Wie immer hatte ich mich aus der Schule geschlichen und wieder in den Wald versteckt. Wobei versteckt dieses mal nicht passte,ich hatte lediglich einen kühlen rt gesucht, andem man es aushalten konnte. So war es auch gekommen, dass ich mich nahe eines Flusses gesetzt hatte. Und das, obwohl ich eigentlich kein Wasser mochte. Zumindest nicht wenn es darum ging, zu baden oder wenn es regnet. Ansonsten mochte ich das Wasser sehr gerne, zumal ich dort immer gut mit meinen Illusionen üben konnte. Hier viel mir immer am meisten ein, weswegen ich an solchen Orten immer die fantasievollsten Wesen erschuf. Allerdings waren sie nie größer als meine Hand. Ich fand es zu gefährlich, vor allem, weil es meisten Mischwesen oder ganz neu ausgedacht waren. Und die in größer... das war mir noch zu gefährlich, schließlich könnten sie außer Kontrolle geraten.
Fasziniert beobachtete ich daher einen Minidelfin mit langen, schleierähnlichen Flossen wie ein Fisch, der zudem aus mehreren vielen Rottönen schimmerte und schlagenähnliche Augen.

Nur zufällig war ich auf Fenryls Aura gestoßen - spionierte ihm ja nicht nach. Kurz nur stutzte ich, immerhin war ein Fluss der letzte Ort an dem ich ihn erwartete.
Leise auftretend bewegte ich mich durch den Wald, bemerkte aber bald dass ich mich geirrt hatte. Fenryl war nicht im Wasser sondern nur am Flussufer.
Ein Stück von ihm entfernt blieb ich schließlich stehen und beobachtete ihn etwas, merkte nebenbei wie ich ruhiger wurde. Im Wald hielt ich mich einfach immer gerne auf.

Erst als ich mich leicht gegen einen Baum direkt hinter mir lehnte, fiel mir das Geschöpft im Wasser auf. Fasziniert beobachtete ich den Delfin. 'Echt?' wunderte ich mich wobei mein Blick nur kurz zu Fenryl pendelte. 'Nein, eindeutig eine Illusion von ihm.. aber schon wieder so echt' dachte ich, machte nebenbei auch keine Anstallt das Staunen in meinem Gesicht zu verstecken.

Da mir der kleine Fluss bald zu langweilig wurde für den Delfin, dachte ich kurz nach, bevor sich anstelle des Flusses bald ein kleines Meer mit Bucht und Wellengang bildete. Ich wusste selbst wie blöd es ist allein zu sein, was wohl der Grund war, warum ich für den Delfin noch eine Spielgefährtin ausdachte und eine Meerjungfrau kurz darauf neben ihn schwamm. Ich dachte natürlich, dass es auch keine Meerjungfrauen gibt, schließlich hatte ich noch keine gesehen und hielt auch das für ein Märchen, genauso wie noch andere Wesen.
Leise seufzend, aber zufrieden, streckte ich mich im Gras aus und sah zum Himmel.

Verdutzt sah ich drein, schmunzelte dann. "Guten Tag Fenryl" grüßte ich den Katzenmenschen schließlich - wenn auch leise. Ich wollte ihn ja nicht erschrecken. "Stellt dass junge Mädchen da unten irgendwen da den ch kenne?" setzte ich fragend hinzu.

Als ich plötzlich Beor hörte, zuckte ich erschrocken zusammen, wenn auch nur leicht. Sofort setzte ich mich wieder auf und sah kurz zum Wasser, ehe ich den Heiler wieder ansah. ,,Bestimmt nicht, schließlich gibt es sowas doch gar nicht´´, antwortete ich.

Erstaunt sah ich drein. "Darf ich mich setzen?" erkundigte ich mich erst Mal, war aber doch jetzt neugierig. "Wie kommst du darauf, dass es keine Meermenschen gibt?" hakte ich dann nach.

