Als ich aufsah bemerkte ich, dass Amigo sich gegen seinen mann gelehnt hatte.
"Wieso bestehen Sie überhaupt darauf?" erkundigte ich mich.

,,Du meinst, warum ich darauf bestehe, dass du eine vernünftige Zukunft bekommst? Nun, du bist eben eine Hiwatari und im Gegensatz zu deiner Mutter und deinem Großvater mütterlicher Seits, achte ich auf die Familie und entziehe mich nicht einfach so der Verantwortung´´, erklärte ich Sofie und strich Amigo dabei sanft über den Bauch.

"Ich bin keine Hiwatari" protestierte ich und schüttelte dabei energisch den Kopf - den Familienname meiner Mutter würde ich mir bestimmt nicht anhängen lassen. Kurz fuhr ich mir über die Augen, ehe ich den Kopf hob.

Amigo:
Weiterhin beobachtete ich das Mädchen, zog dabei leicht meinen Bauch ein und drückte mich gegen meinen Mann.

,,Doch, das bist du´´, sagte ich und sah sie an. ,,Von wem hast du eigentlich den Phönixanhänger?´´.

"Nein, bin ich nicht" beharrte ich, umschloss dabei aus Reflex den Umhänger. "Von meiner Großmutter."

,,Der Phönix ist nicht nur das Markenzeichen der Hiwataris, er ist auch sowas wie der schutzgott dieser Familie´´, sagte ich zu ihr.

"Erstens bin ich keine Hiwatari und zweitens ist der Phönix der Gott aller Vogelmenschen und kein Schutzgott einer einzigen Familie" erwiderte ich, lies dabei den Anhänger unter mein Shirt wandern. Da es mir aber gar nicht gefiel woran ich jetzt denken musste stand ich auf und griff nach meiner Tasche.

´´Ich glaub ich muss ihr die ganze Geschichte wohl morgen mal erklären´´, dachte ich, sagte aber nichts. ,,Du hattest bestimmt einen anstrengenden Tag hinter dir. Deine Sachen kannst du in deinem Zimmer auspacken und einräumen, die Haushälterin wird dir gleich noch was zu Essen bringen. Schlaf ruhig aus, es könnte morgrnfrüh nur etwas laut werden wenn die Kinder zur Schule gebracht werden. Ich selbst bin Vormittags im Büro, wenn etwas ist, kannst du mich bis 12 Uhr im Wirtschaftsministerium melden, man wird dich dann zu mir durchstellen. Essen und Trinken kannst du dir jederzeit nehmen, ich würde sagen dass wir dann morgen auch mal weiter sehen´´, sagte ich und sah Sofie an.

Anstatt irgendetwas dazu zu sagen hob ich mühsam die Tasche auf und trug sie aus dem Raum. Kurz spielte ich mit dem Gedanken jetzt gleich einfach durch die ´Haustür zu spazieren. Zwar hätet ich dann nicht den Zettel, dafür würde dass jetzt wohl kaum auffallen.
Nachdenklich starrte ich auf die Tür, stand aber so, dass man mich aus dem Wohnzimmer nicht mehr sah.

Während Sofia in der Eingangshalle stand und zur Tür sah, flog meine Wegbegleiterin Dranzer durch das offene Fenster in die Eingangshalle und ließ sich auf der Fensterbank nieder. Sie schüttelte ihr Gefieder und sah dann zu Sofie.
Derweil hob ich Amigo vorsichtig hoch und trug ihn nach oben, wählte dabei aber einen anderen weg als durch die Eingangshalle.

Während Sofie regungslos den Phönix beobachtete legte ich einen Arm um den Nacken meines Mannes und schmiegte mich an ihn. "Wie groß wird unsere Familie eigentlich noch?" erkundigte ich mich amüsiert.

Derweil drehte Sofie sich um und suchte ihr Zimmer auf. Zwar packte sie nichts aus, legte sich dafür aber gleich aufs Bett.

,,Ehrlich gesagt, kommt das ganz auf dich an´´, antwortete ich und sah Amigo schmunzelnd an.
Sofia folgend, begleitete Dranzer sie ins Zimmer und musterte das Mädchen neugierig.
Sobald ich das Schlafzimmer erreicht hatte, trug ich Amigo hinein und schloss die Tür mit einen leichten Fußtritt. Vorsichtig legte ich Amigo aufs Bett.

"Wieso dass?" erkundigte ich mich erstaunt, lies dabei meine Arme um meinen Mann gelegt. Lächelnd sah ich zu ihm auf.

Als Sofie merkte, dass der Phönix ihr gefolgt war wand sie ihren Kopf zu diesem. Traurig sah sie zu dem Phänix, ehe sie sich zusammen rollte. Den Anhänger fest umklammert fing sie leise an zu weinen.

,,Naja...´´, begann ich und legte mich zu Amigo und strich sanft über seine Wange. ,,Weil du von uns beiden doch die Mutterrolle übernimmst und es somit von dir abhängt´´, erklärte ich leise.
Als Sofie anfing zu weinen, flog Dranzer aufs Bett und landete neben dem Mädchen. Vorsichtig stupste der Phönix Sofie an. Dranzer hat es früher schon nicht gern gesehen jemanden weinen oder traurig zu sehen, sie musste jeden Trösten.

"Dass ich eigentlich zu alt bin Kinder zu kriegen scheinst du ja erfolgreich zu ignorieren" stellte ich fest, lächelte Kai dabei aber an. Leicht küsste ich ihn auf die Wange.

Als Sofie von Dranzer angestoßen wurde drehte sie sich zu dem Phönix um. Traurig weinte sie weiter, sah aber dabei zu Dranzer auf.