,,Also dabei kannst und solltest du mir wirklich besser nicht helfen´´, sagte ich zu Miguel und verschränkte aus Gewohnheit meine Arme vor der Brust. Ihn wollte ich da nicht mit reinziehen, war ja schon froh, dass Yuriy das kaum mitbekam.

"Bei was?" verlangte ich zu wissen, rührte mich dabei keinen Millimeter vom Fleck. Dass ich fast genauso da stand wie Justin merkte ich nicht Mal. Schon als ich ganz klein gewesen war, hatte ich Justin nachgeahmt und auch wenn ich dies nicht mehr tat, so waren doch einige Gesten und Bewegungen eifnach geblieben.

,,Ist doch egal was´´, versuchte ich mich da raus zu reden und ließ die Arme wieder sinken. Ich richtete meinen Blick auf die Tür um Miguel nicht in die Augen sehen zu müssen und ging an ihm vorbei.

Einen Arm ausstreckend hielt ich Justin fest. "Muss ich dich erst verfolgen um rauszukriegen was los ist?" seufzte ich leise.

Als Miguel mich am Arm festhielt, blieb ich stehen und sah ihn an. ,,Du musst mich nicht erst verfolgen um zu wissen was los ist, eigentlich weißt du es ja schon, auch wenn du es erst vor längerer Zeit rausbekommen hast. Aber nur weil ich seitdem nichts mehr davon gesagt habe heißt es ja nicht, dass es schon vorbei ist´´, entgegnete ich.

Für einen ganzen Moment sah ich verwirrt drein. "Du meinst die lassen dich noch immer nicht in Ruhe?" hakte ich ungläubig nach, zog dabei meine Hand zurück.

,,Genau das meine ich´´, antwortete ich und zog meinen Arm zurück als Miguel mich los ließ. ,,Aber ab morgen lassen sie mich in Ruhe´´, setzte ich leise und fest entschlossen hinzu.

"Wie... wieso?" hakte ich leise und doch rigendwie zögernd nach. Kurz schluckte ich, sah aber meinen Bruder weiterhin an.

,,Weil sie morgen ihre Abrechnung kriegen werden, die sie nie wieder vergessen´´, sagte ich ernst und sah dabei alles andere als freundlich drein. Aber ich hatte es jetzt so entgültig satt.

Unruhig sah ich Justin an. Eine Hand an seinen Arm legend zog ich ihn mit zum Sofa und setzte mich dort, versuchte ihn neben mich zu ziehen. "Was hast du vor?" hakte ich halblaut nach.

Ich wehrte mich nicht als Miguel mich zum Sofa zog. Ich setzte mich neben ihn und sah meinen Bruder an. ,,Weiß ich noch nicht so ganz, deswegen überlege ich ja´´.

"Ich helf dir" bot ich Justin an, hatte allerdings keine Ahnung was ich tun sollte - oder konnte. Meinen Bruder musternd sah ich sichtlich ratlos drein.

,,Nein, du wirst mir nicht helfen´´, sagte ich entschieden und sah Miguel ernst an. ,,Ich habe nämlich ganz sicher nicht vor nur mal eben einen kleinen Streich zu spielen. Diese Lektion werden sie nie wieder in ihrem Leben vergessen und ich will nicht, dass du deswegen Probleme bekommst´´.

"Kann doch nicht einfach nur ruhig nichts tun" protestierte ich hörbar besorgt und alles andere als leise. "Was ist wenn dir was passiert?"

,,Ach was, es wird schon nichts passieren und wenn doch, dann box ich mich da schon irgendwie wieder raus´´, sagte ich zuversichtlich und sah Miguel an. ,,Außerdem, je weniger du weißt, desto weniger Probleme kannst du bekommen´´.