Das laute Fauchen der Wegbegleiterin meines Vaters drang aus der Tiefe der Wohnung unter der Tür hervor, wurde auch nicht leiser. Nur langsam machte mein Vater überhaupt die Tür auf, entspannte sich auch erst als er Justin sah. "Ah Justin, ist was passier?" erkundigte er sich.

Seit Delois meinem Vater von Feanors Besuch erzählt hatte, hatte ich >HAusarrest<. Beziehungsweise lies er mich nur aus seinen Augen wenn er wuste dass jemand vertrauenswürdiges bei mir war.

"Der Wachdienst meldet sich zu Diensten Herr Breoal abr Aiedail. Wir haben nur die besten Männer für den Schutz der holden Maid ausgewählt. Am Tage haben wir ein Team aus jungen pflichtbewussten Rekruten zusammen gestellt und am Tage haben wir furchtlose Hünen die sogar ein eingebautes Nachtsichtgerät zur Überwachung besitzen", scherzte ich und sah Timo schmunzelnd an.

Leicht hob mein Vater eine Augenbraue -er erinnerte sich noch an Justins leicht betrunken Auftritt von vor einer ganzen Weile. Allerdings trat er doch zur Seite. "Na dann nur rein" entgegnete er, schmunzelnd.

"Nun guck mich nicht so an, ich steh auf Männer", sagte ich und hob unschuldig meine Arme, ehe ich eintrat. Ich ließ allerdings lieber mal unerwähnt, dass ich nicht NUR auf Männer stand. Dafür aber zum größten Teil. "Ist die Holde- ach... ist Starlet überhaupt hier?", fragte ich dann.

"Ja, Starlet ist hier" entgegnete ich genervt vom Sofa aus.
Die Wohnung war auffällig heruntergekühlt, was mir allerdings auch nicht so gefiel. Ich wollte raus und mich sonnen, stattdessen saß ich drinnen und starrte gelangweilt auf den Fernseher.

Schmunzelnd trat ich ins Wohnzimmer und sah sie an, konnte mir ein Lachen kaum verkneifen. Aber noch tat ich das. "Wenn du deinen Vater überzeugen kannst, dass ich ein guter Leibwächter bin, lässt er dich bestimmt raus", raunte ich ihr zu.

"Dazu musst du erst mich überzeugen" entgegente ich, nun grinsend da ich endlcih nicht mehr hier allein war.

"Naja, ich mein du kannst auch gerne weiter hier sitzen, während ich mit den anderen schwimmen gehe oder wir in der Stadt ein Eis essen", sagte ich und bewegte mich wieder ganz langsam zur Tür. Frech grinsend sah ich Starlet an, wusste natürlich wie gern sie draußen war. "Dann kannst du weiter hier zu Hause Fernsehn gucken".

"Juuuuustin" protestierte ich, nun schmollend. Dabei sprang ich auf und hielt einen seiner Arme fest umklammert. "Wie kannst du mir das antun? Ich dacht du bist ein Gentlemann und ein guter Freund?"

"Was den guten Freund betrifft stimme ich dir zu, was den Gentlemann betrifft... hey, ich stamm von meinem Vater ab", sagte ich und zwinkerte ihr zu. Aber wenigstens war ich stehen geblieben. "Timo? Wenn ich dabei bin kann Starlet doch gefahrlos raus. Wenn der Elf auch nur in Sichtweite kommt werd ich ihn schon rösten", versprach ich den Vogelmensch.

Abwägend sah Timo drein, nickte dann aber. "Ihr könnt ja Mikon mitnehmen - dein Drache, Starlet, freut sich bestimmt" schlug er vor, obwohl man wohl merkte dass er einfach nur noch jemand dabei haben wollte der aufpasste. Nicht weil er Justin nicht traute sondern einfach nur um sicher zu gehen.

"Na dann los, zieh dich um, meinen Beistand brauchst du dabei wohl nicht und ich warte, brauchst also nicht hetzen", sagte ich zu Starlet und setzte mich schonmal auf das Sofa um zu warten. Da es hier so schön kühl war hatte ich auch nichts dagegen etwas zu warten.

Leise lachte mein Vater. "Ich hoffe du hast ein paar Stunden eingeplant" scherzte er, während ich in mein Zimmer eilte.
Allerdings kam ich innerhalb von nur 10 Minuten wieder raus. "So auf geht's" orderte ich, wartete ungeduldig an der Tür.

"Na das ging ja schnell", stellte ich ehrlich überrascht fest, stand dann aber auf und lief zu Starlet. Ich trat mir ihr aus der Wohnung und blieb dann aber auch gleich stehen. "So, wo soll es denn hingehen?".

"Raus" schlug ich vor, sah ihn dabei hoffnungsvoll an. "Egal wohin... hauptsache raus. Hast du denn eine IDee?"