Ich lachte leise als sie das sagte. ,,Ich habe mir vor 15 Jahren extra eine sehr große Villa ausgesucht, es gibt noch Platz´´, antwortete ich und sah dann zu Amigo. ´´Eigentlich hatte ich ja den Platz auch für weitere Kinder verplant´´, fügte ich aber nur für mich in Gedanken hinzu.
Ich streckte meine Hand nach Amigo aus als er zu mir kam.

Mir war bewusst, dass Sofie uns beobachtete, doch lies ich mich davon nicht stören. Kais Hand nehmend setzte ich mich zu ihn, hatte vorher noch die Zeit genutzt um das Mädchen schnell zu mustern. 'Wo ist genau das Problem?' erkundigte ich mich in Gedanken. 'Das Mädchen gehört gefüttert, aber schleunigst'

'Sie will ja nichtmal hier bleiben so wie es aussieht', antwortete ich Amigo in Gedanken und sah ihn an. Vorsichtig hielt ich seine Hand fest und lächelte ihn an, ehe ich wieder zu Sofie sah.

'Aber dass ist doch unsinnig' protestierte ich. 'Wie lange ist sie den schon auf sich allein gestellt? Oder eher, warum kommt sie jetzt auf ein mal hier an und nicht früher?' erkundigte ich mich, wobei Sofie noch immer recht unschlüssig drein sah.

'Weil sie jetzt offensichtlich keinen mehr hat, der sich um sie kümmern kann', antwortete ich Amigo in Gedanken und sah ihn an. 'Ich kann den Zettel unterschreiben und ich bin nicht mehr verpflichtet für sie zu sorgen, allerdings bezweifel ich, dass das eine gute Idee ist', sagte ich und gab Amigo einen leichten Kuss auf die Lippen. 'Abend erstmal', fügte ich leicht lächelnd hinzu.
,,Achja, das ist übrigens mein Ehemann, er heißt Amigo´´, stellte ich Sofie meinen Mann vor und ging einfach mal davon aus, dass sie nicht all zu schockiert darüber ist, auch wenn sie in keiner Großstadt gelebt hatte und gleichgeschlechtliche Liebe oder gar Paare nicht kannte.

'Also unterschreibst du den Zettel einfach nicht' erwiderte ich, lächelte Kai dann an.

Derweil nickte Sofie einfach nur. "Wenn ich jetzt ja sage, wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass der Rest des Haushaltes zustimmt, dass ich hier bleiben kann?" erkundigte sie sich einfach Mal, wobei sie fragend zu Kai sah.

Ich dachte über ihre Frage kurz nach. ,,Ich würde sagen die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Einer von meinen Söhnen ist zwar äußerst frauenfeindlich, aber in der Familie und Freunden gegenüber hält er sich zurück´´, antwortete ich und sah Sofie an, strich dabei sanft über Amigos Handrücken. 'Oder was meinst du Amigo?'.

'Glaub schon, dass niemand etwas dagegen hat. Und mit Justin rede ich notfalls. Das Mädchen können wir doch nicht einfach gehen lassen - selbst wenn sie das will' erwiderte ich prompt, sah meinen Mann dabei ernst an.

Ich sah meinen Mann an und grinste dann. Sanft strich ich über seine Wange. 'Abgemacht. Ich hatte zwar eigentlich mit jüngeren Zuwachs gehofft, aber das Mädchen kann ich ja nicht so gehen lassen', sagte ich und sah Sofie an. ,,Ok, du kannst hierbleiben solange du willst, ich werde den Zettel nicht unterschreiben´´, sagte ich schließlich entschlossen.

"Aber" fing ich automatisch an und sah kurz auf den Zettel. Seit Jahren war ich schon nicht mehr länger als ein paar Wochen an ein und dem selben Platz geblieben. "Soll das auf ein Mal heißen, dass ich keine Wahl hab?" erkundigte ich mich dann, wusste nicht so ganz was ich davon halten sollte.

,,Sogesehen... ja, das stimmt´´, antwortete ich ruhig. ,,Ich werde der Haushhälterin gleich ausrichten, dass sie dir ein Zimmer fertig machen soll, in der Zwischenzeit solltest du schonmal was essen´´.

Aufmüpfig sah ich drein. "Das ist nicht fair" protestierte ich, kam mir jetzt irgendwie überrant vor.

,,Mhm... stimmt, in einer großen Villa zu wohnen, ein eigenes Zimmer zu haben, Taschengeld zu bekommen und die beste Privatschule New Yorks zu besuchen ist wirklich nicht fair´´, sagte ich sarkastisch und wies der Haushälterin an ein Zimmer fertig zu machen, sobald sie ins Wohnzimmer gekommen war.

So wie er das ganze darstellte klang dass wirklich nur lächerlich, deshalb ersparte ich mir eine weitere Aussage. Trotzdem verstand ich noch nicht, warum er eigentlich überhaupt so darauf bestand, dass ich hier blieb.
Kurz schwieg ich, wobei ich meinen Kopf senkte. "Wieso eigentlich?"

,,Was wieso eigentlich?´´, fragte ich und zog vorsichtig meinen Mann auf meinen Schoß und schlang meine Arme um ihn. An Amigo gekuschelt blieb ich sitzen und sah Sofie abwartend an.