'Ok.... und inwiefern?', fragte ich nach, wusste ehrlich gesagt nicht wieso Amigo so rumdruckste. Klang doch überhaupt nicht schlimm, dass ich an die Decke gehen würde.

"Was heißt hier inwiefern?" grollte ich hörbar wenig begeistert, blieb dabei angespannt sitzen wo ich war. Als die Kleinen aufsahen lächelte ich sie beschwichtigend an. 'Die kleine ist irgendwann in dem Zeitraum gezeugt worden, in dem ich auch mit ihrer Mutter geschlafen hab' murrte ich, leicht schmollend. 'Noch dazu von meinem Onkel oder einem Cousin'

Irritiert sah ich Amigo an, verstand das ganze nicht. Dass er mit der Frau auch noch geschlafen hatte war mir klar, aber er hätte das nicht nochmal extra erwähnen müssen. 'Jetzt versteh ich gar nichts mehr', sagte ich, verschwieg aber, dass die Info bezüglich seinem Verhältnis zu ihr nicht nötig gewesen wäre.

'Sie hat mich betrogen' murrte ich. Nicht dass ich es anders wollte aber es störte mich doch sehr dass sie nebenbei noch mit jemand anderem geschlafen hatte. 'Und schlimmer noch mit diesem... diesem' fuhr ich fort, ehe ich ins Porutgiesische kippte und mich hörbar aufregte. 'Aber eigentlich ging es um etwas anderes... ich wollte dir nur sagen dass es noch einen Familienzweig von mir gibt mit dem aber keiner Kontakt zu haben hat.'

Als Amigo sich auch noch so aufregte und sagte, dass sie ihn betrogen hatte, grummelte ich im Russischen eine Salve von Schimpfwörtern und Flüchen runter, allerdings sehr leise. Die Nachricht von seinen Familienzweig, zu dem kein Kontakt besteht, überraschte mich dafür aber. 'Möchtest du mehr darüber erzählen?', fragte ich ihn nach und strich sanft über seinen Arm.

'Nein und mit denen hat keines meiner Kinder Kontakt zu haben' erklärte ich, sah meinen Mann dabei finster an.

Schweigend akzeptierte ich dies, küsste Amigo dann beschwichtigend auf den Nacken. "Ich liebe dich", raunte ich ihm zu.

Iritiert sah ich meinen Mann an. "Wie kannst du nur so ruhig sein?" murmelte ich, aber längst beschwichtigt. Sacht lehnte ich mich wieder an ihn.

"Naja, du möchtest nicht darüber reden und ich akzeptiere das. Ist mir schließlich nicht unbekannt, wenn man mit einem Teil der Familie nichts zutun haben will und für sowas gibt es immer die unterschiedlichsten Gründe", antwortete ich und sah Amigo direkt an. "Oder soll ich dich nachbohren?", fragte ich schmunzelnd.

Leicht küsste ich ihn auf den Hals, seufzte dann zufrieden. "Danke" murmelte ich schließlich, sah ihn dabei aber nicht an.

"Nicht dafür", sagte ich leise und fuhr mit einer Hand sacht durch seine Haare. "Was hast du eigentlich so alles heute gemacht?".

"Hmm?" murmelte ich hörbar abgelenkt, saß dabei längst mit halb geschlossenen Augen da und genoss seine Anwesenheit. "Nun... äh was ich heute egmacht hab? Heute vormittag war Isai da und wollte was wissen und danach bin ich eigentlich schon raus gegangen mit den Kleinen... und oh die Kleinen sollten übrigens rein"

"Stimmt, es wird kalt", stimmte ich zu und stand auf, setzte Amigo dann vorsichtig ab. Da es mittlerweile dunkler war, schob ich auch die Kaputze zurück.

Nur widerstrebend löste ich mich von ihm, hob dafür aber die Zwillinge erst Mal auf - war ja nicht gut wenn sie so lange hier in der Kälte blieben.

Vorsichtig hob ich unseren Jüngsten auf und lief mit Amigo zurück zur Wohnung.