Da ich die freie Zeit in den Ferien nutzen wollte um den Bestand an Kräutern in meinen Vorat wieder aufzufrischen, war ich schon am Morgen aufgestanden und hatte das Haus verlassen. Damit Alasdair sich keine Sorgen machten, hinterließ ich ihm eine Nachricht, dass ich zum Abendessen wieder zurück sei. ´´Na hoffentlich verhungert er mir bis dahin nicht´´, dachte ich schmunzelnd, während ich durch den Wald streifte. Außer einen Messer für die Kräuter hatte ich nichts an Waffen bei mir, ich war sowieso miserabel im Nahkampf und brachte es nur im Distanzkampf. Aber um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, achtete ich lieber darauf, dass mich niemand sah.
Ich zog die Kapuze von meinen Cape etwas tiefer ins Gesicht und ging in die Hocke als ich eines der gesuchen Kräuter fand. Da diese eine der wenigen Giftigen war, ging ich äußerst vorsichtig und konzentriert vor. Ich achtete daher nicht auf meine Umgebung, sondern nur auf die Pflanze. Zwar hatte ich immer ein Gegenmittel bei mir, aber die Säure der Pflanze brannte zudem noch auf der Haut und auf die Schmerzen konnte ich gut verzichten.

"Na wen haben wir denn da. Bist du nicht dieser Laufbursche von diesen reudigen Straßenköter?", fragte mich plötzlich eine tiefe Männerstimme direkt hinter mir. Ich umfasste den Griff des Dolches fester und wollte mich zu den Fremden umgedreht haben, als er mich gleich darauf am Cape zurück riss. Ich stolperte nach hinten und landete auf den weichen Waldboden.
,,Ich hab keine Ahnung von wen ihr redet´´, entgegnete ich nicht gerade freundlich und sah den Mann warnend an. Dieser schien mit meiner Anteort gar nicht zufrieden zu sein, denn seine große Hand schloss sich um meinen Hals und hielt mich so auf den Boden gedrückt.
"Sag uns sofort wo Alas ist", forderte der Mann mich auf und drückte mit der Hand fester zu.
,,Gar nichts werde ich´´, entgegnete ich und schlug ihm mein Messer in die Seite. Der Mann jaulte auf und ließ sofort von mir ab. Schnell rollte ich mich zur Seite und sprang auf, sah dabei gerade noch wie er das Messer aus seiner seite zog. Damit hatte ich gerade eben zwar meine einzige Waffe verloren, aber das war es mir wert gewesen, obwohl ich seine Hand noch deutlich auf meinen Hals spürte. Durch meinen Angriff schien der Mann nur noch verärgerte zu sein und zog einen Dolch aus seiner Tasche. Ich tritt einen Schritt zurück und stieß gegen einen weiteren Mann, der ohne zu zögern meine Arme packte und diese auf den Rücken zusammen hielt. Ich war zwar nicht klein, aber die beiden Männer waren beide größer als ich und auch kräftiger gebaut. Von ihren Körperbau konnten sie es wohl mit Alasdair aufnehmen, schätzte ich zumindest.
"Du kleines Miststück, du wirst uns sofort sagen wo wir diesen Köter finden", wies mich der erste an und hielt mir drohend seinen Dolch an die Kehle. Schweigend sah ich ihn an. Anstatt zu antworten, spuckte ich ihm dreist ins Gesicht. Unter keinen Umständen würde ich auch nur einen Ton von mir geben. Ich biss die Zähne zusammen als der zweite Mann, der mich festhielt, mir sein Knie in den Rücken rammte. Ich wandt mich und versuchte mich aus den Griff zu lösen und sah dabei aus den Augenwinkeln, wie der Erste mit der Faust ausholte und auf meinen Kopf zielte. Gerade noch so löste ich mich aus den griff und sprang sofort zur Seite und rollte mich ab. Das leise Stöhnen von einen der Beiden sagte mir, dass der Zweite den Schlag abbekommen hatte.
Ich drehte mich um und sah zu den Beiden Männern. Mein Messer fand ich nicht und ich hatte auch keine Zeit zu suchen, denn auch der zweite Mann holte eine Waffe heraus und kam gemeinsam mit seinen bereits verletzten Kumpel auf mich zu. Ich schluckte schwer und hoffte auf günstige Momente, denn unbewaffnet gegen zwei Männer solcher Statur im Nahkampf brauchte ich sehr viel Glück.

(komme um 20 Uhr wieder)

'O.k., allmählich reicht es ja' dachte ich, war gerade dabei durch den Wald zu joggen. Mir fiel es schwer, mich dabei zu beschränken - dabei wollte ich heute eigentlich noch bei Lian vorbei schauen um zu sehen, wie es ihm geht.
Während ich allmählich langsamer wurde, hörte ich von weiter vorne etwas. Innehaltend lauschte ich. Sobald ich aber die Stimme meines Vaters hörte kam ich langsam näher. Fassungslos blieb ich kurz stehen, ehe ich kaum hörbar knurrte.
Lange nachdenken war momentan nicht meine Stärke - so wie es zumeist nicht meine Stärke war. Daher sah ich mich um, hob einen faustgroßen Stein hoch und schleuderte diesen auf den Mann, der am weitesten von meinem Vater entfernt war. Ohne zu zögern schoß ich gleich darauf aus dem Gebüsch, wollte eigentlich den zweiten Mann angreifen - das Messer bemerkte ich dabei gar nicht.

