,,Schlaf du auch gut´´, sagte ich und lächelte Timo an. Als er jedoch aus den Fenster sprang, stand ich sofort auf und eilte erschrocken zum Fenster. Ich beruhigte mich aber als ich sah, dass sein Drache ihn aufgefangen hatte. Ich blieb so lange am Fenster bis ich Timos Drachen nicht mehr sah. Erst dann schloss ich das Fenster und legte mich ins Bett.

(danke, schlaf du auch gut)

Nach den ganzen Tagen, in denen Amigo im Krankenhaus war und keiner so richtig wusste, wie es weitergehen würde, war ich froh und erleichtert, dass er wieder zu Hause war. Natürlich musste dies auch gebührend gefeiert werden undzwar jetzt. Da meine Geschwister aber anscheinend zu müde waren und ich Yuriy nicht mitnehmen wollte um trinken zu gehen, fragte ich Mark. Er schien von uns allen am ausgeschlafesten.
Genau deswegen hatte ich ihn auch gestern nachgefragt.

Aber bereits heute erschien mir diese Idee alles andere als gut gewesen zu sein. Der schlimme Kater war davon noch am erträglichsten, viel schlimmer fand ich die Erkenntnis über den Morgen danach.
Gleich nach der Schule, ich hatte mich trotz allem dahin gequält, suchte ich Miguel.

Den ganzen Vormittag über war ich nicht ansprechbar - lies den Unterricht einfach so an mir vorbei ziehen und bemerkte nicht Mal meine Geschwister.
Sobald die Schule um war, hatte ich mich nach Hause gebeamt um kurz bei amigo vorbei zu schauen.
Danach stand ich recht ratlos vor seinem Zimmer. Falls wir Hausaufgaben aufgehabt hatten, so hatte ich diese jedenfalls nicht mitbekommen - hätte sie selbst wenn sie mir bekannt gewesen wären eh nicht gemacht.

Sobald ich Miguels Aura spürte, lief ich zu ihn. 'Miguel? Hast du Zeit? Ich glaub ich hab ganz schön großen Mist angestellt', sprach ich meinen kleinen Bruder in Gedanken an.

'Klar hab ich Zeit' entgegnete ich, lief dabei in die Richtung meines Zimmers. 'Sollen wir in mein Zimmer?' setzte ich hinzu, registrierte dabei erst seinen zweiten Satz. 'Was ist los? Bist du verletzt?' erkundigte ich mich sofort besorgt.

'Nein, verletzt nicht, aber den Kater dafür hab ich verdient', antwortete ich und lief zu Miguels Zimmer. Ich blieb vor der Tür stehen und sah mich kurz um, ehe ich eilig eintrat. ,,Hast du Mark schon gesehen?´´, fragte ich meinen Bruder dann sofort. Nicht, dass der eine völlig andere Version erzählt hat.

Verwirrt schloss ich hinter Justin die Tür. "Nein, natürlich nicht - immerhin hatten wir bis gerade Schule und er fährt doch eh wieder Fahrrad" erinnerte ich ihn, musterte ihn dabei weiterhin unruhig.

,,Hoffentlich fährt er dann noch lange´´, murmelte ich und lief unruhig auf und ab. ,,Erschieß mich bitte nicht wenn du das hörst, ich wollte es schließlich, ich war so betrunken, dass ich eigentlich kaum noch was weiß´´, sagte ich durcheinander, merkte dabei nicht mal, dass Miguel ja noch nicht wusste was eigentlich passiert war. ,,Scheiße, wenn Papa das rauskriegt... Muss ich jetzt eigentlich ins Gefängnis? Schließlich ist es ja strafbar´´.

"Was habt ihr gemacht?" erkundigte ich mich unruhig, trat dabei auf Justin zu. Recht verwirrt sah ich ihn an, verstand gerade einfach nichts.

Allein schon die Frage von Miguel brachte mich zum stehen. ,,Wenn ich das mal genau wüsste´´, sagte ich und sah ihn unruhig an. ,,Ich weiß es nicht mehr so genau, ich weiß nur, dass ich heute zwar in meinen Bett aufgewacht bin und Mark neben mir lag. Bitte verlang jetzt nicht noch Einzelheiten. Ich weiß die zwar nicht, aber ich kann es mir leider denken´´, setzte ich hinzu und lief wieder auf und ab.
Tatsächlich konnte ich mich noch daran erinnern wie mit jedem weiteren dieser Mischgetränke mit Wodka die Stimmung stieg und wir ausgelassen gefeiert haben. Aber anstatt im Rausch irgendwen im Babylon zu suchen, war es irgendwie dazu gekommen, dass ich Mark recht nahe gekommen war, zu nahe für meinen Geschmack. Es rührte sogar durch einen Streit, wir hatten uns wegen irgendwas gestritten und gezofft, bevor wir uns geküsst hatten.
Aber all zu viel wusste ich danach nicht mehr, weswegen ich auch glaubte, als ich nackt neben Mark aufgewacht war, dass ich mit ihm geschlafen hatte. Dass es aber nicht so war, wusste ich nicht. So viel hatte zwar nicht mehr gefehlt, aber trotzdem war es nicht soweit gekommen.

"Was?" entgegnete ich ungläubig, lies mich gleich darauf schwer auf mein Bett fallen. Mit großen Augen sah ich zu meinem Bruder auf - wusste ausnahmsweise nicht was ich dazu sagen sollte. Langsam breitete sich eigentlich enttäuschung über meine zwei großen Brüder in mir aus, die mir allerdings noch immer zu keinen Worten verhalf.

,,Wie gesagt, ich weiß nicht was passiert ist, das ist die Wahrheit´´, verteidigte ich mich und sah Miguel panisch an. Mit einen mal hatte ich Angst, dass er es sofort unseren Vätern sagen würde, oder nie wieder ein Wort mit mir sprach. ,,Scheiße, ich wollte das doch noch nicht mal, das ist doch klar´´.

"und wieso hast du dann?" entgegnete ich, konnte aber nicht anders als aufzustehen und meinen Bruder zu umarmen - wenn er so panisch drein sah konnte ich eben nicht anders. Egal was er tat, er war immer noch mein großer Bruder.

,,Das weiß ich doch nicht, ich weiß überhaupt nicht mehr was wieso geschehen ist. Ich wollte eigentlich nur Feiern und etwas trinken, dabei habe ich es mit den Alkohol wohl deutlich übertrieben´´, murmelte ich durcheinander.

Kurz hielt ich Justin an mich gedrückt, lies ihn dann wieder los um mich erneut aufs Bett zu setzen. "Eindeutig" entgegnete ich einfach nur knapp, suchte nebenbei nach Marks aura um raus zu finden wo er steckte.