,,Keine Ahnung. Amigo wird ja wohl mitkommen, die Kleinen dann auch und die anderen werden natürlich weiterhin zur Schule gehen´´, sagte ich und stellte die leere Tasse auf die Anrichte. ,,Geht halt nicht anders, es wäre auch zu gefährlich wenn rauskommt, dass ich nicht wegen einer Rolle, oder einen Shouting eine Frau bin, sondern weil ich in anderen Umständen bin´´.

Leicht nickte ich, allerdings sichtlich betrübt - ohne die ganzen wäre es sicherlich still hier.
"Ach Ja, Timo ist übrigens da" erinnerte ich Kai schließlich um das Thema zu wechseln.

,,Hey, nun guck mal nicht so. Bin ja nicht aus der Welt und du kannst natürlich auch zu Besuch kommen´´, sagte ich und drückte den Mischling kurz und vorsichtig an mich, ehe ich ihn wieder los ließ. ,,Wo wartet er?´´, fragte ich dann.

Erstaunt erwiderte ich die Umarmung, lies Kai dann los. "Ähm... weis nicht so genau ob er zu dir wollte - momentan ist er bei Miguel" erklärte ich während ich wieder zurück trat.

,,Oh, achso. Na gut, er wird sich dann ja wohl melden wenn er was will´´, sagte ich und sah kurz auf die Uhr. ,,Ich geh dann mal schwimmen. Was anderes sportliches darf ich ja nicht machen´´, sagte ich und lief leise grummelnd die Treppe hinab.

Nachdem ich nun vergeblich versucht hatte mich zu konzentrieren und noch immer auf ein leeres Blatt starrte,gab ich es schließlich auf und erhob mich. Ich verließ mein Zimmer und machte mich auf die suche nach Amigo. Ich wurd die Frage einfach nicht mehr los.

Sichtlich entspannt lag ich auf meinem Bett. Aufgrund der nassen Haare und meiner kalten Füße - war gerade erst vom Schwimmen zurück, allerdings im Meer - hatte ich mich in die Decke gekuschelt. Mit einem Buch in der Hand lauschte ich mit einem Ohr auf das leise Plätschern des Regens.

Ich blieb vor der Schlafzimmertür meiner Eltern stehen und zögerte, bevor ich schließlich doch anklopfte.

Das Buch senkend sah ich zur Tür. "Ist offen" rief ich prompt ohne zu überprüfen wer da war .

Ich öffnete leise die Tür und trat ein. ,,Hi´´, grüßte ich und sah zu Amigo. ,,Stör ich?´´.

Erstaunt aber erfreut sah ich drein, klappte prompt das Buch zu und setzte mich auf. Noch während ich das Buch auf den Nachttisch legte schüttelte ich den Kopf. "Meine Kinder stören mich nie" erinnerte ich Mark geduldig, rutschte dann auch gleich zur Seite um ihm Platz zu machen damit er sich neben mich setzen konnte. "Wie geht's dir, Mark?"

,,Mir geht es gut´´, antwortete ich, während ich die Tür hinter mir schloss und zu Amigo ging. Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. ,,Und dir?´´.

"Auch gut" erwiderte ich, lächelte Mark nebenbei an. Sobald er neben mir saß schlang ich meine Arme um ihn - konnte es einfach nicht lassen. Fragend sah ich ihn an. "Was bringt dich denn her?" erkundigte ich mich schließlich, zog nebenbei nur langsam meine Arme von ihm zurück.

,,Ähm also eigentlich ist es ja eine Frage, weswegen ich komme´´, begann ich und zögerte etwas, weil ich nicht wusste, wie ich es sagen sollte. ,,Seit Sonntag, also seit wir wissen, dass Kai zur Zeit eine Frau ist, hat sich mir immer mehr die Frage aufgedrängt, wer Kai eigentlich ist, also was er früher so alles gemacht hat und so´´, versuchte ich zu erklären. Da Amigo ja mit Kai verheiratet war, ging ich natürlich davon aus, dass er ihn schon am längsten kannte.

Leicht erstaunt sah ich drein, dachte dann nach. "nun... vieles" entgegnete ich, wusste nicht ganz wo ich anfangen sollt - und vor allem was ich aus lassen sollte. Ich liebte meinen Mann, aber alles erzählte ich deswegen doch nicht über ihn. "Die Frage überrascht mich" räumte ich schließlich ein, lächelte ihn dabei allerdings weiter an.