Als der Mann von einen Stein getroffen wurde, rappelte ich mich wieder auf und sah kurz zurück, glaubte im ersten Moment, dass Alasdair da wäre. Als ich aber Damien sah, erschrack ich. Es kostete mich Mühe um mich so zu konzentrieren, dass ich meinen Sohn in Gedanken ansprechen konnte. 'Damien verschwinde sofort von hier', wies ich ihn ernst an, wollte nicht dass ihm auch noch was passierte.

'Nein' knurrte ich in Gedanken, riss dabei den zweiten Mann zu Boden - dass dabei sein Messer meinen Arm streifte bemerkte ich gar nicht. Da der Mann aber doch stärker war als ich, stieß er mich von sich. Als er sich aufrappelte, trat ich gegen dass Knie des Mannes und wollte mich eigentlich mit meinem verletzten Arm vom Boden abstoßen. auch wenn dies normalerweise einfach war, musste ich jetzt aber feststellen, dass mein Arm nicht so wollte wie ich.

'Damien verschwinde jetzt sofort!', fauchte ich in Gedanken. Als der Mann sein Messer fester umgriff und Damien angreifen wollte, stürzte ich mich auf den Mann, mir war es egal, adss er stärker war, ich wollte nicht dass meinen Sohn was passierte.

'Nicht ohne dich' protestierte ich, stand dabei etwas umständlich auf. Unbemerkt von mir rappelte der andere Mann sich wieder auf, wenn auch etwas schwankend. Sichtlich wütend griff er mich von hinten her an. Die Zähne zusammen beißend stolperte ich vorwärts, drehte mich dabei um und versuchte stehen zu bleiben.

'Dann lass uns... fliehen', sagte ich in Gedanken, unterbrach nur ein Mal den Satz als mich die Faust des Mannes an der Schläfe traf. Benommen stand ich auf und benutzte meine erste Magie Frost um die Männer wenigstens für kurze Zeit einzufrieden. Inzwischen war es im Wald dunkel genug um fliehen zu können.

Das Messer Mal wieder nicht bemerkend warf ich mich vorwärts auf den zweiten Mann, antwortete dabei nicht auf die Aussage meines Vaters - immerhin konnte ich nicht weg, bis auch der zweite Mann irgendwie abgelenkt war.

Ich biss meine Zähne zusammen und zerrte Damien auf die Beine und mit mir mit. In solchen Momenten wünschte ich, dass mich mein Wegbegleiter nicht verlassen hätte, die Hilfe von ihn hätte ich gur gebrauchen können.

Meinen Vater hinterher stolpernd versuchte ich hastig mich richtig zu bewegen um nicht zu fallen. Schweigend versuchte ich dann neben meinem Vater her zu laufen. Weil das Blut in meinen Ohren so laut rauschte, konnte ich auch nicht hören, ob wir verfolgt wurden.

Ohne auf die Schmerzen zu achten, rannte ich weiter, hinkte dabei auch leicht. Ich setzte aber weiterhin meine Magie ein, um einen größeren teil des Waldes einzufrieren und es unseren Verfolgern noch schwerer zu machen

Besorgt sah ich kurz zu meinem Vater, was aber keine gute Idee war - so übersah ich nämlich eine Wurzel auf dem Weg. Stolpernd landete ich auf dem Boden, stieß nebenbei mit dem Rücken und speziell mit dem wie ein schuhgeformten blauen Fleck gegen den Baum.

,,Damien´´, stieß ich erschrocken aus und blieb sofort stehen und half ihm vorsichtig auf. ,,Gehts noch?´´, fragte ich besorgt. Wäre er nicht größer als ich, hätte ich meinen Sohn schon längst hochgehoben und zur Schule getragen.

"J..." fing ich an, spürte dabei, wie ein Messer direkt an meiner Wange vorbei zischte und hinter mir im Baum landete. Hastig sah ich zurück, entdeckte dabei die einen der zwei Männer - wenn jetzt auch waffenlos.

Erschrocken riss ich die Augen auf als das Messer so dicht an Damien vorbei zischte. Wütend knurrte ich, auch wenn ich kein Wolfsmensch war und zog das Messer aus den Baum. ,,Geh sofort zurück zur Schule und am besten gleich zu Beor und keine Wiederrede´´, wies ich Damien mit einer ungewöhnlichen Strenge in meiner Stimme an, während ich mit dem Messer genau zielte. Ich warf es schließlich zurück und hörte gleich darauf einen spitzen Aufschrei. ´´Mit einen Auge zielt es sich beim nächsten Mal schlechter´´, dachte ich und drehte mich um.