,,Hi´´, grüßte ich Miguel und zündete die Zigarette an. ,,Setz dich´´, bot ich ihn an, stand sogar auf und öffnete ein Fenster.

(ok, bis gleich)

Mich auf einen Stuhl setzend beobachtete ich Mark kurz. "Wollt mal vorbeischauen was du so machst" erklärte ich schließlich.

,,Also momentan mache ich nichts, außer gleich noch Musik zu hören´´, sagte ich und ging wieder zum Bett und setzte mich drauf. Genüsslich zog ich an der Zigarette und blies den Qualm wieder aus. ,,Und was machst du gleich?´´, fragte ich dann.

Leicht zuckte ich mit der Schulter, wusste es einfach nicht. "Schlafen" riet ich schließlich. Zwar hatte ich wesentlich mehr als mein Vater Kai geschlafen, aber dass auch nur weil mir ständig die Augen zugefallen waren.

,,So müde?´´, fragte ich nach und sah Miguel überrascht an. ,,Was zu trinken?´´, fragte ich ihn, als mein Blick auf die Flasche fiel.

"Ja... und gerne" erwiderte ich ehrlich, hielt dabei ein Gähnen zurück. "Ich glaub nur die wenigsten haben wirklich geschlafen"

,,Stimmt´´, gab ich Miguel recht. Ich selbst hatte auch nicht viel geschlafen, aber anscheinend mehr wie er. Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und reichte ihm die Flasche. Warum Gläser benutzen, wenn normalerweise eh nur ich aus der Flasche trank? An mein eigenen Verhalten merkte ich aber deutlich, dass ich in einer ganz anderen Gesellschaftsschicht aufgewachsen bin wie Miguel. Mir fehlte der Sinn für teure Sachen, weswegen ich auch im Zimmer rauchte.

Verdutzt sah ich die Flasche an, zuckte dnan leicht mit der Schulter. Diese öffnend nahm ich erst Mal einen Schluck, stellte sie danach dann wieder - verschlossen - zur Seite. "Wenn ich dir einen Tipp geben darf: In der Villa wird normalerweise nicht geraucht" informierte ich meinen großen Bruder Mal lieber.

,,Dachte ich mir irgendwie schon´´, sagte ich und prüfte kurz nach, wie viele Zigaretten noch in meiner Schachtel waren. Immerhin hatten wir schon den 18. und mein Geld wurd langsam knapp. ,,Bei den ganzen Sportlern ist das irgendwie logisch. Nicht zu vergessen die Kleinen hier´´.

"Vor allem die Kleinen" bekräftigte ich meine Aussage, beobachtete Mark dabei. "Dass rauchen ungesund ist muss ich dir nicht erst erklären, oder?" hakte ich nach, stand dabei auf und drehte den Stuhl um. Mich wieder setzend stützte ich mich mit den Armen auf der Rückenlehne ab.

Ich schmunzelte leicht als er das sagte. ,,Brauchst du nicht, das weiß ich wohl´´, antwortete ich und sah mich kurz im Zimmer um. ,,Ich weiß, so ein Vorschlag erwartet man nicht gerade von mir, aber sobald die ganze Sache einigermaßen gegessen ist und es Amigo wieder gut geht, sollten wir vielleicht mal am Strand grillen. Alle zusammen´´, schlug ich vor. Amigo kam mir nämlich so vor, als wäre er ein richtiger Familienmensch und die haben an einen gemeinsamen Grillabend sicherlich Freude.

Recht ungläubig sah ich Mark an. "Stimmt, den Vorschlag hätt ich echt nicht von dir erwartet - aber ist ne gute Idee. Eigentlich wollten wir dass Mal mit noch einigen Freunden, aber nur Mal die Familie tät uns allen sicherlich gut" stimmte ich ihm nickend zu, lies dabei unerwähnt dass es sich bei den einigen Freunden um die ganze Familie Breaol Abr Aiedail handelte - also um recht viele Leute.

,,Mit noch ein par Freunden?´´, fragte ich und war nun hellhöhrig. Da war meine Aufmerksamkeit natürlich geweckt. ,,Warum nicht, mit Freunden macht es bestimmt noch mehr Spaß und die Familie ist ja im Urlaub noch lange genug unter sich´´, sagte ich und sah Miguel neugierig an. ,,Zu den Familienfreunden zählt nicht zufällig auch dieser kleine Fahrlehrer mit den schwarz-blonden Haaren?´´, fragte ich, meinte natürlich Timo. Auch wenn ich ihn bis jetzt nur ein mal in der Garage gesehen hatte, ging er mir nicht aus den Kopf. Ich wusste aber dass er - leider - verheiratet war.

"Mark? Timo ist verheiratet" ermahnte ich meinen Bruder recht streng, klang dabei auch älter als ich war. Ernst sah ich Mark an. "Und zwar seit Jahren und glücklich" setzte ich vorsichtshalber hinzu, setzte mich dabei richtig hin. "Aber ja, Timo zählt dazu. Gemeint war die ganze Präsidentenfamilie" erklärte ich ihm schließlich.

,,Ich weiß ja dass er verheiratet ist, auch wenn es mir anders lieber wäre´´, sagte ich und nahm wieder eine Zigarette aus der Schachtel und zündete diese an. ,,Ich mach ja auch nichts, hab ihn ja nur dieses eine mal in der Garage gesehen. Gut, meine Gedanken sind nicht so keusch, aber hey, es sind nur Gedanken und was soll ich machen wenn ich den nicht mehr da raus kriege?´´, sagte ich offen und sah Miguel fragend an. Timo hatte es mir auf den ersten Blick angetan, wie man damals wohl gemerkt hatte.