´´Entweder ist er ein Wahnsinniger oder ihm macht die Kälte nichts aus´´,dachte ich,als ich sah dass der junge Mann auch kein Shirt trug.Vorsichtig glitt ich von der Fensterbank und lief zum Ende des Vorhangs,hielt mich aber noch versteckt.Ich umklammerte das kleine Fläschen mit der Hand und sah auf das Etikett´´Na das dürfte gleich eine bombige Überraschung werden´´,dachte ich und meinte es im wahrsten Sinne des Wortes.

"Ist dir so langweilig, dass du andere Leute schon bei der Arbeit beobachtest?" erkundigte ich mich amüsiert, da mir die Schritte jetzt doch nicht entgangen waren. Gelassen drehte ich mich um. 'Einer der Wachen ist es schon Mal nicht' stellte ich fest, sah dabei zu dem Vorhang.

Ich war überrascht als der junge Mann mich ansprach.Da er mich ja entdeckt hatte,schlug ich den Vorhang zur Seite und sah zu ihn,,Wenn du heute nicht vorgehabt hast in die Luft zu gehen solltest du deine Finger von den Sachen hier lassen´´,sagte ich.

"Wieso den? Hier darf sich jeder bedienen, der Mal wieder seine Sachen verloren hat" log ich und tat verwirrt. "Und wie unschwer zu erkennen ist, brauch ich eindeutig noch was. Möchte keinen Ärger kriegen... nur weil ich in der Stadt heute Nacht etwas Pech hatt" erwiderte ich, meine Geschichte weiter spinnend - wie so oft viel mir gleich eine Ausrede ein.

Schweigend sah ich ihn an und musterte ihn unauffällig.Mit nur einer einzigen Flasche in der Hand und keinen Nachschub hätte ich gegen ihn sowieso keine Chance.
Ich ließ meine Hand mit der Flasche sinken udn steckte diese schließlich in die Tasche meines Gewandes,,Hier laufen so viele Soldaten rum,ich muss Sie wohl nicht erkannt haben und daher für ein Dieb gehalten haben´´,sagte ich in einen wesendlich freundlicheren Ton.

'Das glaubt der mir auch noch - oh diese reichen Leute, viel zu gut gläubig' dachte ich. "Kann ja Mal passieren - Sie sind so beschäftigt, da kann niemand verlangen, dass sie jeden hier kennen" entgegnete ich freundlich. "Aber... könnten Sie mir einen Gefallen tun?" setzte ich hinzu, versuchte dabei wenigstens Ansatzweise beschämt drein zu sehen.

,,Der wäre?´´,fragte ich und trat von den Fenster weg und ging auf den Fremden zu.Ich blieb vor ihn stehen und wartete auf die Antwort.

"Sagen sie nur niemanden, dass sie mich so gesehen haben" erklärte ich hastig, schaffte es tatsächlich leicht rot zu werden. "Mir ist ja klar, dass ich vorsichtiger sein sollen und ich bezahl die auch noch - aber wenn irgendwer das mit kriegt, bekomm ich Ärger"
Mir gefiel seine Nähe nicht wirklich, doch lies ich mir das nicht anmerken.

Als er das sagte und auch noch leicht rot wurde,musste ich einfach grinsen,,Sie müssten wissen dass es mir nicht gestattet ist mit den König über die Soldaten zu sprechen´´,sagte ich.

Ich atmetete tief aus. Das nahm ich jetzt Mal als Zeichen, dass er mich auch nicht bei irgendeiner der Wachen anschwärzen würde - wobei mir das eigentlich egal sein konnte. "Danke" erklärte ich und musste dabei mit aller Kraft ein Grinsen unterdrücken. "Vielleicht kann ich mich dafür ja Mal erkenntlich zeigen" setzte ich pflichtschuldig hinzu, wollte ihm aber eigentlich jetzt nicht den Rücken zu kehren, um nach den Schuhen zu suchen. Ganz traute ich solchen Worten nie.

,,Das könnten Sie,gewiss´´,sagte ich leise und sah nur kurz melanchonisch drein,ehe ich mich umdrehte und zur Tür lief,,Haben Sie vielleicht hunger oder kann ich Ihnen etwas anderes bringen?´´,erkundigte ich mich bei den Fremden und blieb bei der Tür stehen.Fragend sah ich zu ihm.

'Hab ich irgendwas verpasst?' wunderte ich mich, sah dabei zu ihm. "Nein, aber vielen Dank" entgegnete ich weiterhin freundlich. Nur wiederstrebend wand ich mich zum Regal um und musterte schnell die Schuhe, ehe ich nach einem Paar griff. Dabei lauschte ich angestrengt darauf, was der Magier tun würde.

Ich blieb im Türrahmen stehen und drehte mich wieder zu den Fremden um.Erst als draußen ein Blitz erschien,entdeckte ich bei den Fremden ein Halsband mit einen Stein daran.Neugierig ging ich wieder auf ihn zu.Dass er kein Soldat war,war mir eigentlich klar,denn den Soldaten war es nicht gestattet irgendwelchen Schmuck zu tragen und tattooviert zu sein.

"Haben Sie noch etwas vergessen?" erkundigte ich mich, zog dabei ein paar Schuhe aus dem Regal. Fragend drehte ich mich um, konnte ihm einfach nicht meinen Rücken zugekehrt lassen. 'Bei meinen Besuchen ins Schloss sollte ich mich besser vorsehen' dachte ich. 'Oder eher vorbereiten' Besorgt war ich nicht - schließlich konnte ich jederzeit durch die Tür hinter mir verschwinden. Zusätzlich hatte ich jetzt ja auch, was ich brauchte.

,,Nein,ich habe nichts vergessen´´,antwortete ich und blieb stehen.Als der Fremde sich umdrehte erkannte ich was für ein Stein es war´´Seit wann trägt ein Einbrecher sowas?´´,fragte ich mich in Gedanken.