"Das ist mir ein Rätsel. Eigentlich wollte ich gehen, weil ich es nicht mehr aushielt Kai die ganze Zeit bei irgendwem anderen zu sehen. Allerdings kam dein Vater mir nach" erwiderte ich, zuckte dann mit der Schulter.

,,Und dann hat er dir erklärt, dass er dich liebt?´´, fragte ich und schmunzelte. ,,Na besser zu spät als nie´´, sagte ich.

"Wobei ich mich noch immer wundere, wie relativ reibungslos es verlief, dass er sich an ein.. ruhigeres Leben gewöhnt hat" murmelte ich, nickte dabei zu Justins Frage.

,,Hat er zufällig zu Anfang eurer Beziehung mehr Sport als sonst gemacht?´´, fragte ich und sah meinen Vater an.

"Weis ich gar nicht, weis ja nicht, wieviel er davor gemacht hat" gab ich ruhig zu, drückte Justin dabei leicht an mich. "Und irgendwann kammst ja dann auch du bei uns an, als kleines, wirklich süßes und sehr kluges Baby."

,,Achso. Aber naja, ich habs ja auch geschafft mit Yuriy, man muss sich halt nur sportlich anders austoben, dann gehts eigentlich´´, sagte ich und sah mit einer Mischung aus grinsen und unglauben als Amigo das sagte.

Lächelnd drückte ich Justin gänzlich an mich. "Na, was glaubst du mir jetzt nicht?" hakte ich freundlich nach.

,,Dass du mich damals wirklich so süß fandest und dich über mich gefreut hast. Ich bin ja praktisch dafür eine Erinnerung, dass Kai mit anderen ins Bett gesprungen ist als du ihn schon deine Liebe gestanden hattest´´, sagte ich und seufzte leise.

"Ja und? Dass war doch nicht deine Schuld" erwiderte ich unbekümmert. "Für mich warst du einfach nur ein süßes Baby. Ich hab mich wirklich gefreut, auch wenn es einiges an Arbeit gekostet hat sich um dich zu kümmern. Trotzdem hab ich mich gefreut und hab dich auch nie als Erinnerung an irgendetwas, dass Kai getan hat gesehen. Du warst und bist du"

,,War ich als Baby etwa so anstrengend?´´, fragte ich und sah Amigo überrascht an. Vorsichtig legte ich meine Arme um meinen Vater und kuschelte mich an ihn.

"Eigentlich nicht, du warst recht anspruchslos und still" erwiderte ich, lächelte Justin an. "Und nicht zu vergessen süß. Nachdem Kai Jo gerettet hatte, wollet dieser dich gar nicht heraus rücken. Kai hat sich immer wieder beschwert, dass du irgendwann nicht in deinem Bettchen schlafen wollen würdest, sollte Jo weiterhin darauf bestehen dich bei sich zu haben."

Ich wurde leicht rot als Amigo das sagte und freute mich irgendwie, dass mich damals alle mochte. ,,Und was ist mit Paps? Was hat er so zu mir gesagt?´´, fragte ich neugierig.

Vorsichtig drückte ich Justin an mich. 'Kai? Justin will wissen, was du damals von ihm gehalten hast, als er ein Baby war... was soll ich ihm nur sagen?' erkundigte ich mich ratlos.

Entspannt schloss ich halb meine Augen und blieb an Amigo gekuschelt sitzen, während ich auf seine Antwort wartete. Kai seufzte derweil und betrat das Schlafzimmer. ,,Zu Anfang war ich kein besonderer Familienmensch, ich war mir auch nicht sicher gewesen was Amigo zu dir sagen würde, aber es war einfach nicht zu übersehen, dass Amigo dich sehr mochte und somit legten sich auch bald meine Zweifel. Allerdings warst du daran wohl auch schuld, du hattest die Angewohnheit mir immer an die Haare zu ziehen wenn ich für deinen Geschmack zu lange von dir weg war. Du hast nämlich wesentlich schneller fliegen als laufen gelernt. Und mit der Zeit ergab sich das dann, dass aus mir ein Familienmensch wurde so wie heute´´, erklärte Kai und setzte sich dabei zu Amigo und mir aufs Bett.

Meinen zweiten Arm um Kai legend schmiegte ich mich an ihn, hielt Justin dabei weiterhin an mich gedrückt. Schweigend blieb ich einfach sitzen. Aufmunternd lächelte ich meinen Mann an, ehe ich zu unserem Sohn sah - für mich war Justin immerhin unser Sohn, egal wer seine Mutter war.