Ich nickte zu seiner Frage und sah wieder aufs Wasser. ,,Keine Ahnung, hab bisher noch keinen gesehen und außerdem sind das bestimmt auch nur Vorstellungen von betrunkenen Seefahrern´´.

Leicht schüttelte ich den Kopf, lächelte ihn dabei aber freundlich an. "Doch Meermenschen gibt es... lass Mal sehen... hmm, wenn du willst könnte ich dich zu Amigo Hiwatari mitnehmen. Er ist jetzt bestimmt grad im Wasser" bot ich ihm an, beobachtete dabei weiter neugierig die Landschaft vor uns.

Überrascht sah ich Beor an. ,,Es gibt Meermenschen?´´, fragte ich erstaunt. ,,Gibt es dann auch Drachen, Phönix und Greifen?´´, fragte ich nach. Dass es Vampire und Werwölfe gab wusste ich und die beiden würde ich ganz bestimmt nicht im Dunkeln sehen wollen.
Unschlüssig, ob ich das Angebot annehmen sollte, dachte ich noch nach, nickte aber schließlich.

"Drachen gibt es - sowohl Wegbegleiter als auch freie. Phönixe auch... wenn du willst kann ich nachfragen ob wir die besuchen können" bot ich ihm an, stand dabei auf. "Ach ja und Greife auch" setzte ich gleich hinzu, sah dabei auf die Fläche vor mir hinaus. "Was passiert mit denen jetzt?" hakte ich schließlich zögernd nach.

,,Ok´´, sagte ich erfreut und lächelte leicht- Gut gelaunt stand ich auf und sah bei seiner Frage kurz zu den beiden Geschöpfen, die mittlerweile eigenständig im Wasser tummelten. Gleich darauf verschwanden sowohl die Wesen, wie auch das Meer. ,,Im Grunde passiert mit denen nichts, ich lasse sie einfach wieder verschwinden´´, antwortete ich.

"Ist echt erstaunlich" mumelte ich vor mich hin, rief nebenbei nach einem Wächter. Zeitgleich streckte ich meinen Geist aus und zwar nach Kai. 'Kai? Würde es dir etwas ausmachen wenn Fenryl sich deine Wegbegleiterin ansieht?' erkundigte ich mich freundlich in Gedanken hinein, ehe ich gleich darauf Amigo fragte ob wir kurz vorbei schauen konnten.

'Wenn ihr sie findet nicht. Weiß grad selbst nicht wo sie wieder rumturnt, dürfte aber irgendwo auf dem Grundstück sein. Übersehen kann man den roten Federball ja nicht', antwortete Kai in Gedanken, während er gemütlich draußen saß und seine Arbeit dort auf den Terrassentusch verteilt hatte.
,,Was ist erstaunlich?´´, fragte ich neugierig nach, sah Beor dabei an.

"Was du alles schaffst mit Illusion zu... nun, erschaffen" gab ich ehrlich zu, bedankte mich nebenbei in Gedanken bei Kai.
Zeitgleich nannte ich dem Wächter unser Ziel, der daraufhin seine Hände auf unsere Schultern legte um uns nach New York zu beamen.

(Weiter in der Villa der Familien Hiwatari und Ivanow? )

Seitdem ich wusste, dass es auch Drachen gab, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um etwas zu erschaffen, was es so direkt nicht gab und trotzdem so beeindruckend wie ein Drache war. Seit ich den Meermenschen Amigo und den Phönix gesehen hatte,hatte ich auch nichts mehr erschaffen, sondern arbeitete lieber an meinen mentalen Fähigkeiten und beute meine Fantasie aus.
Um genügend Inspiration zu kriegen, hatte ich mich dicht in den Wald der Schule zurück gezogen und verbrachte die heißen Tage auf der Lichtung. Da es aber zu warm war, sprang ich mit den Klamotten in den Fluss. Auch wenn ich ein Katzenmensch war und Wasser hasste, an solchen Tagen war es einfach angenehm eine Erfrischung zu haben auch wenn die Klamotten dann einen so nervig an der Haut klebten.