Als Kai sich zurück lehnte knisterten meine Unterlagen, während diese sich durch unser Gewicht verformten - allerdings hörte ich dies nicht Mal. Viel zu sehr war ich dafür in den Kuss vertieft.

Zwar bekam ich das Geräusch mit und stutzte auch kurz, allerdings störte mich das doch relativ wenig. Meine Hand unter Amigos Shirt wandern lassend, strich ich zärtlich über seinen Rücken. Ich unterbrach den Kuss und sah meinen Mann an. "Du bist also nicht sauer auf mich?", fragte ich ihn.

Als Kai einfach den Kuss unterbrach öffnete ich leicht schmollend die Augen, sah dann verwirrt drein. "Auf dich konnte ich noch nie sauer sein" erinnerte ich ihn, während ich mich an seine Hand drückte. "Auch wenn du grad auf meinen Unterlagen liegst" warf ich ein, als hinter seinem Kopf ein Stück mir nur zu vertrautes Papier hervorschaute.

Mich einfach von den Unterlagen runter rollend, auch wenn Amigo so nun auf der Matraze lag und ich auf ihn, schnappte ich mir eines der Blätter, hielt aber noch inne. "Darf ich?", fragte ich und sah Amigo an, schmunzelte dann. "Und nicht beleidigt sein, ich kann zwar jetzt abgelenkt sein, aber da ich weiß, dass du nicht auf mich sauer bist, werd ich kaum lange noch einfach untätig neben oder auf dir liegen können".

"Darfst du was?" hakte ich nach, schupste nebenbei achtlos die Unterlagen vom Bett.

"Gucken was hier so rumliegt", sagte ich und wedelte mit den Zettel in meiner Hand den ich rausgefscht hatte.

Leicht enttäuscht sah ich drein, hatte sichtlich darauf gehofft dass er es auf was anderes abgesehen hat. "Darfst du, aber liegt jetzt alles auf dem Boden" erklärte ich wenig begeistert.
Verstreut da unten lagen nun alle Unterlagen bezüglich Levions Idee eine Reisegesellschaft zu erschaffen, deren Fortbewegungsmittel umweltfreundlich aber anspruchsvoll waren. Dabei war die Schiffart zwar ein Großteil aber auch kleinere Unternehmungen wie Reisen per Eisenbahn oder Pferdekutsche waren miterwähnt, nur weil er dies gerne auf Dauer in Angriff nehmen würde...

Als Amigo so enttäuscht drein sah, küsste ich ihn innig, aber kurz, sah ihn dann schmunzelnd an. "Hey, hab doch gesag nicht enttäuscht sein, ich guck nur kurz. Danach widme ich meine Aufmerksamkeit voll und ganz dir", versprach ich, robbte dann zur Bettkannte und sah auf den Boden.

Erst heute war mir bei durchsicht der Unterlagen aufgefallen, dass neben der Dokumentation über dei Schiffsreise noch andere Sachen in der Mappe waren. Nach einem kurzen Telefonat mit Levionw ar jedoch klar, dass diese fälschlicherweise dazwischen geraten waren.
Da der Engel die Sachen abholen kam lud ich ihn auch noch auf eine Tassee Kaffee beziehungsweise Tee ein - war doch recht neugierig und wollte mehr über den jungen Mann erfahren.

Im Laufe unseres Gespräches verteilten sich allerdings seine UNterlagen immer weiter über unseren Küchentisch während Levion geduldig seine Unterlagen vor den Zeichenkünsten meiner Jüngsten verteidigte - diese wurden stattdessen mit frischem Papier und Stiften abgelenkt.

Als ich von Chris wieder in die Wohnung gebeamt wurde, am Tag bevorzugte ich diese Art der Fortbewegung aus gesundheitlichen Gründen, streckte ich mich erstmal ausgiebig und gähnte ungeniert. Sobald ich aber merkte, dass ich nicht alleine war, stutzte ich doch. "Schatz?", rief ich und trat dabei in die Küche. Als ich Levion erblickte, flackerte kurz meine alte Abneigung gegen ihn auf, allerdings besann ich mich sehr schnell und widmete mich lieber Amigo zu. "Hey", begrüßte ich meinen Mann und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.

Amüsiert sah ich Kai an, zog dabei aber sacht meinen Kopf zurück. "Hallo Querido" grüßte ich freundlich zurück, während Levion uns neugierig beobachtete. "Kennst du Levion schon?"

Ich hob meinen Kopf und sah Levion mit einem gezwungenen freundlichen Lächeln an. Allerdings ersparrte ich mir lieber eine Antwort ob ich ihn schon kenne oder nicht. "Kai Hiwatari, freut mich", stellte ich mich weiterhin gespielt freundlich vor und reichte ihm sogar meine Hand. Und das obwohl ich ihn lieber mit eigenen Händen sofort rausgeworfen hätte.

Levion sah verwirrt drein. "Immer noch Levion, freut mich weiterhin" entgegnete der Engel geduldig, verlagerte dabei das Gewicht des Zwillings und streckte dann seine Hand aus.
Derweil sah ich leicht erstaunt drein. "Willst du dich eigentlich zu uns setzen, Schatz?"

"Nur wenn ich nicht störe", antwortete ich und zog meine Hand wieder zurück. Ich setzte mich neben Amigo und sah nur kurz auf die Unterlagen auf den Tisch. "So... Sie sind also geschäftlich hier?", fragte ich Levion und behielt den Engel im Auge, blinzelte nicht mal. 'Das er es trotz meiner Drohung eingegangen ist...', dachte ich, würd mich aber jetzt natürlich nicht mehr einmischen.

"Nein, eigentlich eher privat" entgegnete Levion freundlich, lächelte Kai dabei gut gelaunt an.
"Ich hab letztens versehentlich zu viele Unterlagen mitgenommen" warf ich erklärend ein.