Mich seinem Tempo anpassend lief ich neben ihm. "Und woran liegt dass? Gefällt dir dein Zimmer in der Schule nicht?" hakte ich halblaut nach.

,,Alles so neu´´, antwortete ich, was im Grunde ja auch stimmte. Nur, dass diese ganze Zeit für mich so neu war.

Aufmunternd lächelte ich Fenryl an, ging jetzt einfach davon aus dass er wohl wirklich aus einer Familie stammen musste, die sehr, sehr altmodisch lebte. "Du wirst dich schon dran gewöhnen" versuchte ich ihn zu beruhigen.

,,Hoffentlich. Sonst muss ich bestimmt wieder zurück und das will ich nicht´´, sagte ich leise, wobei mir anzuhören war, dass ich wirklich lieber hier bleiben wollte. Während ich durch die Schule lief, sah ich mich nur nach den Heiler und meiner Tochter um, suchte sie aber nicht.

"Ah... Fenryl" grüßte der Heiler freundlich als wir in die Schule kamen. Kurz nickte er mir zu. "Guten Tag" grüßte er, wusste aber eindeutig mich nicht so ganz einzuordnen. Kurz musterte der Elf mich, richtete dann seinen Blick auf den Katzenmenschen dessen Tochter er auf den Arm trug. "Ich hab dir einige neue Sachen in dein Zimmer gelegt von denen ich hoffe dass sie dir passen" informierte der Heiler Fenryl freundlich. Dass er versucht hatte Sachen aufzutreiben die hier nicht zuviel aufsehen erregen würden aber zeitgleich auch dem jungem Mann neben mir gefallen sollten, erwähnte er nicht.

Sobald Beor auf mich zu kam, wich ich unabsichtlich näher zu Jaden, hauptsache nur etwas weiter weg vom Heiler. Meine Meinung gegenüber Magierin war noch immer sehr misstrauisch. Schweigend nickte ich und stammelte ein Dankeschön. Kurz nur sah ich zu meiner Tochter, senkte dann aber lieber wieder meinen Blick und ging weiter.Es war vielleicht zwar nicht richtig sie zu ignorieren, vor allem, da sie ihre Arme nach mir ausstreckte, aber ich konnte mit Kindern einfach nicht umgehen.
Schweigend trat ich in mein Zimmer.

(weiter in Fenryls Zimmer?)

Mit dem Kopfn in die Hände gestützt saß ich in meinem Arbeitszimmer, rührte mich schon seit einer Weile nicht mehr. Zwar bevorzugte ich es eigentlich mein Arbeitszimmer in meiner Wohnung zu bentüzen, heute aber musste ich einfach nachdenken. Talas Worte hatten mich tief getroffen, weswegen ich mir keine Ruhe gegönnt hatte. In der Nacht hatte ich alle Heileranfragen übernommen die es gab und somit meinen zwei jüngeren Mitheilern ein al eine ruhige Nacht geschenkt.
Anschließend hatte ich mich in mein Arbeitszimmer verzogen.
Auf das vollgeschriebene Blatt vor mir starrend ignorierte ich meine Umgebung.

Ich ließ mich von einem Wächter direkt vor die Schule beamen. Da das Gebäude selbst ja geschützt war, musste ich also noch ein Stück laufen. Ausnahmsweise war ich mal nicht froh, dass der Heiler nicht in seiner Wohnung war, da ich somit einen längeren Weg hatte. Vor seinen Arbeitszimmer blieb ich gar nicht erst stehen, sondern trat direkt ein. Ob mich die Sekretärin rauswerfen würde oder nicht, war mir so ziehmlich egal.

Schon seit Stunden hatte die Sekretärin Feierabend gemacht, was mir nicht ein Mal aufgefallen war.
Auch Kai bemerkte ich nicht, da ich meinen Blick nicht vom Blatt nahm sondern weiterhin ins Leere starrte. Was ich in der alten Sprache auf das Papier geschrieben hatte, wusste ich eh längst auswendig.

Überrascht sah ich Beor an und schloss leise hinter mir die Tür. Als ich bemerkte, dass er sich noch immer nicht rührte, ging ich zum Schreibtisch und setzte mich ihm gegenüber auf den Stuhl. Eine Weile sah ich Beor schweigend an, ehe ich mich deutlich räusperte um auf mich aufmerksam zu machen.

Überrascht hob ich meinen Kopf, sah Kai dann erstaunt an. "Oh.. guten Abend" grüßte ich den Vogelmenschen recht leise. So ganz verstand ich nicht woher er kam, hatte nämlich nicht gemerkt dass er hier war.

,,Guten Abend´´, grüßte ich zurück und sah den Heiler an. ,,Komme ich ungelegen?´´, fragte ich schließlich und sah dabei kurz zu dem Pergament.

Das Papier zusammenrollend schüttelte ich den Kopf. "Tust du so gut wie nie" entgegnete ich, legte dann das Papier in meine Schublade. "Womit kann ich dir helfen?" erkundigte ich mich bei ihm, faltete dabei wieder die Hände vor mir. Allerdings stützte ich dieses Mal nicht den Kopf darauf.

,,Nachuntersuchung? Und ich wäre dir äußerst dankbar wenn du was gegen Schmerzen hättest´´, antwortete ich und fuhr mir kurz mit der Hand, mit den nicht verbundenen und gebrochenen Arm, durch die Haare.

"Natürlich" stellte ich fest, sprang dabei sofort auf. Meine Tasche auf den Tisch hebend fischte ich erst Mal eine kleine Flasche heraus, sah dabei nicht Mal hin. Da ich oft nicht viel Zeit hatte wenn ich arbeitetete und viel auf dem Spiel stand, waren die Flaschen alle samt von meinem Sohn selber hergestellt welcher dafür sorgte dass diese nicht nur unterschiedlich aussahen sondern sich auch unterschiedlich anfühlten.
Kai die Flasche entkorkend hielt ich ihm diese hin. "Hier, trink aus. Hilft erst Mal gegen die Schmerzen" erklärte ich dem Vogelmenschen, versuchte dabei nicht schuldbewusst drein zu sehen. Daran hatte ich immerhin denken müssen.