"Einen Toast hat sie heute Morgen angenommen" erwiderte die Haushälterin, während ich nach oben lief. Nur kurz berührte ich das Treppengeländer. Weil dabei aber meine Handfläche brannte zog ich sofort meine Hand zurück und lief erst Mal in mein Zimmer.

,,Dann bereiten sie irgendeine italienische Spezialität vor, wie sie in Nahrung Fette verstecken, wissen sie ja schon gut´´, sagte ich, wobei das letzte leicht Vorwurfsvoll klang. Früher war ich deswegen immer wütend gewesen, wenn sie mich mit dem Essen wiedermal ausgetrickst hatte, aber heute mit einem gesunden Gewicht, nicht mehr.
Ich drehte mich schließlich um und lief die Treppe hinauf.

Mit frischen Sachen im Arm verlies ich mein Zimmer und hielt sofort aufs Bad zu. Das Zimmer betretend schloss ich hinter mir die Tür, schloss aber nicht ab. Meine Sachen über den Wannenrand legend fing ich an mich auszuziehen.
Derweil ging die Haushälterin in die Küche.

Ich blieb oben im Flur stehen und sah mich kurz etwas ratlos um, ehe ich zum Badezimmer lief.

Sobald ich meine nassen Sachen ausgezogen hatte wrang ich sie in der Wanne aus. Anschließend trat ich eilig unter die Dusche und machte erst Mal das Wasser an.

Ich klopfte an die Badezimmertür, ehe ich eintrat, wartete erst gar nicht auf ein "herein" oder "besetzt".

"Bes..." fing ich an, wurde aber leich rot, als mein Onkel einfach eintrat. "Bin gleich fertig" protestierte ich, wand ihm dann hastig den Rücken zu.

,,Kein Grund zum hetzen nur weil ich hier bin, ich guck ganz bestimmt nicht´´, versicherte ich ihr und wandt ihr auch meinen Rücken zu. ,,Gibt es noch irgendwelche Dinge, die du in deinem Zimmer benötigst?´´, fragte ich Sofie.

Ziemlich verwirrt schielte ich kurz zu meinem Onkel. "Weis nicht" erwiderte ich schließlich, griff dann nach der Seife. "Im Grunde nicht, hab ja schließlich ein Bett und einen Schrank - also was sollte ich noch brauchen?"

,,Schreibtisch, Tisch, Stühle, Regal, was weiß ich´´, antwortete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Hab eh kaum mehr Hausaufgaben für dieses Schuljahr und überhaupt kann ich die auch auf dem Bett oder Boden machen. Da ich kaum sachen hier hab brauch ich auch kein Regel" zählte ich weiter auf, trat dann kurz unter den Wasserstrahl. Kurz genoss ich das warme Wasser. Bald schon drehte ich dies aber ab und trat aus der Dusche. Eigentlich wollte ich mich festhalten um nicht auszurutschen. Allerdings hatet ich mich mit der Entfernung vertan. Leise fluchend wozu ich ins Italienisch verfiel und die paar russichen Flüche einbaute die ich kannte griff ich nach dem Wannenrand und zog mich wieder hoch.

,,Das Geld ist hier nicht knapp, also brauchst du nicht sparen. Ich schlage vor, dass wir gleich noch in die Stadt fahren´´, sagte ich und grinste leicht als sie fluchte. ,,Seid wann lernt man in Italien russische Flüche?´´, fragte ich, drehte mich aber trotzdem nicht um.

Leise grmmelnd rieb ich mir kurz den Rücken, trat dann an meinem Onkel vorbei um an mein Handtuch zu kommen - sah ihn dabei aber nicht an. "Wir... Mein Vater und ich sind früher Mal mit einer Gruppe aus Russland gereist" erklärte ich zögernd, ehe ich wieder zur Wanne trat - fühlte mich da doch wohler. Schnell trocknete ich mich ab, schlüpfte dann in meine frischen Sachen.

,,Achso´´, sagte ich leise und wollte sie lieber nicht auf ihren Vater ansprechen. Wenn dieser erst vor so kurzen verstorben war, dann saß die Trauer bestimmt noch sehr tief.

Sobald ich fertig war nahm ich meine Sachen und trat dann an meinem Onkel vorbei um in mein Zimmer zu gehen und dort dann erst Mal meine Haare zu ordnen. 'Warum will er eigentlich in die Stadt?' wunderte ich mich.