bei meinem Wasserverbrauch wäre Baden besser gewesen aber ich brauchte einfach fließend Wasser.

'Ach du mir auch? Wie schön das zu wissen, denn dich kann ich im Gegensatz zu Amigo ohne Gewissensprobleme zwingen mir die Wahrheit zu sagen. Entweder rückst du sofort damit raus oder rennst schonmal weg weil ich nämlich gleich fertig bin', sagte ich, bevor ich wieder hinaus trat.

Jo lies sich aus reiner Vorsichtsmaßnahme zu mir beamen, wodurch er prompt samt Klamotten unter der Dusche landete. Dies wiederum brachte mich wenigstens zum lachen, weswegen mein Bruder grinsend vor mir stehen blieb.

Erst nach einer Weile, sobald ich fertig war, ließ ich mich wieder in die Wohnung beamen, schnaufte dabei. 'Eins, zwei, drei, vier, Eckstein... alles muss versteckt sein...', sagte ich in Gedanken zu Jonathan, während ich aber nur auf meinen Mann zuhielt um nach ihn zu sehen. Erst dann wollte ich mich um Jo kümmern. Dass er schon bei Amigo war wusste ich nicht.

Leise lachend schob ich meinen Bruder aus der Dusche. "Du bist viel zu alt als dass du mit mir in die Dusche darfst" protestierte ich, derweil grinste Jo nur breit. Dass die Sachen an ihn klebten, störte ihn sichtlich wenig.

Irritert blieb ich im Türrahmen zum Badezimmer stehen. "Äh.... klopf... klopf...?".