,,Sobald die fertig bist, komm ins Wohnzimmer´´, sagte ich zui ihr. ,,Treppe wieder runter und dann einfach rechts´´, erklärte ich ihr lieber noch den Weg ins Wohnzimmer, während ich auf genau dieses Zimmer zu lief.

Auch dazu sagte ich nichts. Sobald ich endlich beim Bad war schlüpfte ich hinein und stellte die Tasche ab. Da ich keinen Schlüssel sah konnte ich die Tür nicht abschließen.
Kurz zögerte ich, legte dann aber frische Sachen raus. Ein Handtuch nahm ich mir einfach von meinem Onkel - hatte selber keines dabei.
Sofort trat ich unter die Dusche, lies mir aber doch Zeit, sobald ich das warme Wasser spürte.

Ich betrat das Wohnzimmer und sah kurz auf ein altes Wandgemälde über den Kamin. Das Gemälde zeigte eine große Burg in einer vegetationsreichen Umgebung. Im Hintergrund sah man noch deutlichen den großen Vulkan, der das Markenzeichen des Königreiches war - dem Königreich meines Vaters.
Ich ließ mich auf das Sofa nieder und sah gedankenversunken zu dem Gemälde. ´´War ja klar das Shamaliah das so machen würde, die konnte damals schon keine Verantwortung übernehmen´´, dachte ich und atemte tief durch. ´´Und was mache ich jetzt? An Platz und Geld mangeld es nicht, aber was sagen die anderen dazu?´´.

Aus der Dusche tretend griff ich nach einem Handtuch und trocknete mich ab. Dabei kreisten meine Gedanken um meinen Onkel. 'Wieso unterschreibt er mir das nicht?' wunderte ich mich, trocknete dann meine Haare so gut ich konnte ab.
Schnell schlüpfte ich dann in meine frischen Sachen udn räumte erst das Bad wieder auf und dann meine alten Sachen in ein Seitenfach der Tasche.
Kurz zögerte ich, hob die Tasche dann auf. Dabei biss ich aber die Zähne zusammen. Das Bad verlassend schleppte ich die Tasche nach unten und dann ins Wohnzimmer. Etwas ratlos blieb ich kurz an der Tür stehen und stellte die Tasche erst Mal ab.

´´So wie sie aussah, kann man sie unmöglich alleine lassen´´, dachte ich und lehnte mich im Sofa zurück und starrte die Decke an.

Leise räusperte ich mich, da mein Onkel mich nicht zu bemerken schien. Abwartend sah ich ihn. 'Also eines muss man lassen, schön ist das Haus ja schon eingerichtet' dachte ich anerkennend.

Als Sofie sich räusperte, sah ich sie an. ,,Fertig? Dann komm rein und setz dich´´, sagte ich zu ihr.

Nur widerstrebend hob ich die Tasche wieder auf und schleppte sie ins Wohnzimmer. Auf einem Sofa dass gegenüber von dem meines Onkels stand setzte ich mich, stellte vorher die Tasche ab. So unauffällig wie möglich schüttelte ich meine Hände aus. 'Eigentlich breuchte ich Handschuhe' dachte ich, während ich abwartend zu meinem Onkel sah. "Soll ich einen Stift holen?" schlug ich vor, da ich keinen hier sah.

,,Warum solltest du?´´, fragte ich und sah sie an. ,,Willst du etwa wirklich lieber irgendwo alleine wohnen, in einer Gegend, die zudem nichtmal sicher ist? Der Staat zahlt bestimmt nicht soviel Geld, dass du irgendwo am Park wohnen kannst´´, sagte ich.

"Der Staat wird gar nichts zahlen. Aber mit der Erlaubnis kann ich mich irgendeiner Gruppe anschließen. Immerhin gehöre ich nicht hierher, sondern nach Italien oder wenigstens Europa" erwiderte ich, war dabei aber doch erstaunt, dass er sich auch noch die Mühe machte nachzufragen.

,,Noch schlimmer, wie willst du überhaupt für dich alleine Sorgen? Und sag jetzt nicht, dass das geht, das Gegenteil hab ich ja gerade gesehen´´, entgegnete ich und sah sie an. ,,Ach noch Ansprüche stellen? Amerika ist zwar nicht Europa, aber so toll ich Europa nun auch wieder nicht. Gut, Italien ist die Stadt der Kultur, was ich auch schon öfters zu schätzen wusste. Ich hoffe doch mal, dass du nicht voreingenommen bist, was die Familie deiner Mutter angeht, Shamaliah verstand schon früher nichts von Verantwortung und ist lieber vor alles geflüchtet´´.

(muss nochmal weg, meiner Mutter helfen)

"Ich kann durchaus für mich sorgen" beharrte ich, blieb dabei recht steif sitzen. "Da ich bis vor einigen Stunden noch nicht in Amerika war kann ich dazu nichts sagen. Aber trotzdem gehör ich hier nicht hin - was soll ich hier auch? In Europa kenn ich wenigstens Schausteller denen ich mich anschließen kann und weis auch, wem man vertrauen kann" setzte ich hinzu.

,,Und warum meinst du, dass du nicht hierhin gehörst?´´, fragte ich ruhig und sah Sofie an.

Als mein Onkel auch noch nach fragte musste ich mich wirklich zurückhalten um nicht zu lachen. "Ist doch klar, immerhin kann ich hier drüben kein Geld verdienen - oder wenigstens nicht genug um über den Winter zu kommen" erklärte ich. 'Mal abgesehen davon, dass ich hier nicht rein passe. Hier scheinen einige Leute wirklich unfreundlich zu sein' dachte ich.

,,Wieso solltest du Geld verdienen um über den Winter zu kommen?´´, fragte ich leicht verwirrt.