"Du" beharrte ich. "Wir hatten uns darauf gestern wenigstens geeinigt" erinnete ich ihn, lächelte dann leicht. "Und danke" setzte ich gleich hinzu.

,,Alles was ihr wünscht´´, sagte ich und drehte mich um als ich hörte wie Peryton mit den Hufen scharrte. ,,Ja meinetwegen, geh du nur, ich komm schon allein klar´´, sagte ich und sah wieder zu Starlet. ,,Ich hoffe ich habe euch nicht gestört?´´, fragte ich nach und sah neugierig zu dem Lehm.

"Nur bedinkt" warf nun Delois ein, zog mich dabei mit einem knappen Blick auf den Stuhl neben mich und somit von Feanor weg.

,,Dann muss ich mich wohl entschuldigen, auch bei euch Delois´´, sagte ich und folgte Starlet. Allerdings behielt ich immer einen respektablen Abstand zu ihr ein. Als sie sich setzte kniete ich mich vor ihr auf den Boden, fand es unhöflich sie von oben herab anzusehen. Lieber sah ich zu ihr hnauf und himmelte sie so an. ,,Aber ich kann hier einfach nicht weg, nicht wenn so eine wunderschöne Frau in der Nähe ist, die mich so in ihren Bann gezogen hat´´, beendete ich meinen Satz und nahm sacht Starlets Hand in meine. Verträumt sah ich ihr in die Augen.

Erstaunt sah ich Feanor an. "Ich hab einen Freund" erklärte ich, nun doch unruhig werdend. Sacht zog ich dabei meine Hand zurück. "Außerdem haben mich meine Väter gewarnt dass du ein richtiger Charmeur bist" setzte ich grinsend hinzu.

,,Ja, ich weiß. Aber bos jetzt überhör ich das immer´´, seufzte ich und zog auch meine Hände zurück. ,,Tatsächlich? Also dann haben deine Väter übertrieben. Nur weil ich bei dir ein, wie du es nennst, Chameur bin, heißt es nicht, dass ich bei jeder so bin´´, versicherte ich und strich Starlet sacht eine Strähne hinters Ohr. ,,Aber in einem haben deine Väter vollkommen recht, für dich wäre ich vermutlich zu alt. Zumindest rein von der Zahl her, äußerlich bin ich ja noch nicht so alt. Trotzdem, nenn es Dummheit, Schlaflosigkeit oder was immer du willst, aber ich kann mich nicht von dir fern halten. Als ich den ganzen Tag den Obstsalat gesucht habe, habe ich zwar immer drüber nachgedacht wieso es so ist, aber ich kam zu keiner Antwort´´.

"Ach Feanor" seufztze ich, sah dabei aber etwas hilflos zu meiner Tante welche uns jedoch - bewusst - nicht ansah. "Setz dich doch" versuchte ich dann lieber Mal das Thema zu wechseln.

Erst als Starlet mir anbot mich zu setzen, setzte ich mich. ,,Entführen darf ich euch... dich wohl nicht oder?´´, fragte ich hoffnungsvoll nach und sah sie mit unschuldigen Blick. ,,Vielleicht gibt es ja irgendwas, was du schon immer mal sehen oder machen wolltest?´´.

"Ich muss demnächst heim" stellte ich fest, brauchte dazu gar nicht Delois warnenden Blick zu bemerken.

Ich rutschte etwas weiter auf den Stuhl vor und sah Starlet an. ,,Bekomme ich dann wenigstens die Erlaubnis dir einen harmlosen Abschiedskuss zu geben?´´, fragte ich nach und sah ihr verliebt in die Augen.

"Dass würde meinem Freund das Herz brechen" stellte ich fest, schüttelte daher den Kopf. 'Und dir deins einfrieren lassen' dachte ich, kannte ja meinen Vater. In meinem Stuhl zurück rutschtend sah ich FEanor ruhig an. "Aber vielen dank für den Obstsalat."

Ich seufzte innerlich als Starlet mir so eine deutliche Abfuhr erteilte. ,,Du brauchst nicht höflich sein wenn du es nicht sein willst. Auch wenn diese Abfuhr deutlich genug war für mich, das ich niemals eine Chance haben werde, ich werde nicht aufhören können. Eigentlich bin ich der Jäger, doch gestern war ich beute und du warst es, die mein Herz erlegt hat. Ich werde nie aufhören können an euch zu denken´´, sagte ich und stand auf. ,,Und es war nicht das letzte mal, dass ihr mich gesehen habt. Ich bete... ich bete wirklich sehr dafür, dass du mir irgendwann eine Chance geben wirst. Falls du mich suchst, ich werd dann bei Baren sein, der Sohn des Direktors´´.

"Dir dann noch einen schönen Abend" wünschte ich, sah Feanor dabei aber schon nicht direkt an. Delois beobachtete ihn dafür umso genauer.

Ich sah noch einmal zu Starlet. So ganz verstand ich nicht wieso sie jetzt so abweisend war, meine Art hatte sich nicht verändert, ich hatte ihr seit gestern so den Hof gemacht. Ich verließ den Balkon und machte mich ohne Peryton auf den Weg zu Barens Haus. So war ich zwar wesentlich länger unterwegs, aber vielleicht bekam ich so den Kopf frei. Eine Hoffnung, die ich schon nach kurzer Zeit des Wanderns aufgeben würde.

Manchmal wunderte ich mich doch, was hier so alles los war und vor allem, wie schnell man hier was erfuhr. ´´Also wenn ich es nicht besser würde, würde ich ja fast behaupten wir würden in einer Soap leben´´, dachte ich, während ich durch die Schule lief. Wäre nicht Sommer gewesen und mein Vater so beschäftigt mit seinen ganzen Bauprojekten, hätte er sicherlich schon eher gestern als heute auf Starlets Matte gestanden und den Leibwächter gespielt. So aber übernahm doch mal ich lieber die Aufgabe. Außerdem konnte ich mich so ablenken von meinen beiden Freunden die mich ganz offensichtlich am ausgestreckten Arm verhungern lassen wollten und ich würde Damien nicht sehen, bei dem ich jetzt erstrecht schwach werden würde.
Ich blieb vor der Tür ihrer Väter stehen und klingelte.